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Welche Branchen favorisiert Trump?

Der Trump Trade differenziert sich - das Börse beginnt die Suche nach den potenziellen Gewinnern

NTG24 - Welche Branchen favorisiert Trump?

 

Ohne nennenswerte Zeitverzögerung beginnt sich der Trump Trade zu konkretisieren. Hatten die Anleger bisher in der Breite auf die grossen amerikanischen Benchmarks gesetzt, um mit dabei zu sein, geht es nun ums Eingemachte. Dabei steht die Frage im Vordergrund: Welche Branchen zählen zu den Gewinnern? 

Die amerikanische Rüstungsindustrie gehört zu den grössten prospektiven Gewinnern einer neuen Trump Administration. Schon heute profitiert die Branche massgeblich vom grössten Militärbudget der Welt, das sich im Fiskaljahr 2025 auf 850 Mrd. US-Dollar steigern soll. Gemessen an den Steuereinnahmen auf Bundesebene geht damit jeder fünfte US-Dollar ans Militär. Der Löwenanteil fliesst in Fixkosten wie Besoldung, Unterhalt und Wartung der globalen Infrastruktur. Für die Rüstungskonzerne bleibt aber selbstverständlich seit Jahrzehnten Jahr für Jahr genug übrig, um die Forschung & Entwicklung und die Produktion voranzutreiben. Zudem sind die Margen in der Branche sehr auskömmlich, was auch an den hohen Anforderungen der US-Regierung und dem kleinen Kreis der Anbieter liegt. 

 

SPDR S&P Aerospace & Defense ETF

 

Der breiteste Ansatz läuft über einen Branchen-ETF. Dabei muss man darauf achten, dass ESG nicht alle interessanten Titel aus dem Portfolio eliminiert hat, denn ein Investment in Rüstungsaktien ist per se nicht ESG-konform. Darüber sollte man sich vorher Gedanken machen. Die beste Umsetzung bietet der S&P 500 Subsector Aerospace & Defense Index. iShares (BlackRock) bildet diesen Subindex mit einem ETF ab, der auch in Deutschland gehandelt wird. Konkret geht es um den SPDR S&P Aerospace & Defense ETF (US78464A6313). Die drei grössten Gewichtungen haben dabei GE Aerospace (US3696043013), RTX (US75513E1010) und Boeing (US0970231058), die zusammen rund 44 % des ETF ausmachen. Die reinen Rüstungskonzerne liegen bei rund 20 % Gewichtung, je nachdem, wie breit oder exakt man die Definition ausgestaltet. 

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Die Börse feiert den Trump Trade

 

Wer sich aus der Rüstungsindustrie heraushalten möchte, wählt den Russell 2000 Index. Der wichtigste amerikanische Small Cap Index hat bisher die Rallye in New York mehr oder weniger verpasst. Der Index lief lange seitwärts und wurde von den Anlegern ignoriert, die sich im Kern nur auf ein Dutzend Aktien fokussierten und diese nach oben kauften. Mit dem nun sicheren Wahlgewinn von Trump ändern sich jedoch die Perspektiven. 

 

Russell 2000 Index

 

Der Russell 2000 Index geht regelrecht durch die Decke und holt nun nach, was die anderen vorgelegt haben. Die Erwartung ist hier, dass die kleinen Unternehmen, die das Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft bilden, unter einer Administration Trump erheblich von sinkenden Steuern und vor allem von einer Deregulierung der Wirtschaft profitieren. Der letztere Punkt hat sogar das höchste Gewicht, denn für einen Konzern ist Bürokratie ein Ärgernis, aber die Kosten dafür stellen nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtbelastungen dar und zudem haben grosse Unternehmen einen sehr viel umfassenderen Gestaltungsspielraum, um bürokratische Belastungen zu minimieren oder gar zu vermeiden. Für kleine und mittlere Unternehmen haben Bürokratiekosten hingegen eine viel höhere Gewichtung an den Gesamtkosten und ihnen fehlt in der Regel auch der Gestaltungsspielraum, um die Bürokratie zu vermeiden. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas grösste Wachstum lag in den vergangenen Jahren in den privaten Märkten. Sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen und Krediten beobachten wir inzwischen seit mehr als einer Dekade einen Trend dahin, dass die attraktivsten Bereiche aus dem öffentlichen Wertpapier- und Kredithandel herausgenommen werden und von grossen Playern ausserhalb des klassischen Bankengeschäfts betrieben werden. Zum einen mussten sich die Banken aufgrund der neuen Regulierungen seit der grossen Finanzkrise von diesen Geschäftsbereichen aus wirtschaftlichen Gründen trennen und zum anderen wurde die gestiegene Akzeptanz für private Deals dazu genutzt, die profitabelsten Geschäfte untereinander aufzuteilen. Start-ups kommen heute beispielsweise immer später an den Markt, weil sie sehr lange privat gehalten werden und die Wertsteigerungen über zahlreiche Finanzierungsrunden abgeschöpft werden. Diese Form der Wertsteigerungen ist leichter zu kontrollieren und zu vereinnahmen als beispielsweise bei einem IPO in einem frühen Stadium. Dem gleichen Grundgedanken folgt auch das Segment Private Debt. Und genau in diese privaten Märkte dringt BlackRock in den letzten Jahren immer stärker vor, um diese Marktanteile nicht zu verlieren und vor allem die Wertsteigerungen einzufangen. Die Übernahme von Preqin ist hierbei ein wichtiges Mosaikstückchen.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

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17.07.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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