Steinhoff katapultiert sich in längst vergessene Höhen
Es wird immer besser
Die Optimisten scheinen bei Steinhoff endlich Recht zu bekommen. Schon seit einigen Tagen bewegt die Aktie des schwer angeschlagenen Möbelkonzerns sich mit hohem Tempo in Richtung Norden. Zuletzt schienen die Anleger dabei jegliche Hemmungen fallen zu lassen und der Dienstag brachte eine weitere Kursexplosion mit sich.
Um fast 30 Prozent konnte Steinhoff (NL0011375019) sich im gestrigen Handel in die Höhe schießen lassen uns damit auf 0,32 Euro ansteigen. Das entspricht dem höchsten Stand seit fast vier Jahren. Ein Grund für die gute Stimmung war eine weitere Unternehmensmeldung über Fortschritte bei den Verhandlungen mit den Gläubigern. Hier haben mittlerweile wohl auch die Anleihegläubiger zugesagt, auf Teile ihrer Forderungen zu verzichten.
Die genauen Implikationen daraus interessieren viele an den Märkten gar nicht weiter. Wichtig für die Börsianer ist derzeit einzig und allein, dass der angestrebte Vergleich kaum noch zu kippen ist und sehr wahrscheinlich im Januar auch durch die Gerichte bestätigt werden wird. Damit dürfte für den Möbelkonzern eine Zeitenwende eintreten.
Das Thema spricht sich immer mehr herum und natürlich will jetzt jeder am (vermeintlich) großen Comeback noch irgendwie partizipieren. Das lockt Investoren an, die sich zuvor mit der Steinhoff-Aktie noch überhaupt nicht beschäftigten und führt damit zu neuen Risiken. Die Erwartungen kochen von Tag zu Tag mehr hoch und schon der kleinste Anflug von Zweifeln könnte jetzt zu einer heftigen Korrektur führen.
Steinhoff bleibt ein heißes Eisen
Zudem ist noch immer unklar, ob aus Steinhoff unter den neuen Voraussetzungen tatsächlich ein proftables Unternehmen wird. Die Anleger gehen mit ihren Investitionen daher noch immer ein hohes Risiko ein, wenngleich nicht mehr ganz so hoch wie noch vor ein paar Wochen. Früher oder später wird es aber zu Gewinnmitnahmen kommen und es stellt sich die Frage, wo der Kurs sich nach der Neubewertung tatsächlich einpendeln wird. Das mag auf dem aktuellen Niveau passieren, vielleicht sogar noch ein Stückchen höher. Ebenso gut kann die Bodenbildung aber auch in tieferen Regionen stattfinden.
29.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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