
Credit Suisse schiebt den Geschäftsbericht nach hinten und sorgt damit für maximale Verunsicherung bei den Anlegern
Das braucht wirklich niemand
Die Börsen sind aufgrund nicht enden wollender Zinssorgen, geopolitischer Verwerfungen und einer anhaltenden Konsumflaute ohnehin schon von enormen Unsicherheiten geprägt. Da ist es für die Credit Suisse die denkbar schlechteste Zeit, um bei den Aktionären für weitere Verunsicherung zu sorgen. Genau das ist dem Geldhaus kürzlich aber gelungen.
Wie unter anderem das „Handelsblatt“ berichtete, hat Credit Suisse (CH0012138530) die Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts nach hinten verschoben. Eigentlich sollten heute die Zahlen für das vergangenen Jahr vorgestellt werden. Denkbar kurzfristig wurde das schlicht abgesagt. Begründet wurde dies mit Fragen der Börsenaufsicht SEC, welche dem Unternehmen zufolge erst gestern Abend eingetroffen sein sollen.
Im Raum stehen einige Kommentare der SEC um Bilanzierungsprobleme aus den Geschäftsjahren 2019 und 2020. Sehr viel mehr gab es von Credit Suisse zu dem Thema nicht zu hören. Es ist aber mehr als ungewöhnlich, dass das Schweizer Kreditinstitut die eigenen Zahlen nach hinten schiebt, und das noch dazu derart kurzfristig. Die Anleger wittern da schon schlechte Neuigkeiten und gehen entsprechend auf Abstand.
Es wird aktuell an den Märkten viel darüber spekuliert, was genau hinter den jüngsten Vorgängen bei Credit Suisse stehen könnte. Doch es lassen sich kaum Szenarien ausmalen, in denen das Ganze zu guten Nachrichten führen könnte. Im besten Fall ändert sich nichts, doch an der Börse stellt man sich schon mal auf das Schlimmste ein. Die Credit Suisse-Aktie brach gestern um rund fünf Prozent ein und blickt auch am Freitagmorgen auf rote Vorzeichen.
Credit Suisse lädt auf die Seitenlinie ein
Was auch immer bei dem Thema noch kommen mag, für den Moment empfiehlt sich für Anleger bei der Credit Suisse wohl schlicht der Verbleib auf der Seitenlinie. Dort lässt sich recht entspannt darauf warten, dass die verschobenen Zahlen nachgeliefert werden. Es lohnt sich für Außenstehend darüber hinaus momentan schlicht nicht, sich allzu sehr den Kopf über mögliche Ursachen und Konsequenzen zu zerbrechen.
10.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)