Affirm wächst um 51 % im 3. Fiskalquartal

Affirm macht alles richtig, findet aber keinen Applaus an der Wall Street

 

Starke Zahlen von Affirm, aber der Wall Street fehlt noch der notwendige Katalysator, um die Aktien des Fintechs aufzukaufen. Frustrierend für das Unternehmen, aber positiv für all jene, die gerne noch einmal tiefer einsteigen wollen.

 

Affirm (US00827B1061) macht alles richtig, findet aber keinen Applaus an der Wall Street. Sowohl auf Ebene des Umsatzes als auch auf Ebene des Ergebnisses schlug das Fintech die Erwartungen der Analysten deutlich. Einzig und allein beim Umsatzwachstum der neuen Affirm Card blieb das Unternehmen leicht unter den Prognosen. Insgesamt wuchs der Umsatz im 3. Fiskalquartal (31. März) um 51 % auf 576 Mio. US-Dollar (Prognose: 496,5 Mio. US-Dollar) bei einem Bruttowarenvolumen von 6,3 Mrd. US-Dollar (Prognose: 6,01 Mrd. US-Dollar), was einem Plus von 36 % entspricht. Der Verlust je Aktie belief sich auf -0,43 US-Dollar (Prognose: -0,57 US-Dollar) nach -0,86 US-Dollar vor einem Jahr. 

 

 

Auch die hauseigene Prognose wurde angehoben. Für das laufende 4. Fiskalquartal 2024 geht das Management von einem Umsatz von 595 Mio. US-Dollar aus, während sich die Erwartungen im Vorfeld bei 579 Mio. US-Dollar bewegten. Das gleiche Bild bei der Prognose des Bruttowarenvolumens, das man zu finanzieren plant. Dieses wird bei 6,85 Mrd. US-Dollar (Prognose: 6,65 Mrd. US-Dollar) gesehen. Zu meckern gab es also wenig. Einzig und allein das Wachstum der neuen Affirm Card blieb mit 35,67 Mio. US-Dollar (+21 %) unter den Prognosen, die sich bei 37 Mio. US-Dollar eingependelt hatten. 

 

Affirm wächst weiter stark

 

Kein Problem stellen auch die faulen Kredite da. Angesichts der massiven Zinssteigerungen hatte lange die Sorge an der Börse geherrscht, dass ein schlechtes Risikomanagement bei Affirm zu steigenden Abschreibungen von Krediten führen wird. Dass Kredite ausfallen, gehört zum Kreditgeschäft. Die Krux besteht darin, den prozentualen Anteil sehr gering - im niedrigen einstelligen Prozentbereich - zu halten. Und Affirm enttäuscht in dieser Hinsicht nicht. Das bisher beste Jahr war das Fiskaljahr 2021, wo sich Kredite mit Zahlungsverzögerungen von 30 Tagen und mehr bereinigt um das Pay in 4 Programm bei 1 % und weniger bewegten. Das ist ein Spitzenniveau. Aktuell im Fiskaljahr 2024 ist die Quote mit 2,3 bis 2,4 % erhöht, lag aber beispielsweise in den ersten beiden Fiskalquartalen unter dem vergleichbaren Niveau der Fiskaljahre 2019 und 2023. Im abgelaufenen 3. Fiskalquartal bewegte sich die Ausfallquote auf dem vergleichbaren Niveau des Fiskaljahres 2023 und damit komplett im Rahmen des Üblichen. An dieser Stelle also eine klare Entwarnung. Die Kreditqualität ist mehr als befriedigend. 

Die hohe Qualität der Finanzierungsangebote von Affirm spiegelt sich auch in zwei wichtigen Kennzahlen wider. Zum einen greifen die Kunden immer häufiger auf die Angebote zurück. Vor einem Jahr verzeichnete das Unternehmen 3,8 Transaktionen pro aktivem Kunden. Dieses Jahr sind es schon 4,7 Transaktionen (+25 %). Zum anderen sind die Kunden sehr loyal. Von allen Transaktionen im 3. Fiskalquartal kamen 93 % (!) von Bestandskunden. Oder anders gesagt: Affirm baut sich Periode für Periode sehr starke neue Kohorten auf.

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09.05.2024 - Mikey Fritz

 

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