Credit Suisse kippt António Horta-Osório

Credit Suisse: António Horta-Osório muss in einer Nacht- und Nebel-Aktion gehen

 

Immer wenn die Credit Suisse einen Schritt vorwärts macht, folgen darauf drei Schritte zurück. Die Bank entliess heute Nacht den neuen Verwaltungsratspräsidenten António Horta-Osório mit einer fadenscheinigen Begründung. 

Das war ein Schock am frühen Morgen. Die Credit Suisse (CH0012138530) entliess ihren Verwaltungsratsvorsitzenden António Horta-Osório nach nur acht Monaten. Die offizielle Begründung ist, dass Horta-Osório sowohl in der Schweiz als auch in Grossbritannien gegen Quarantäne-Vorschriften verstossen habe. 

Wenn eine Führungskraft entlassen wird, bekommen wir grundsätzlich nie die Wahrheit gesagt. Diese Begründung ist aber so an den Haaren herbeigezogen, dass man sich nur an den Kopf fasst. Ob Horta-Osório belegt gegen Quarantäne-Vorschriften verstossen hat, ist mir nicht bekannt. Wenn er es getan hat, ist er sicherlich kein leuchtendes Vorbild für die eigenen Mitarbeiter, die sanktioniert werden, wenn sie es tun. 

 

Entlassung erscheint unverhältnismässig

 

Aber man entlässt den Verwaltungsvorsitzenden einer schweizer Grossbank nicht wegen einer solchen Lappalie. Vor allem nicht, wenn er installiert wurde, nachdem sich die letzte Führung die grössten Skandale in der Geschichte der Bank geleistet hatte. Stattdessen bleibt der Eindruck zurück, dass Horta-Osório zu viel aufgeräumt hat und dabei einigen Leuten auf die Füsse getreten ist. 

 

 

Es gibt auch keine Übergangsfrist. Horta-Osório ist mit sofortiger Wirkung „zurückgetreten“. Er wird durch den Schweizer Axel Lehmann ersetzt, der seit Dekaden am schweizer Finanzmarkt arbeitet und Erfahrung auf der Managementebene in schweizer Finanzinstituten mitbringt. Kein Praktiker, sondern ein Theoretiker.

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18.01.2022 - Mikey Fritz

 

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