Edelmetalle: Ohne neue Konjunkturdaten Korrekturfortsetzung wahrscheinlich
Edelmetalle im Abwärtstrend
Nachdem alle Edelmetalle vor dem Hintergrund der zurückliegenden Aussagen der FED und EZB, bis zu klaren Signalen eines künftig nachhaltigen Inflationsrückgangs weiterhin kompromisslos an der Zinsschraube drehen zu wollen, und aber infolge der gestern ausgebliebenen Vorlage entscheidender neuer Konjunkturdaten durch die Bank weg bis zu - 2 % schwächer tendierten, rechnen wir auch heute ohne die Publikation weiterer Wirtschaftszahlen von größerer Relevanz eher mit einer Fortsetzung dieses kurzfristigen Korrekturtrends.
Ohne neue Konjunkturdaten oder weitere Reden von Direktor(inn)en der Notenbanken von entscheidender Bedeutung tun sich die Edelmetalle in der Aussicht auf weitere globale Zinssteigerungen zur Bekämpfung der allseits zumeist bedenklich hohen Inflationsraten momentan unübersehbar schwer, wieder an ihren kurzfristigen Aufwärtstrendausbruch bis zum 13.12. anzuknüpfen und testen daher momentan infolge rein charttechnischer Dispositionen der im Edelmetallbereich grundsätzlich marktdominierenden Gruppen kommerzieller Edelmetallhändler wie aber auch reiner Finanzspekulanten / Hedgefonds zum Jahresende hin vornehmlich die Behauptung der zuletzt relevantesten langfristigen (Palladium seit August 2019) oder kurzfristigen Unterstützungen (Gold, Silber, Platin seit Ende Oktober / Anfang November) aus.
Dafür, dass sich an diesem momentan rein taktisch und charttechnisch geprägten Investitionsverhalten dieser genannten institutionellen Großanlegergruppen auch heute nur wenig ändern dürfte, spricht auch heute, am 20.12., die lediglich dürftig und von sicher nur geringer Relevanz für die Edelmetallpreise erfolgende Vorlage neuer Konjunkturdaten.
Zwar werden in Deutschland heute um 8 Uhr morgens die Produzentenpreise für den zurückliegenden November produziert (Erwartung incl. Energie-/Öl-/Gas-Kosten: ggü. Vorjahr weiterhin exzessive Ausweitung um + 30,0 % ggü. Vorjahr, im Oktober sogar + 34,5 % ggü. Vorjahr; im November gegenüber Oktober somit erwarteter Rückgang um ca. - 2,6 %).
Da hierbei jedoch in Deutschland für die Produzentenpreise, anders als in den USA und der Eurozone, zumindest nicht offiziell auch eine Kernrate ex Energiekosten separat ausgewiesen wird und zudem landespezifische Datenpublikationen außerhalb der USA sowie der gesamten Eurozone für die Edelmetallpreisentwicklungen üblicherweise als absolut nachrangig einzustufen sind, sollte selbst von einem fallweise stärkeren Nachlassen des Produzentenpreisdrucks in Deutschland auf die Edelmetalle heute kaum ein nennenswerter Impuls ausgehen.
Gleiches gilt auch für die in den USA insbesondere heute um 14:30 Uhr zu publizierende Zahl der Neubaugenehmigungen wie auch Hausbaubeginne des letzten Monats, die im Falle eines entgegen den vorherrschenden Erwartungen leichten Anstiegs gegenüber dem Vormonat zwar leicht stützend auf die US-Aktienbörsen wirken könnten, aber für die Edelmetall-Preisentwicklungen fraglos völlig belanglos sind.
20.12.2022 - Matthias Reiner
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