Unschöne Bescherung bei American Airlines, auch Japan Airlines bekam es mit Problemen zu tun, bei der Lufthansa wird munter storniert und RyanAir gerät zuweilen in Turbulenzen!
Das Abheben scheint den großen Airlines derzeit schwer zu fallen
Flüge in luftigen Höhen sind das Geschäftsmodell der großen Airlines, doch nicht immer läuft dabei alles reibungslos. Das steht Höhenflügen an der Börse gerne mal im Weg. Zuletzt scheinen Vorfälle im Segment eher glimpflich verlaufen zu sein. Dennoch erinnern sie Anleger daran, wie empfindlich Unternehmen und Aktien tatsächlich sind.
An Heiligabend sorgte American Airlines (US02376R1023) zunächst für einen kleinen Schock. In den frühen Morgenstunden berichtete das US-Unternehmen über ein technisches Problem, weshalb sämtliche Maschinen in den USA zunächst am Boden bleiben mussten. Erst eine Stunde später konnte Entwarnung gegeben werden. Was genau für den kurzen Ausfall gesorgt hat, scheint bislang noch nicht ganz klar zu sein. Anfang des Jahres spielten sich ähnliche Szenen ab, als es zu Software-Problemen nach einem Update von CrowdStrike kam.
Im aktuellen Fall scheint American Airlines glimpflicher davonzukommen, was die Anleger kurz vor den Feiertagen noch einmal aufatmen ließ. Die American Airlines-Aktie konnte ihre Kursverluste am Dienstag recht schnell wieder ausgleichen und mit 17,35 US-Dollar aus dem Handel gehen. Dort lässt sich ein Aufschlag von gut 26 Prozent seit Jahresbeginn verzeichnen. Der Aufwärtstrend scheint damit anzuhalten und der Titel gehört mit zu den besten Performern im Segment.
Japan Airlines im Visier von Hackern
Nur wenig später meldete auch Japan Airlines (JP3705200008) massive Probleme, was für zahlreiche Verzögerungen sorgte. In diesem Fall ist auch klar, dass ein Hackerangriff für die Problematik verantwortlich war. Immerhin konnte dieser aber zeitnah unterbunden werden. Der zeitweise ausgesetzte Ticketverkauf läuft bereits wieder und das Unternehmen ließ mitteilen, dass keine Kundendaten abgegriffen worden seien.
Durch die Abschaltung eines Routers konnte der Angriff demnach unterbrochen werden und die Systeme sollen wieder normal laufen. Schäden durch Computerviren seien dabei nicht entstanden. Die Aktie konnte darauf noch nicht reagieren, doch Jubelstürme wird es wohl trotz der schnellen Reaktion kaum geben. Per Handelsschluss am Montag notierte die Japan Airlines-Aktie bei 15,10 Euro und damit 14,3 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn.
Lufthansa: Planänderungen!
Damit performt Japan Airlines aber immer noch besser als die Aktie der Lufthansa (DE0008232125), mit der es in diesem Jahr um über 20 Prozent in die Tiefe ging. Zu spüren bekam der Titel vor allem tendenziell sinkende Ticketpreise bei gleichzeitig steigenden Kosten. Es ist absehbar, dass die Margen in naher Zukunft nicht unbedingt fürstlich ausfallen dürften. Noch dazu gesellt sich nun eine Meldung, laut der Kunden der Lufthansa besonders häufig Stornierungen durchführen.
Wie die „Frankfurter Neue Presse“ berichtet, lag die Stornoquote im laufenden Jahr bisher bei 2,88 Prozent und damit deutlich höher als bei den europäischen Mitbewerbern. Woran dies liegen mag, ist dem Artikel nicht zu entnehmen. Es könnte aber mit dem angeschlagenen Ruf der Airline oder der noch immer stark angeschlagenen Konsumstimmung zusammenhängen. Eine gute Nachricht für die Aktionäre ist das Ganze aber in keinem Fall.
RyanAir: Schreck lass nach!
RyanAir (IE00BYTBXV33) verhielt sich im Jahr 2024 vergleichsweise ruhig. Herbe Abwertungen aus dem ersten Halbjahr konnten mittlerweile wieder ausgeglichen werden. Mit 19 Euro an den Weihnachtstagen notierte die Aktie zuletzt auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. Stürmisch wurde es hingegen bei einem Flug von Eindhoven nach Palma de Mallorca. Aufgrund heftiger Turbulenzen musste ein Landeversuch sogar abgebrochen werden.
Bei einem zweiten Versuch konnte die Maschine schließlich gelandet werden, dennoch bekamen es wohl einige Passagiere mit der Angst zu tun. Vorwerfen lässt sich RyanAir aber kaum etwas. Derartige Vorfälle lassen sich nie ganz ausschließen und das Wetter lässt sich trotz aller technologischer Fortschritte noch immer nicht mit hundertprozentiger Zuversicht vorhersagen. Die Anleger dürften das Ganze verkraften können, allerdings sorgt der allgemeine Druck auf europäische Airlines seit einigen Tagen für Verkaufsdruck bei der RyanAir-Aktie.
Stürmische Zeiten in der Branche
Die Luftfahrt-Branche steht momentan nicht vollkommen katastrophal dar. Vieles hat sich im Jahr 2024 zum Besseren gewendet, allem voran die grundlegende Reiselust der Menschen und tendenziell sogar die Ausgabenbereitschaft. Gegenwind gibt es vor allem von der Politik, und das nicht nur mit Blick auf die hohen Standortkosten in Deutschland. Ein Auge geworfen hat die EU-Kommission auch auf die diversen Extra-Dienste, welche Passagiere bei ihren Flügen buchen können. Das könnte im Jahr 2025 noch für einigen Ärger und vielleicht auch noch weiter sinkende Margen sorgen.
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27.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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