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Kann die Börse auf einen Trump Put vertrauen?

Trump spielt seine Asse aus und alle fluchen, weil sie ein schlechteres Blatt haben

NTG24 - Kann die Börse auf einen Trump Put vertrauen?

 

Kann die Börse auf einen Trump Put vertrauen? In den vergangenen drei Handelstagen blieb kaum ein Anleger von hohen Verlusten verschont. Die einzigen sicheren Häfen waren amerikanische Treasurys und deutsche Bundesanleihen. Alle anderen - ob Aktien, Unternehmensanleihen oder Junk Bonds - verloren erheblich. Die Panikverkäufe basieren auf der Befürchtung, dass Präsident Trump die Weltwirtschaft entgleisen lassen wird. Doch ist das wahrscheinlich?

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Fakt ist, dass die Strafzölle nicht durch den Kongress gegangen sind. Präsident Trump erlässt die Strafzölle per Präsidialerlass, womit er 100%ige Kontrolle über den Prozess hat. Dazu gehört auch, dass er seine Meinung sehr schnell ändern und das Zollregime nach Gutdünken jederzeit verändern kann. Das ist selbstverständlich keine Art und hilft insbesondere auch der Realwirtschaft sowie der Börse nicht, aber es ist ein Fakt.

Fakt ist ebenfalls, dass Präsident Trump seinen persönlichen Erfolg an der Entwicklung der Börse New York misst. Trump hat in der Vergangenheit vielfach auf die Kursentwicklung der amerikanischen Indizes - insbesondere des Dow Jones Industrial Average Index - verwiesen und dessen im Zweifel positive Performance für sich verbucht. Auch hier gilt, dass das selbstverständlich Unsinn ist, da es keine direkte Kausalität, sondern höchstens eine indirekte gibt. Nichtsdestotrotz können wir im Umkehrschluss aus seinem Verhalten in der Vergangenheit ableiten, dass es ihm keinesfalls egal ist, dass der Dow sein aktuelles Allzeithoch noch unter der Administration Biden erreichte und sich seit seiner Amtsführung ein Minus von aktuell in der Spitze von -16 % ergeben hat. 

 

Kann die Börse auf einen Trump Put vertrauen?

 

Worauf die Börse hofft und sie sofort anspringt, ist ein Einlenken von Präsident Trump. Wir haben dies am Montag rund 45 Minuten nach Handelsbeginn in New York gesehen, als das Gerücht aufkam, dass die Einführung der Strafzölle sich um 90 Tage verschieben wird, um den Handelspartner die Gelegenheit zu geben, sich anzupassen. Ein Gerücht, das sich nicht als wahr herausstellte, das aber aufzeigte, worauf die Börse reagiert. Denn vor dem Gerücht lag beispielsweise der Nasdaq 100 Index mehr als -4,8 % unter dem niedrigen Schlusskurs vom Freitag. Als das Gerücht herauskam, drehte die Tech-Benchmark nicht nur, sondern kletterte von -4,8 % auf mehr als +4,5 %. Das Weisse Haus dementierte dann das Gerücht, womit sich die Bewegung sofort wieder in Wohlgefallen auflöste. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, wie die laufende Episode ausgeht:

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNicht eingepreist ist, dass die meisten Handelspartner sich dem Diktat Washingtons fügen werden. Für dieses Szenario gibt es eine stetig wachsende Basis. Israel hat bereits angekündigt, dass man alle noch bestehende Zölle für amerikanische Importe streichen wird. Und mit einem bilateralen Handelsvolumen von 34 Mrd. US-Dollar in 2024 ist Israel keineswegs ein Zwerg. Auch Vietnam und Taiwan reagierten umgehend und offerierten Washington eine Senkung der Importzölle auf 0 %. Auch wird derzeit gerne das Hintertürchen in dem Präsidialerlass übersehen, das Präsident Trump eingebaut hat. Da heisst es, dass alle Länder, die „bedeutende“ Schritte unternehmen, um den USA entgegenzukommen, eine Pause in den Verhandlungen gewährt wird. Diesen Weg scheint Indien gehen zu wollen, mit einem neuen Handelsabkommen zwischen den beiden Ländern. Der Erzfeind China hat natürlich mit Gegenmassnahmen reagiert, aber selbst die grosse EU bietet Präsident Trump 0 % Zölle an. Allerdings verlangt Brüssel im Gegenzug auch 0 % Zölle für ihre Exporte in die USA („zero-for-zero“).

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

08.04.2025 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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