
Edelmetalle: Neue US-Konjunkturdaten mit Signalwirkung für Fortbestand oder Abbruch gestrigen Kurssprungs von Platin + Palladium
Weitere Kursrichtung derzeit sehr offen
In der unverminderten Zinsskepsis der Edelmetall-Investoren tendierten die vornehmlich zinssensitiven Edelmetalle Silber gestern schwächer und Gold nur etwas fester, während die konjunkturzyklischeren Edelmetalle Platin und Palladium gestern ausgeprägte Rallyes hinlegten.
So schnellten Platin (TVC:PLATINUM) und das allerdings bereits seit Oktober 2022 weiterhin ungebrochen in einem steilen Korrekturtrend befindliche Palladium (TVC:PALLADIUM) gestern um + 3,2 % (Platin) bzw. + 2,8 % (Palladium) hoch, konnten ihre Tageshöchststände hierbei aber nicht behaupten. Gold (TVC:GOLD) konnte sich dagegen gestern nur geringfügig um + 0,3 % befestigen, während Silber (TVC:SILVER) sogar – 0,9 % einbüßte.
Heute erneute Gewinnmitnahmen vor allem in Platin und Palladium denkbar
Vor allem die erhöht konjunkturanfälligen Edelmetalle Platin und Palladium könnten nach den gestern unseres Erachtens übertriebenen Rallyes, die sogar vor dem Hintergrund des gerade für diese Edelmetalle besonders wichtigen und aussagekräftigen massiven Einbruchs der US-Investitionsgüter-Auftragseingänge im Januar gegenüber dem Dezember erfolgten (grundsätzlich wichtigste Segmente für Palladium und Platin: ziviles und militärisches Transportwesen; siehe hierzu auch den gestrigen Tagesbericht zu Platin), heute wieder vieles von ihren gestern sehr stattlichen Tagesgewinnen abgeben.
Dem gegenüber bleibt bei Gold und Silber nun abzuwarten, ob ihre gestern generell nur sehr mühsamen bis kaum gegebenen Stabilisierungsversuche nach ihren vor allem zinsbedingten Abschlägen vom Freitag am heutigen Handelstag von einem deutlicheren Erfolg gekrönt sein werden, oder ob sich in der seit Freitag grundsätzlich nochmals kritischeren Einschätzung des Zinsumfelds durch die Anleger ihre schon seit Anfang Februar schlagartig und sehr dynamisch eingeleiteten Korrekturtrends vorläufig weiter fortsetzen werden.
Chicagoer Februar-Einkaufsmanager-Index heute am relevantesten
Unter dem Aspekt heute insgesamt als nicht allzu bedeutsam einzustufender weiterer Konjunkturdaten-Publikationen ausschließlich aus den USA (14:30 Uhr Einzel- und Großhandels-Lagerbestände Januar; 14:55 Uhr wöchentliche Einzelhandels-Umsatzveränderung gegenüber dem Vorjahr (sog. „Redbook-Index“); 15:00 Uhr Case Shiller-Hauspreis-Indizes Dezember; 15:45 Uhr als wichtigster Indikator Einkaufsmanager-Index Chicago für den Februar; 16:00 Uhr Verbrauchervertrauens-Index des Conference Board für den Februar) bleibt daher heute aus unserer Sicht relativ offen abzuwarten, wie die heutige Tagesperformance der Edelmetalle ausfallen wird und ob hiermit nun vor allem weitere Erholungssignale aus ihrer jüngsten Korrekturlage heraus einhergehen.
Gerade für Platin und Palladium wäre dabei heute insbesondere die Vorlage eines erneut überraschend starken Chicagoer Einkaufsmanager-Indexes (Konsensprognose: 108,5 nach 107,1 im Januar) aus unserer Sicht von konjunkturell erhöhter Relevanz, um nicht Gefahr zu laufen, nach ihrer gestrigen Rallye nun erneut zu den Hauptverlierern zu zählen.
28.02.2023 - Matthias Reiner
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