Kann Nio eine neue Wachstumsstory aufbauen?

Nio hat wieder positives Momentum in der Produktion - positiver Ausblick

 

Nio hat neues Momentum in der Produktion bekommen. Was eine Erleichterung ist, nach dem Einbruch im 1. Quartal. Die Kosten sind allerdings weiterhin hoch und bringen die Gefahr einer weiteren Verwässerung der Altaktionäre über neue Kapitalerhöhungen mit sich. 

Nio (US62914V1061) hat geliefert. Die Produktionszahlen für den Monat waren sehr gut und der Ausblick noch viel besser. Dennoch fokussierte sich die Wall Street auf die Vergangenheit und monierte den Verlust im 1. Quartal, was signalisiert, dass die Bären mit der Aktie noch nicht fertig sind. Wir erinnern uns:

 

 

Die Produktion im 1. Quartal fiel ungewöhnlich schwach aus. Man kam auf lediglich 30.053 Fahrzeuge, was nicht nur -40 % unter dem Niveau des 4. Quartals lag, als Nio noch 50.045 Fahrzeuge produziert hatte, sondern das März-Quartal verfehlte sogar leicht das Niveau des Vorjahresquartals (31.041 Fahrzeuge). Diese Zahlen sind jedoch schon lange im Kurs eingepreist, da das Unternehmen schon im 1. Quartal gewarnt hatte. 

 

Nio hat wieder positives Momentum in der Produktion

 

Um so erfreulicher ist der Zwischenstand für das laufende 2. Quartal und der Ausblick. So zog die Produktion jüngst deutlich an und belief sich allein im April auf 15.620 Fahrzeuge. Was im Mai weiter auf 20.544 Fahrzeuge gesteigert wurde. Insgesamt geht Nio davon aus, dass man im 2. Quartal 54.000 bis 56.000 Fahrzeuge produzieren wird, womit man wieder an das hohe Niveau vom Herbst anschliessen würde. Im Jahresvergleich ergäbe sich so zudem ein Wachstum von 130 bis 138 %. Den Quartalsumsatz sieht man bei 16,59 bis 17,14 Mrd. Yuan (2,3 bis 2,4 Mrd. US-Dollar), was allerdings lediglich einem Wachstum von 89 % bis 95 % entsprechen würde. Eine Diskrepanz zu den erwarteten Raten beim Wachstum. Die Differenz zeigt auf, wie umfangreich die Rabattschlacht derzeit in China tobt. Was wiederum Aufschluss darüber gibt, dass Nio ein weiteres schwaches Quartalsergebnis erwartet. 

Und der Verlust im 2. Quartal war es, der der Börse aufstiess. Das Unternehmen hat seit Längerem hohe Anlaufkosten und hat bereits mehrere Kapitalerhöhungsrunden in der Vergangenheit gesehen. Die Frage ist nun, wie hoch der Kapitalbedarf in diesem und im kommenden Jahr sein wird und ob Nio diesen decken kann, ohne die Altaktionäre massiv zu verwässern. Der Verlust in Höhe von -5,18 Mrd. Yuan im 1. Quartal war zudem höher, als die Analysten erwartet hatten, was den Druck auf die Aktien noch einmal erhöhte.

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08.06.2024 - Mikey Fritz

 

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