als .pdf Datei herunterladen

Edelmetallaktien auf der Startrampe?

Ein Marktbericht von Arndt Kümpel

 

Geht der Leidensweg weiter oder stehen die Edelmetallaktien vor dem Ausbruch? Dazu werfen wir einen näheren Blick auf die Chartsignale des Philadelphia Gold und Silber Index!

Im Philadelphia Gold und Silber Index sind jene an der Nasdaq OMX PHLX gehandelten Aktien von Gold- und Silberminenunternehmen enthalten. Der unter dem Kürzel XAU notierte Index wird dabei von einem Portfolio aus gehedgten und ungehedgten Minenunternehmen gebildet. Dies bedeutet, dass er sowohl solche Firmen enthält, die ihre Produktion durch Termingeschäfte gegen fallende Metallpreise absichern (gehedged) als auch solche, die dies nicht tun (ungehedged). Dies ist auch der wesentliche Unterschied zum NYSE Arca Gold Bugs Index (HUI-Index), in dem nur Unternehmen enthalten sind, die keine Absicherungsgeschäfte vornehmen.

Der XAU ist ein reiner Kursindex, das bedeutet, dass darin keine Dividenden enthalten sind und er um Sonderzahlungen und Bezugsrechte bereinigt ist. Die Gewichtung der 30 Unternehmen richtet sich nach deren Marktkapitalisierung.

 

XAU Index

 

Ein Blick auf den XAU seit 2006 zeigt zunächst die steile Berg- und Talfahrt, die er zurückgelegt hat. Erst kam der Einbruch in der Finanzkrise 2008 mit seinem Tief vom 63,52 Punkten im Oktober 2008 und mit seinem anschließenden Allzeithoch im Dezember 2010 mit 232,72 Punkten. Danach folgte ein dramatischer Kursrutsch bis zum Zyklustief am 19.01.2016 Januar 2016 bei 38,36 Punkten. Von dort aus verdreifachte sich der Index bis zum neuen Zyklushoch am 11.08.2016 bei 114,71 Punkten in knapp 7 Monaten. Zum Vergleich: Gold legte von seinem Ende November 2015 bis Anfang Juli 2016 rund 26 % zu, Silber von Mitte Dezember 2015 bis ebenfalls Anfang Juli 2016 54,8 %. Damit stieg Silber doppelt so stark wie Gold, aber der XAU stieg fast fünfeinhalb Mal so stark wie Silber! Dies verdeutlicht das Potenzial und den Hebel, der in Edelmetallaktien im Vergleich zu den Edelmetallen selbst steckt.

 

Musterbildung fast abgeschlossen

 

Der seit 2011 laufende Abwärtstrend des XAU wurde im Zuge der starken Aufwärtsbewegung bereits im April 2016 von unten nach oben durchbrochen. Im Anschluss wurde dieser Ausbruch mustergültig mit einem Aufsetzen auf die Abwärtstrendlinie von oben konsolidiert. Im Zuge dessen bildete sich mit dem Zyklushoch auch der zentrale Widerstand bei 114,71 Punkten, dessen Überwindung das Beschleunigungssignal der neuen Aufwärtsbewegung darstellt. In der seit Juli 2016 laufenden Bodenbildung wurde nochmals ein kleinerer Boden gebildet, der als verschachtelte hängende Schulter einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation interpretiert werden kann, dessen Kopf das Zyklustief im Januar 2016 darstellt.

Fazit: Der Philadelphia Gold und Silber Index hat sein Konsolidierungsmuster ausgebildet und wartet auf Impulse. Eine weitere, lang andauernde Seitwärtsbewegung ist vor dem Hintergrund des fraktalen Konsolidierungsmusters und der Umkehrformation unwahrscheinlich. Ein nochmaliger Rücksetzer sollte in dieser Interpretation das kleinere Zwischentief vom 11.09.2018 bei 60,59 Punkten nicht mehr unterschreiten. Ein Überwinden des kleineren Zwischenhochs vom 18.02.2019 bei 80,76 Punkten hingegen würde ein signifikantes Kaufsignal auslösen, welches schließlich bei 114,71 Punkten verstärkt wird. Es wird spannend sein zu beobachten, in welche Richtung sich die Konsolidierung auflöst, wobei die Chancen für einen Ausbruch nach oben deutlich größer sind!

 

19.06.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de




Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)