Der Dollar-Goldpreis und der Dollarstandard
Gold, Dollar und Wertstabilität
Eine der ständig wiederholten Argumente gegen Gold ist, dass es fällt, wenn der US-Dollar steigt.
Dies ist zwar phasenweise richtig, verkennt aber das Entscheidende. Dies wird bei einem Blick auf die Entwicklung der Dollarstärke, repräsentiert in Form des seit 1973 ermittelten Dollarindexes (DXY) im Vergleich zum Goldpreis in US-Dollar seit Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars 1971 deutlich.
Der US-Dollar-Index stellt das Verhältnis von 6 Währungen im Vergleich zum US-Dollar dar, wobei der Euro mit einem Anteil von 57,6 % im Index gewichtet ist. Die weiteren Währungen sind der japanische Yen (13,6 %), das britische Pfund (11,9 %), der kanadische Dollar (9,1 %), die schwedische Krone (4,2 %) sowie der Schweizer Franken (3,6 Prozent). Anhand des Verlaufs des Dollar-Index lässt sich die Stärke oder Schwäche des US-Dollars ablesen.
Der US-Dollar als weltweite Reservewährung ist immer noch und wohl gerade deshalb die liquideste Währung weltweit. Seine Werthaltigkeit lässt sich nun aber nicht nur gegen die anderen großen Währungen, die im Dollarindex enthalten sind, messen. Dazu gehört vor allem Gold, sein früherer Wertanker!
Was bei einem Vergleich des Goldpreises in US-Dollar und dem Preis des Dollarindex in Dollar deutlich wird, ist, dass beide tendenziell negativ korrelieren.
Was aber hinzukommt, ist, dass sich der Dollar in Gold gemessen um Dimensionen schwächer entwickelt hat als in den anderen Währungen gemessen.
Das ist keine banale Erkenntnis. Sie impliziert in Kombination mit der negativen Korrelation, dass eine Dollarabwertung zu einem um ein Vielfaches stärkeren Goldpreisanstieg in US-Dollar führt, wenn die Währungsgeschichte sich auch nur reimt!
Ein Blick auf die Entwicklung von Gold in US-Dollar und dem Dollarindex ab 2007 zeigt ein ähnliches Bild. Vor allem während der Finanzkrise ab 2008 bis zur Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA von der Höchstnote durch Standard&Poors am 05.08.2011 zeigt, dass sich die inverse Entwicklung gerade in Krisenzeiten verstärkt.
Wie die Welt, die sich außerhalb der USA mehr als 13 Bio. Dollar geliehen hat und diese irgendwann zurückzahlen muss, dies auch bei einem starken Dollar schafft, darf bezweifelt werden.
Gemessen am Aufwertungspotenzial des Goldes gegen den US-Dollar fällt die Wahl zwischen Gold und Dollar leicht.
Fazit
Der Dollarindex und der Goldpreis sind überwiegend, vor allem aber in Krisenzeiten negativ korreliert. Wer die Absicht hat, den Wert seines Vermögens an einen Vermögens-Wertanker zu binden, sollte diesen Trend seit der Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars nicht ignorieren. Es könnte teuer werden!
07.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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