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War das Robotaxi-Event ein Erfolg und was brachte es Neues?

Analysten sind sich uneinig über den Erfolg des wichtigsten Events in der Firmengeschichte

NTG24 - War das Robotaxi-Event ein Erfolg und was brachte es Neues?

 

Tesla präsentiert beim lang ersehnten Robotaxi-Event erstmals das neue Robotaxi und Fortschritte bei den humanoiden Robotern. Wird dies der Aktie weiteren Rückenwind geben?

Am 10. Oktober war es dann so weit und Elon Musk präsentierte im Rahmen des Robotaxi-Events in Los Angeles den geladenen Gästen und Aktionären endlich, dass worauf viele bereits seit Monaten warten. Der Name des Robotaxi wird „Cybercap“ haben und das futuristische Gefährt besitzt ähnlich wie das Model X zwei nach oben öffnenden Flügeltüren. Das Fahrzeug besitzt lediglich zwei Türen und sieht aus wie ein Hybrid aus dem Cybertruck und dem Model 3 als Coupé.

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Interessenten wir das Fahrzeug laut Musk etwa 30.000 US-Dollar und soll dadurch für die breite Masse erschwinglich sein. Auffällig war bei der Präsentation lediglich, dass der sonst so optimistische Tesla-Chef (US88160R1014) sich nicht wirklich auf einen Auslieferungsstart festlegen wollte. Angepeilt sei voraussichtlich Ende 2026. Allerdings kann es durch Verzögerungen auch schnell Mitte 2027 werden. Teslas eigentliches Problem ist, dass man dies nicht wirklich in den eigenen Händen hat. Denn bis das Cybercap auf den Straßen der USA autonom fahren darf muss sich auch regulatorisch noch einiges ändern. Aktuell besitzt Tesla nicht mal die Genehmigung für das Full-Self-Driving-System.

Dies soll sich, aber wenn es nach Musk geht, schnell ändern. Die Software zum autonomen Fahren soll bereits im nächsten Jahr in den aktuellen Modellen S und 3 zum Einsatz kommen und erstmalig in Texas und Kalifornien getestet werden. Dabei setzt Musk wohl weiterhin auf die langsamere Budget-Variante, das bedeutet, dass die Fahrzeuge weiterhin ohne Laser-Radare operieren sollen und Informationen über die Umgebung und den Verkehr nur über Kameras aufnehmen. Der ehemalige Vorstand von Waymo, die für Google ein selbstfahrendes Fahrzeug gebaut hatten, kritisiert dies und geht davon aus, dass die Technik bei einer Skalierung des Verkehrs und der Input-Parameter schnell an die Grenzen kommen sollte und eine Verknüpfung ganzer Autoflotten erschwert wird.

Eine Überraschung während de Events war auch die Vorstellung eines Robovan. Dieser soll ebenfalls autonom fahrend sein und in Zukunft bis zu 20 Personen oder Waren von A nach B transportieren. Musk erklärte, dass der Bus zu klaren Preissenkungen von Nahverkehrstickets führen könnte. Denn durch den Wegfall der Personalkosten würde eine Meile mit dem Robovan lediglich 0,2 US-Dollar kosten wohingegen die gleiche Strecke mit dem konventionellen Bus circa 1 US-Dollar kosten wird. Der Robovan erinnert dabei an die futuristische Form eines Schnellzuges. Dabei sind die Räder nicht sichtbar und das Gefährt besitzt eine keilförmige Form. Weitere Details gab es allerdings nicht zum Robovan. Musk kündigte lediglich an, dass dieser später als das Cybercap auf den Markt kommen wird.

Wie viele Aktionäre schon erwartet haben gab es auch einen Auftritt des humanoiden Roboters mit dem Namen „Optimus“. Musk sprach wiederholt im Zusammenhang mit dem Roboter von dem größten Produkt seiner Art und einem wirklichen technologischen Durchbruch. Auf dem Event tanzten erst einige Roboter und überreichten später auch kleine Präsenttüten an die Gäste oder mixten Getränke. In einer Zukunftsvision soll dann jeder Haushalt einen solchen Roboter als Helfer haben. Dieser soll dann physische Arbeiten im Haushalte unternehmen, kann Einkaufen gehen, Nachhilfe geben oder für die Kinder ein Freund sein. Kosten soll der mechanische Helfer später dann zwischen 20.000 und 35.000 US-Dollar. Der große Vorteil von Optimus ist dabei sein Wissensschatz. Denn durch den effizienten Einsatz von KI, soll ein Roboter so viel Wissen wie etwa 100 Menschenleben in sich zentrieren, so der Tesla-Chef.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenEigentlich sollte das Robotaxi-Event bereits Mitte August stattfinden. Doch wurde dann ohne Nennung von Gründen wieder verschoben. Dennoch war das Event eine gelungene Inszenierung. Tesla hatte extra die Warner Bros. Filmstudios in Los Angeles angemietet und stellte für kleinere Fahrten um das Gelände auch eine autonome Flotte von „Cybercaps“ zur Verfügung. Da es sich um ein Privatgelände handelte, war dies auch regulatorisch erlaubt. Zumal bei einer bekannten und erlernbaren Strecke kaum von wirklichem autonomem Fahren geredet werden kann.

Eingeladen zum Event waren außerdem nur Analysten und Tesla-Influencer. Die Presse war nach dem Fauxpas beim Cybertruck-Event bewusst nicht eingeladen gewesen. Jedoch hatte man die Chancen das Event über den Kurznachrichtendienst X im Livestream zu verfolgen.

 

Wer gewinnt den Kampf beim autonomen Fahren?

 

Wie Musk auch bereits im Vorfeld ankündigte, hat Tesla mit dem Event durchaus ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte eingeläutet. Ob es auch ein erfolgreiches wird, wird sich erst in Zukunft zeigen. Denn Tesla ist kein Vorreiter mehr in diesem Markt und bereits andere Unternehmen haben vergleichbare Produkte präsentiert.

Da ist zum einen die bereits erwähnte Google-Tochter (US02079K3059) Waymo. Die Fahrzeuge des Konzerns sind bereits in vier Großstädten in den USA auf der Straße unterwegs und transportieren so autonom jede Woche mehr als 100.000 Passagiere. Dabei hat Waymo kein eigenes Fahrzeug produziert, sondern einfach Jaguar-SUVs für ihren Anwendungsfall umgebaut. Besonders erfolgreich ist man in der technik-liebenden Stadt San Francisco.

Musk kritisierte bei Waymo unlängst den zu hohen Preis. Denn ein Fahrzeug von Waymo wird zusätzlich zum Fahrzeugpreis mit Technik für über 100.000 US-Dollar ausgestattet. Tesla hat hingegen den Plan die aktuelle Flotte durch Software-Updates einsetzbar als Robotaxi zu machen. Dadurch hätte man einen Skalierungsvorteil. Zum anderen ist die Kamera-Technik von Tesla deutlich günstiger als das Laser-System von Waymo. Allerdings gibt es bislang wenig Informationen darüber, ob sich die Vision von Musk überhaupt mit der aktuellen Technologie umsetzen lassen kann.

Mit der Entwicklung des Robotaxis setzt Musk zudem alles auf eine Karte. Denn für die kostenintensive Entwicklung des Gesamtsystems stoppt Musk die Entwicklung des bereits 2020 angekündigten Modell 2. Dieses sollte auf einer völlig neuen Plattform beruhen und durch einen günstigen Einstiegpreis Tesla die Tür zu einem neuen Markt eröffnen. Dieses Vorhaben wird nun aber erstmal pausiert, da Musk die Zukunft von Tesla beim autonomen Fahren sieht.

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Die Analysten sind sich hingegen uneins, wie man das Robotaxi-Event aus Marktsicht bewerten kann. Während einige Analysten Musk für sein Innovationsreichtum lobte und bereits die potenzielle Größe des neuen Marktes quantifizierte, fehlen viele die Details. Zwar hat Tesla auf dem Event viel gezeigt und präsentiert und auch der Fortschritt bei den humanoiden Robotern ist deutlich sichtbar, doch es gibt keinerlei Informationen über mögliche Einführungszeiträume oder Ziele. Zumal Musk selbst zugab, dass seine Angaben oft zu optimistisch sind und kaum realistisch sind. Ob also das erste Cybercap bereits 2026 auf den Straßen unterwegs ist bleibt fraglich, zumal dies viel Zeit für die Konkurrenz lässt um sich bereits am Markt zu etablieren und zu wachsen.

 

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19.10.2024 - Christian Teitscheid

Unterschrift - Christian Teitscheid

 

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