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Schwacher Trost für Tesla, Nordex kapituliert in Meck-Pomm, Nvidia sorgt für den nächsten Schock im Tech-Sektor und Amazon experimentiert wieder im Einzelhandel

Die Börsen haben schon schlimmere Tage erlebt

NTG24 - Schwacher Trost für Tesla, Nordex kapituliert in Meck-Pomm, Nvidia sorgt für den nächsten Schock im Tech-Sektor und Amazon experimentiert wieder im Einzelhandel

 

Richtig Grund zum Feiern gab es an den Märkten auch am Mittwoch nicht. Zwar konnten viele Einzeltitel sich zumindest etwas erholen und auch der DAX punktete mit leichten Zugewinnen und einer Rückeroberung der Marke von 14.000 Punkten. Nachhaltige Signale gab es jedoch nicht zu sehen, sodass sich am generell trüben Ausblick wenig geändert hat.

Das gilt ganz besonders für die Aktie von Tesla (US88160R1014), welche in den letzten Monaten einen Absturz von bisher ungekanntem Ausmaß erlebte. In gerade mal einem halben Jahr halbierte sich der Kurs des E-Auto-Pioniers. Ein Aufschlag von 3,5 Prozent war gestern zwar eine angenehme Abwechslung. Den Abwärtstrend konnten die Bullen damit aber noch lange nicht beenden.

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Werbebanner WikifolioJener kommt unter anderem durch impulsive Tweets von CEO Elon Musk zustande, außerdem spielen hier schwere Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den Tesla-Chef eine Rolle. Hauptverantwortlich für die miese Stimmung machen Experten aber die Querelen rund um die geplante Twitter-Übernahme von Musk. Auch wenn die anscheinend doch noch nicht ganz in trockenen Tüchern zu sein scheint, so machen sich viele Aktionäre Sorgen, dass Musk das Interesse an Tesla verloren haben könnte, wenngleich jener derartigen Spekulationen vehement widerspricht.

 

Nordex zieht die Reißleine

 

Wenig erfreuliche Neuigkeiten hatte zuletzt Nordex (DE000A0D6554) im Gepäck. Die eigene Produktion von Rotorblättern in Rostock wird bereits Ende Juni eingestellt. Sämtliche Bemühungen der Politik, dies noch zu verhindern, erwiesen sich als vergebliche Liebesmüh. Der Hersteller kapituliert mit dem Schritt mehr oder weniger vor dem enormen Preisdruck auf den internationalen Märkten und lässt seine Rotorblätter künftig in China produzieren. Angesichts der jüngst veröffentlichten Aufnahmen von Umerziehungslagern in Xinjiang ist es ein mehr als schlechter Zeitpunkt für einen solchen Schritt.

Wohl auch deshalb stürzte die Nordex-Aktie im gestrigen Handel regelrecht ab und verlor um satte 17,05 Prozent an Wert. Der Schlusskurs fand sich dadurch bei mehr als überschaubaren 10,42 Euro ein. Zeitweise wurde sogar die 10-Euro-Linie unterschritten und bei 9,82 Euro erreichte das Papier ein neues 52-Wochen-Tief. Wer zuvor nicht an einen anhaltenden Abwärtstrend glauben wollte, dürfte spätestens jetzt ernsthaft ins Grübeln kommen.

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Miese Aussichten

 

Nachdem Snap die Börsen kürzlich mit einer vernichtenden Prognose schockte, folgt mit Nvidia (US67066G1040) nun die nächste Enttäuschung im Tech-Sektor. Zwar sieht es hier nicht ganz so düster aus. Dass bei der Prognose für das laufende Quartal die Erwartungen der Analysten um rund eine halbe Milliarde USD verfehlt werden, ist aber alles andere als unbedeutend.

Als Gründe für den schwachen Ausblick nannte der Grafikkarten-Hersteller Auswirkungen von Lockdowns in China sowie des Krieges in der Ukraine. Das klingt soweit schlüssig, allerdings darf man sich wohl so weit aus dem Fenster lehnen, noch andere Faktoren für die schwache Prognose zu sehen. So zeichnet sich schon seit einigen Monaten ab, dass die Nachfrage nach Grafikkarten spürbar nachlässt. Schon vor Kriegsausbruch und Lockdown in Shanghai war das abzusehen. Die Anleger schienen dennoch einigermaßen überrascht zu sein und im nachbörslichen Handel rutschte Nvidia letztlich um über sechs Prozent in die Tiefe.

 

Öfter mal was Neues

 

Der große Erfolg von Amazon (US0231351067) liegt unter anderem darin begründet, dass der Online-Händler enorme Vorteile im Vergleich zum Einzelhandel bieten kann. Nicht nur ist die Auswahl an Artikeln gigantisch, geringere Kosten für Personal Verkaufsflächen sorgen auch für in der Regel sehr viel ansehnlichere Margen. Trotzdem nimmt der Online-Riese schon seit geraumer Zeit auch das Geschäft mit Filialen ins Visier.

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Werbebanner ISIN-WatchlistIm Westen der USA eröffnete nun ein weiterer Laden von Amazon, bei dem sich dieses Mal alles um das Thema Kleidung dreht. Selbstredend kommen dabei einige technische Spielereien zum Einsatz, mit denen der Store sich von der Konkurrenz abheben soll. Sehr wahrscheinlich wird das Ganze genügend Freunde finden. Im Großen und Ganzen fällt eine einzige Filiale an der Börse aber kaum weiter ins Gewicht. Die Aktionäre zeigten sich dennoch zuversichtlich und gönnten Amazon gestern Kursaufschläge von immerhin 3,6 Prozent. Nach den schmerzhaften Verlusten der vorherigen Tage ist das aber kaum der Rede wert.

 

Das bekannte Muster?

 

Grundsätzlich ist es immer erfreulich, wenn es an den Märkten zur Abwechslung mal wieder Erholungen zu sehen gibt. Momentan sollten die Anleger solchen aber nicht allzu sehr über den Weg trauen. Denn der Bärenmarkt bleibt für den Moment aktiv und es ist nicht unwahrscheinlich, dass die gestrigen Kursgewinne schnell wieder egalisiert werden. Ähnliches gab es in den letzten Wochen bereits oft genug zu sehen.

 

26.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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