Edelmetall Marktbericht vom 14.12.2024: Gold und Silber - Globale Unsicherheiten, technische Trends und warum beide Edelmetalle als Portfoliodiversifikation unverzichtbar bleiben
Langfristige technische Trends bleiben bei Gold und Silber positiv
Der Edelmetallmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche gemischt: Gold schloss mit einem moderaten Plus von 0,63 % bei einem Kurs von 2650 US-Dollar ab, während Silber einen Rückgang von -1,3 % auf 30,56 US-Dollar verzeichnete. Das aktuelle Monatsresultat bleibt ebenfalls verhalten, mit einem Minus von -0,03 % bei Gold und -0,10 % bei Silber. Trotz dieser Entwicklungen bleibt das Interesse der Anleger an Gold und Silber ungebrochen, da beide Metalle weiterhin eine zentrale Rolle als Absicherung und Investment spielen.
Gold (TVC:GOLD)) hat sich als sicherer Hafen bewährt, besonders in einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld. Während das Edelmetall sein Rekordhoch aus dem Oktober nicht erneut erreichen konnte, bietet die anhaltende physische Nachfrage eine starke Basis. Besonders die wiederaufgenommenen Goldkäufe durch die chinesische Zentralbank und die Aussicht auf Zinssenkungen im Jahr 2025 geben dem Goldpreis Rückenwind. Christopher Louney, Rohstoffstratege bei RBC Capital Markets, sieht in diesen Faktoren eine Möglichkeit, kurzfristige Rücksetzer auszugleichen.
Die jüngsten US-Wahlen und eine weniger optimistische Zinsprognose könnten zwar kurzfristig Gewinnmitnahmen begünstigen, doch langfristig bleibt Gold ein fester Bestandteil vieler Portfolios. Neben der institutionellen Nachfrage gewinnen auch kleinere Investoren an Bedeutung, da Innovationen wie Micro Gold Futures (MGC) den Zugang zu Gold weiter erleichtern. JJ Kinahan, CEO von IG Americas, hebt hervor, dass der Ausbau des 24-Stunden-Handelsmarktes und neue Produkte wie 1-Ounce-Gold-Futures (geplant für 2025) die Attraktivität des Edelmetalls erhöhen. Diese Entwicklungen bieten auch jüngeren Anlegern die Möglichkeit, mit überschaubarem Risiko am Goldmarkt zu partizipieren.
Silber: Industriemetall mit Potenzial
Silber (TVC:SILVER), oft als kleiner Bruder des Goldes bezeichnet, verzeichnete in diesem Jahr eine beeindruckende Performance und stieg auf ein Zwölfjahreshoch. Dennoch bleibt der Preis unter seinem historischen Spitzenwert. Im Vergleich zu Gold profitiert Silber zusätzlich von der Nachfrage nach Industriemetallen, insbesondere aus den Bereichen erneuerbare Energien und Technologie.
Auch wenn saisonal bedingte geringere Liquidität die Volatilität verstärkt, zeigt sich der Silbermarkt robust. Starke Trends bei Industriemetallen sowie die breitere Stärke im Rohstoffsektor stützen den Preis. Herausforderungen wie ein stärkerer US-Dollar und schwache Nachfrage aus China belasten zwar kurzfristig, doch die fundamentalen Rahmenbedingungen bleiben positiv. Laut einer Analyse von Ole Hansen von der Saxo Bank (https://www.home.saxo/en-gb/content/articles/commodities/commodity-weekly---13-december-2024-13122024) könnte die derzeitige Marktstruktur des "Backwardation", bei der Futures-Preise niedriger als Spotpreise sind, langfristige Investitionen begünstigen. Silber bleibt somit ein wertvoller Diversifikator in Portfolios.
Chancen und Risiken im Fokus
Die Märkte für Edelmetalle stehen unter dem Einfluss globaler Unsicherheiten, struktureller Marktdynamiken und wechselnder Investorenpräferenzen. Während Gold weiterhin als sicherer Hafen punktet, öffnet Silber als Industriemetall eine Brücke zu wachstumsstarken Sektoren. Anleger sollten jedoch vorsichtig agieren, da sowohl abnehmende Marktliquidität als auch unerwartete wirtschaftliche Entwicklungen zu erheblichen Preisschwankungen führen können. Regelmäßige Marktanalysen, wie sie auf home.saxo veröffentlicht werden, bieten eine wertvolle Orientierungshilfe.
Gold: Langfristiger Aufwärtstrend intakt
Die technische Analyse zeigt, dass Gold im aktuellen Monat ein Minus von -0,03 % verzeichnet. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200), ein Schlüsselindikator für langfristige Trends, befindet sich weiterhin in einem Aufwärtstrend. Der aktuelle Goldkurs liegt oberhalb dieses Durchschnitts, was als positives Signal gewertet wird. Als mittelfristige Unterstützungszone dient der Bereich um 2424 US-Dollar, während der nächste Widerstandsbereich und Anziehungspunkt bei 2790 US-Dollar liegt. Das 52-Wochenhoch von ebenfalls 2790 US-Dollar stellt eine starke Widerstandsmarke dar, während das 52-Wochentief von 1984 US-Dollar eine langfristige Unterstützung bietet. Zusammengefasst bleibt der übergeordnete Trend für Gold klar bullisch, unterstützt von positiven technischen Indikatoren.
Silber: Positive Signale trotz Monatsrückgang
Silber schließt den Monat bisher mit einem Rückgang von -0,10 %, zeigt jedoch ähnlich wie Gold einen steigenden 200-Tage-Durchschnitt, der auf eine langfristig positive Entwicklung hindeutet. Der aktuelle Silberkurs liegt oberhalb dieser Durchschnittslinie, was als bullisches Zeichen interpretiert wird. Die mittelfristige Unterstützungszone befindet sich bei 27,16 US-Dollar, während der Widerstandsbereich bei 34,85 US-Dollar liegt. Das 52-Wochenhoch von 34,85 US-Dollar markiert eine entscheidende Barriere, während das 52-Wochentief von 21,91 US-Dollar eine starke Unterstützung darstellt. Die übergeordnete technische Bewertung bleibt bullisch, was Anlegern weiterhin Vertrauen in die Stabilität von Silber gibt.
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14.12.2024 - Andreas Opitz
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