Edelmetalle: Warten auf weitere Rede des FED-Chefs Powell im Economic Club of Washington
Die US-Inflations- und Zinsskepsis steigt erneut
Ohne die Publikation neuer relevanter Konjunkturdaten und im Ausbleiben jeglicher Nachrichten zur Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde ab 19.00 Uhr vor einem Gremium von Vorständen diverser politischer EU-Institutionen tendierten die Edelmetalle gestern überwiegend schwächer.
Allein Reden von Catherine Mann, Mitglied im Vorstand der Bank of England, sowie des Präsidenten der Österreichischen Nationalbank und zugleich ebenfalls Direktoriumsmitglied der EZB, Robert Holzmann, in denen sich beide für eine konsequent inflationsbekämpfende Beibehaltung der aktuellen Zinserhöhungspolitik der Bank of England sowie EZB aussprachen, waren somit für die gestern mehrheitlich nachgebenden Edelmetallkurse verantwortlich zu machen.
So tendierte bis zum gestrigen späten Handel um 22.10 Uhr MEZ allein Gold behauptet bei rd. 1868 USD, während sich Platin um – 0,4 % auf 974 USD und Silber um – 0,6 % auf 22,25 USD abschwächten. Palladium brach hingegen erneut um – 2,7 % auf 1573 USD ein.
In der heute ebenfalls völlig ausbleibenden Publikation neuer Konjunkturdaten von entscheidender Relevanz werden sicher erneut Reden diverser Vorstandsmitglieder westlicher Notenbanken im Vordergrund des Geschehens an den Edelmetallmärkten stehen.
Von diesen Redeauftritten wird fraglos das ab 18:40 Uhr MEZ geplante Interview des Leiters des hoch renommierten Economic Clubs of Washington DC, David Rubinstein (selbst einer der in USA seit Jahrzehnten anerkanntesten Unternehmenslenker und Wirtschaftsexperten), mit dem FED-Präsidenten Jerome Powell heute das absolut relevanteste sein.
Es bleibt somit abzuwarten, ob Powell zu den in dieser Diskussion sicher vorrangig thematisierten Perspektiven der weiteren FED-Zinspolitik nach den sehr robusten Arbeitsmarkt- und Dienstleistungssektor-Konjunkturdaten vom Freitag noch ähnlich maßvolle Tön in Würdigung der zunehmend verzeichneten Inflations-Rückbildung in den USA wie noch in seiner Pressekonferenz zur jüngsten FED-Leitzinserhöhung anschlagen wird, oder ob sich seine Tonlage zu den voraussichtlichen weiteren Leitzinsanhebungen nun nochmals verschärfen wird.
Allein von diesen Aussagen von Jerome Powell dürfte unseres Erachtens die weitere Kursichtung aller Edelmetalle am heutigen Tag letzten Endes bestimmt werden.
Diesen Ausgang schätzen wir entgegen der seit letzten Donnerstag und Freitag, auch im Rahmen der Leitzinserhöhungs-Statements der BoE und EZB, erneut deutlich gestiegenen Zinsskepsis der Marktteilnehmer (mittlerweile gemäß CME FED Watch-Tool 71 %iger Mehrheits-Konsens über voraussichtlichen maximalen Leitzins-Korridor von 5,00 – 5,25 %) derzeit jedoch noch als ziemlich offen ein.
07.02.2023 - Matthias Reiner
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