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Das Jahr der Ratte und Gold

Das chinesische Jahr der Ratte und Gold

NTG24 - Das Jahr der Ratte und Gold

 

Am 25.01.2020 feiern die Chinesen ihr Neujahr, das wichtigste Fest im chinesischen Mondkalender. An diesem Tag beginnt das Jahr der Ratte  und auch eine neue Drehung in der zwölfteiligen Sternzeichenrotation. Der chinesische Kalender ist ein lunisolarer Kalender, das heißt, er wird vom Mond regiert und nach der Sonne korrigiert.

Der Legende nach lud Buddha einst alle 13 Tiere der Tierkreiszeichen zu einem Fest ein. Die Katze gehörte ursprünglich auch dazu. Die Maus erzählte jedoch der Katze, das Fest würde einen Tag später stattfinden. Deshalb legte sich die Katze schlafen, träumte vom Fest und verschlief dieses. Dadurch kam nun nur zwölf Tiere zum Fest. Das erste Tier war die Ratte (Maus), ihr folgten der Büffel (das Rind), der Tiger, der Hase, der Drache, die Schlange, das Pferd, die Ziege (das Schaf), der Affe, der Hahn (das Huhn), der Hund und schließlich das Schwein. Jedes Tier bekam ein Jahr geschenkt, und Buddha benannte es nach ihm. Dies geschah in der Reihenfolge, in der sie gekommen waren. Alle erklärten sich damit einverstanden, die fehlende Katze bekam kein Jahr.

Die Ratte als Tier des neuen Jahres wird anders als in Westeuropa, wo die Ratten als Zwischenwirte der Beulenpest des Mittelalters ganz überwiegend negative Assoziationen hervorrufen, viel positiver gesehen. Personen, die im Jahr der Ratte geboren wurden, gelten als intelligent, einfallsreich und vielseitig. Die Ratte folgt im chinesischen Tierkreis auf das Schwein und ist in diesem Jahr auch noch mit den Elementen des Metalls verbunden, eine Kombination, die es nur alle 60 Jahre gibt. Chinesische Auguren beachten das Jahr der Ratte insbesondere deshalb, weil damit ein neuer Zyklus im Mondkalender beginnt.

 

Gold und China

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Die meisten Chinesen sind dann in Feierstimmung, und die Nachfrage nach Geschenken, vor allem Gold und Silber, steigt. Dies ist eine lange Tradition in China. Zum einen ist Gold ein Zeichen für Glück und Erfolg. Dies resultiert auch aus der Rolle von Gold in der Geschichte als Metall der Kaiser. Zum anderen haben viele Chinesen zum Jahresende ihre Boni erhalten und nutzen ihre Ersparnisse zum Edelmetallkauf. Jüngste Untersuchungen des World Gold Councils (WGC) zeigen zudem, dass der Goldkonsum mit zunehmendem Einkommen zunimmt. Die chinesische Mittelschicht ist also ebenfalls eine treibende Kraft steigender Goldnachfrage.

Das assoziative Potenzial von Gold für positive Emotionen ist dabei deutlich höher als im globalen Durchschnitt. Nach Untersuchungen des WGC aus dem vergangenen Jahr betrachten 70 % aller chinesischen Mode- und Lifestyle-Konsumenten über alle Generationen hinweg Gold als Glücksbringer, während der globale Durchschnitt nur bei 57 % liegt.

Langfristig lässt sich dieses Verhalten auch als sich selbst erfüllende Prophezeiung betrachten, die die eigene und globale Geldgeschichte als Erfahrungswissen speichert. Denn mit der Wertlosigkeit von Papiergeld haben die Chinesen in ihrer Geschichte (leidvolles) Erfahrungswissen angesammelt.

Dass daraus ein Verhaltensmuster tradiert wird, welches den Besitz von Gold positive besetzt und in den prozessualen Verstärkungskontext sozialen Beziehungen stellt, kann soziologisch nicht wirklich überraschen. Der steigende Wohlstand der Chinesen bewirkt damit auch ein langfristig in Traditionen abgestützten Nachfragesog nach Gold (und Silber).

In diesem Jahr steht die Ratte mit dem Element Metall in Verbindung. Alle Eigenschaften werden dadurch noch verstärkt. Das Jahr der Ratte 2020 im Element Metall verspricht nun, ein ergiebiges, erfolgreiches und gleichzeitig emotionales Jahr zu werden.

 

Fazit

 

Gold findet in China aus bedeutenden nichtökonomischen Gründen einen stabilen strukturellen Nachfragesog. Die Kopplung potenzieller Goldnachfrage mit sozialer Stabilisierung familiärer Gemeinschaften ist ein langfristiger Stabilisierungsfaktor chinesischer Goldnachfrage. Derweil sind Hunderte Millionen Chinesen auf den Weg in ihre Heimatstädte. Denn am letzten Tag des alten Jahres versammelt sich traditionell die ganze Familie abends zu einem gemeinsamen Essen.

 

21.01.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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