
Bulls Make Money, Bears Make Money, Pigs Get Slaughtered
Blick aus Zürich 18/24: Wie geht es weiter mit der China-Rallye?
An den Börsen gilt die alte Weisheit: „Bulls make money, bears make money, pigs get slaughtered.“ Diese Regel erinnert daran, dass Gier oft zu großen Verlusten führt. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der chinesische Aktienmarkt, der 2023 Ziel von Short-Sellern wurde, die auf fallende Kurse spekulierten. Dies geschah vor dem Hintergrund einer schwachen Wirtschaft, die durch politische Eingriffe und harte Covid-Maßnahmen unter Präsident Xi Jinping weiter geschwächt wurde.

Im Sommer 2023 erkannte die chinesische Regierung ihre restriktive Wirtschaftspolitik als problematisch und begann, die Märkte zu stützen. Neben Zinssenkungen wurde ein umfassendes Konjunkturpaket angekündigt, das Ende September 2023 den Markt belebte. Diese Maßnahmen lösten den größten Short-Squeeze in der Geschichte des chinesischen Aktienmarktes aus.
Short-Seller waren gezwungen, ihre Positionen zurückzukaufen, was die Kurse in die Höhe trieb und enorme Verluste verursachte. Besonders Hedgefonds und institutionelle Investoren verloren massiv; allein die Verluste bei in den USA gelisteten chinesischen Aktien werden auf über 7 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Wie geht es weiter mit der China-Rallye?
Die große Frage ist nun, ob die Kurse nach diesem kurzfristigen Effekt wieder fallen oder ob sich der Markt stabilisiert. Der Short-Squeeze könnte sich als vorübergehende Marktverzerrung herausstellen, falls keine nachhaltigen wirtschaftlichen Impulse folgen.
Letztlich zeigt der Fall des chinesischen Aktienmarktes, dass maßlose Gier an den Börsen teuer bezahlt wird. Anleger, die sich zu stark exponieren, laufen Gefahr, in Krisensituationen erhebliche Verluste zu erleiden – eine Lektion, die in turbulenten Märkten immer wieder bestätigt wird.
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09.10.2024 - Christian Teitscheid
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