Gewinneinbruch bei Samsung, Twitter droht Meta mit Klage und Ärger bei Kion - BÖRSE TO GO
Chipsparte zieht Samsung runter - Ergebnis bricht um -96 % ein
Starker Gewinneinbruch bei Samsung. Das Ergebnis schrumpfte auf ein 14-Jahrestief, nachdem die Chipsparte hohe Verluste ausweist. Twitter droht Meta mit einer Klage. Elon Musk wirft Mark Zuckerberg die Nutzung von Unternehmensgeheimnissen vor. Ärger droht den Aktionären bei Kion. Der Intra-Logistiker warf nachbörslich mit „sofortiger Wirkung“ seinen Finanzvorstand raus, was nichts Gutes bedeutet.
Der Sell-off setzt sich am letzten Handelstag der Woche in Asien fort. Nach starken Abschlägen am Donnerstag sinken auch heute Morgen erneut alle Benchmarks in der Region, wobei der KOSPI und der Hang Seng Index die größten Abschläge verzeichnen. Leichte Erholung dagegen am Terminmarkt. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future 0,29 % höher bei 15.661 Punkten gesehen.
Frankfurt knickte am Donnerstag ein. Im Anschluss an die Fed-Minutes vom Mittwochabend gingen die Anleger in die Defensive und sicherten sich ab, was den Markt in der Breite drückte. Keine deutsche Benchmark verlor weniger als -2 %. Die Liste der Verlierer wurde vom MDAX angeführt, der um -2,64 % auf 26.708,44 Punkte abrutschte, dicht gefolgt vom DAX, der um -2,57 % auf 15.528,54 Punkte fiel. Der TecDAX gab -2,24 % auf 3.089,01 Punkte nach und der SDAX sank um -2,02 % auf 13.087,77 Punkte.
Die Wall Street begann mit hohen Verlusten, konnte diese aber im Verlauf der Sitzung wieder etwas reduzieren. Am besten hielt sich der S&P 500 Index, der um -0,79 % auf 4.411,59 Punkte sank. Der Nasdaq Composite Index gab -0,82 % auf 13.679,04 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index schloss -1,07 % tiefer bei 33.922,26 Punkten.
Gewinneinbruch bei Samsung
Ein Überangebot im Chipmarkt lässt den Gewinn bei Samsung (KR7005930003) einbrechen. Der Konzern teilte mit, dass man mit einem Rückgang des Ergebnisses im 2. Quartal um -96 % rechnet. Das würde einem 14-Jahrestief entsprechen. Der Geschäftsbereich Halbleiter selbst hat einen deutlichen Verlust erlebt, was erwartet worden war. Die Analysten rechnen damit, dass der Boden des Halbleiterabschwungs im 1. Quartal 2023 war. Die Prognosen gehen dahin, dass die Halbleitersparte von Samsung im 4. Quartal wieder in die Gewinnzone zurückkehrt. Inzwischen kompensieren die anderen Geschäftsbereiche die Verluste und führten zu einem operativen Ergebnis von voraussichtlich 600 Mrd. Won (ca. 460 Mio. US-Dollar) bei einem Umsatzrückgang um -22 % auf rund 60 Billionen Won.
Twitter droht Meta mit Klage
Wird Threads zum Twitter-Killer? Der Start des Twitter-Klons von Meta (US30303M1027) am Donnerstag war ein rauschender Erfolg. Da die Microblogging App mit dem Benutzerstamm von Instagram verbunden ist, wurde von Mark Zuckerberg eine wichtige Hürde eliminiert. Dies führt dazu, dass laut Angaben des Unternehmens innerhalb der ersten 24 Stunden mehr als 30 Millionen Menschen die App heruntergeladen haben. Das entspricht rund 10 % des gesamten Benutzerstamms von Twitter. Elon Musk reagiert wenig gehalten darauf und droht Meta mit einer Klage. Der Vorwurf lautet, dass Meta angeblich Dutzende ehemalige Mitarbeiter von Twitter engagiert hat und dabei Unternehmensgeheimnisse der Gesellschaft verletzt wurden.
Ärger bei Kion
In einer Nacht- und Nebel-Aktion entlässt Kion (DE000KGX8881) seinen Finanzvorstand. Der Spezialist für Intra-Logistik kündigte nachbörslich an, dass der bisherige CFO Marcus Wassenberg mit „sofortiger Wirkung“ das Unternehmen verlassen wird. Der Aufsichtsrat ersetzt ihn durch Christian Harm, der seit 20 Jahren für Kion und die Vorgängergesellschaft arbeitet und zuletzt die Verantwortung für die Finanzen der Kion ITS EMEA hatte. Es ist der plötzliche Abgang von Wassenberg in der Periode des Abschlusses des 2. Quartals, der die Börse aufhorchen lassen wird. Die Logistikbranche ist stark vom verarbeitenden Gewerbe abhängig, das zuletzt in eine Kontraktion gegangen ist. Im Zweifel müssen sich die Kion Aktionäre auf ein überraschend schwaches 2. Quartal einstellen.
Tagestermine
Mit Spannung wird vorbörslich um 08:00 Uhr die Veröffentlichung der deutschen Industrieproduktion im Monat Mai erwartet. Im Vergleich zum Vormonat erwarten Ökonomen einen leichten Rückgang um -0,1 %. Im Jahresvergleich war die Industrieproduktion zuletzt im April noch um 1,75 % gestiegen.
07.07.2023 - Mikey Fritz
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