Wird der Deal zwischen Activision Blizzard und Microsoft doch noch scheitern?
Die Politik schaltet sich ein
Es war ein Donnerschlag, der kürzlich durch die Gamingbranche hallte, als Microsoft unverhofft mitteilte, den Publisher Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Die Aktien des Konkurrenten Sony purzelten ins Bodenlose und allerorten herrschte helle Aufregung. Dabei ist das Ganze noch längst nicht in trockenen Tüchern.
Ins Auge gefasst hat die Angelegenheit rund um Activision Blizzard (US00507V1098) mittlerweile auch Jerome Nadler, seines Zeichens Mitglied des US-Kongresses. Wie das Branchenmagazin „PC Games“ berichtet, will jener genau prüfen lassen, ob die Übernahme wie geplant über die Bühne gehen kann. Zuvor müsse geprüft werden, dass weiterhin für einen gesunden Wettbewerb gesorgt sei und weder die Konkurrenz noch amerikanische Arbeiter über Gebühr zu schaden kommen.
Wohl sehr bewusst drückte Nadler sich eher schwammig aus, denn in Eigenregie hat er über die Sache keinerlei Entscheidungsgewalt. Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass die Übernahme hohe Wellen schlägt und auch außerhalb der Märkte Alarmglocken klingeln lässt. Für die Anleger bedeutet das, dass sie erst einmal zittern müssen.
Das dürfte auch der wichtigste Grund dafür sein, warum die Aktie von Activision Blizzard sich bisher noch auf einem eher überschaubaren Niveau bewegt. Zwar reagierte der Titel auf die ursprüngliche Meldung mit satten Kurssprüngen. Es ging jedoch nicht auf die 95 USD hoch, die Microsoft zu zahlen bereit ist. Stattdessen waren bis zum Wochenende „nur“ 71,83 USD auf der Anzeigetafel zu sehen.
Ein heißer Ritt
Was genau die Kartellbehörden zu all dem sagen werden, lässt sich bisher noch nicht abschätzen. Der wohl nächste Vergleich aus der jüngeren Vergangenheit findet sich bei Walt Disney und Fox, wo das Volumen mit 71 Milliarden USD recht ähnliche ausfiel. Letztlich wurde das Ganze durchgewunken, allerdings mit einigen Beschränkugnen wie dem Verkauf bestimmter Sparten. Möglich also, dass auch Microsoft auf bestimmte Assets verzichten werden muss. Das lässt sich jedoch nur abwarten.
24.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)