AMC zwischen Liquiditätsproblemen und operativen Erfolg
Erstmals seit 2019 schreibt US-Kinokette schwarze Zahlen. Doch finanzielle Probleme belasten den Kurs.
Erstmals seit 2019 schreibt AMC schwarze Zahlen. Doch Liquiditätsprobleme überschatten weiterhin die Erholung des operativen Geschäfts.
Die US-Kinokette AMC (US00165C1045) dürfte vielen Börsianern in Deutschlands noch aufgrund der irrationalen Kursbewegungen in der Corona-Pandemie ein Begriff sein. Damals hatten sich Kleinstanleger über die berüchtigte Gruppe Wall Street Bets verabredet und in Unternehmen investiert, die eine besonders hohe Shortquote haben. Dies bedeutet, dass die institutionellen Investoren auf sinkende Kurse bei dem jeweiligen Unternehmen wetten und riesige Aktienpakete Leerverkaufen. Durch die massenhaften Investitionen der Kleinstanleger wurde dann ein Short-Squeeze ausgelöst, die Kurse stiegen also in astronomische Höhe und die Hedgefonds mit Leerverkauf-Positionen verloren Milliarden. Nachhaltig waren diese Kursbewegungen natürlich nicht, so dass die Aktien der sogenannten Zombie-Unternehmen schon kurz nach dem Short-Squeeze wieder korrigierte. Dies war auch bei AMC der Fall. Allerdings konnte sich die Aktie dennoch auf einem Kursniveau deutlich oberhalb der Vorcorona-Periode stabilisieren und das, obwohl die Geschäftstätigkeit von AMC fast nahezu zum erliegen kam.
Im Jahr 2023 kann der Kinobetreiber allerdings auch wieder einige operative Erfolge verzeichnen und im zweiten Quartal 2023 stand erstmals seit 2019 wieder ein Gewinn am Ende eines Quartals zu Buche. Trotz der verbesserten finanziellen Situation ist das Unternehmen allerdings weiterhin nicht weit von einem Konkurs entfernt und hat große Liquiditätsprobleme. Um diese etwas zu entschärften, hat AMC im Jahr 2022 im Rahmen eines Eigenkapitalisierungsprogramms neue Vorzugsaktien ausgegeben und dadurch einen dreistelligen Millionenbetrag eingesammelt.
Größtes Problem sind für AMC derzeit die Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien, da das zuständige Bundesgericht befürchtet, dass AMC den Anteil von Privatinvestoren verwässern möchte. Ein weiteres Problem sind die Streiks in Hollywood, die schlimmsten Fall dazu führen könnten, dass der Kinostart im Jahr 2024 nicht wie gehofft anläuft und AMC wieder in die Verlustzone stürzen könnte. Es ist sogar davon auszugehen, dass aufgrund der Dauer des Streiks sich bereits die für das vierte Quartal 2023 angekündigten Kinostarts verzögern werden. Dies könnte die angespannte Liquiditätssituation bei der Kino-Kette weiter verschlechtern.
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10.08.2023 - Felix Eisenhauer
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