Edelmetalle: Heutige Flut wichtigster US-Konjunkturdaten dürfte für extreme Volatilität sorgen
Heutige US-Konjunktur- wie auch Preisdaten hoch relevant und wegweisend
Ab gestern 15 Uhr dürften die nach vorangegangener deutlicher Tages-Kurskorrektur sprunghaft hochgeschossenen Preise gerade der relativ zu Platin und Palladium als deutlich zinssensitiver und weniger konjunktursensibel einzustufenden Edelmetalle Gold und Silber (wobei Silber in diesem Profil grundsätzlich eine entsprechende Mittelposition zwischen Gold und Platin/Palladium beizumessen ist) nur einen möglicherweise sogar noch bescheidenen Vorgeschmack darauf geliefert haben, was heute an den Edelmetallmärkten sogar an noch extremerer Volatilität angesichts der geballten Vorlage weiterer hoch brisanter US-Konjunktur- wie auch Preisdaten zu erwarten sein könnte.
Offensichtlich brachte sich eine Mehrheit der Edelmetall-Marktteilnehmer für den heutigen zweifellos hoch relevanten und wegweisenden Publikationstag gleich eines ganzen Bündels relevantester US-Konjunkturdaten seit gestern 15 Uhr bereits hoch aktiv in Stellung, wobei – wie sich an den divergierenden entsprechenden Preisentwicklungen der eher zinssensiblen Edelmetalle Gold/Silber einerseits und dem deutlich konjunktursensitiveren Platin auf der anderen Seite gestern unschwer ablesen ließ – offenbar weiterhin deren tendenzielle Auffassung ist, auch die morgigen US-Daten dürften weitere Indizien für eine zunehmende Konjunktur-, wie aber gleichzeitig damit verbunden natürlich auch fortgesetzten Inflations-Abkühlung liefern.
So schlossen Gold und Silber gestern nämlich um immerhin + 1,5 % (Gold) bzw. sogar + 2,7 % (Silber) über ihren jeweiligen Tagestiefs kurz vor 15 Uhr, während das bei weitem konjunkturzyklischere Edelmetall Platin mit einem Handelsschluss von deutlich bescheideneren + 0,9 % oberhalb seines Tagestiefs gestern deutlich hinter dieser nur allzu offensichtlichen, erneuten “Konjunktur-/ Inflationsabschwächungs-Hoffnungsrallye“ von Gold und Silber zurückblieb.
Da gerade das konjunkturell grundsätzlich defensivste und dafür aber auch zinsanfälligste Gold mit seinem gestrigen Spitzenkurs von 1948 USD nun sogar auch erstmals wieder seinen zuletzt deutlich abgeflachten kurzfristigen Aufwärtstrend-Widerstand seit dem 20.01. überwunden hat, um im Tagesschluss von 1946 USD wieder exakt an diese Ausbruchsmarke zurückzufallen, lieferten gerade Gold und Silber aber somit einen untrüglichen Vorgeschmack darauf, was heute insbesondere nach Vorlage aller kritischsten US-Konjunkturdaten ab 14:30 Uhr speziell in diesen beiden Edelmetallen wohl an weiteren regelrechten Preisexplosionen oder aber genauso gut auch -implosionen zu erwarten sein könnte, je nach dem, ob die vorgelegten Konjunktur- wie auch Preisdaten mit Werten tendenziell oberhalb oder unterhalb der Konsensprognosen der Ökonomen vorgelegt werden.
Auch die weitere Platin-Preisentwicklung dürfte von der heutigen Datenvorlage daher vermutlich tangiert werden, allerdings im Gegensatz zu Gold (und vermutlich auch Silber) von einer zu schwachen / starken Konjunkturdaten-Publikation wohl eher unvermindert belastet / beflügelt werden.
Die angesprochenen heutigen US-Konjunkturdatenveröffentlichungen von höchster Brisanz liegen, was die weiteren Konjunkturwachstums-Indikatoren angeht, im Detail vor allem in der Bekanntgabe der Dezember-Auftragseingänge für Investitionsgüter, den US-BIP- und Konsumausgaben-Entwicklungen für das 4. Quartal wie auch der neuesten Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.
Von derselben hochgradigen Relevanz sollten außerdem die zeitgleich um 14:30 Uhr natürlich ebenfalls publizierten reinen Preiskomponenten der BIP- wie auch Konsumausgaben-Entwicklungen sein, wobei letzterer sog. „PCE / Personal Consumption Expenditures- Deflator“ nach ständiger Darlegung der FED neben der klassischen Inflations-Kernrate (excl. der generell volatilsten Komponenten der Nahrungsmittel- und Energiepreise) aber auch ausgerechnet das absolut wichtigste Kriterium zur Einschätzung der aktuellen und künftigen Inflationsumfelder und ihrer hierauf ausgerichteten zinspolitischen Maßnahmen darstellt.
Von daher dürfte die geballte heutige Datenflut aus den USA, deren Konsensprognosen Sie der nachstehenden Tabelle entnehmen können, heute vermutlich selbst in den letzten Tagen kaum gesehene Volatilitäts- bzw. Kursexzess-Risiken (nach oben wie nach unten) in sich bergen, da diese Vorlage - selten genug - an nur einem Tag gleich eine Fülle relevantester Zahlenvorlagen beinhaltet, die gleichzeitig sowohl entscheidende weitere Aufschlüsse über die jüngste Konjunktur- wie aber auch Preisdynamik in den USA liefern sollten.
Infolge dieser somit nochmals klar erhöhten Unwägbarkeit, wie stark und in welche Richtung die Edelmetallpreise auf die US-Datenvorlage ab 14:30 Uhr reagieren dürften, raten wir – außer bei einer persönlichen Neigung zu hoch spekulativen „Trading-Wetten“ – von nennenswerten Positionierungen in Gold, Silber und Platin (sei es auf der Long- oder auch auf der Short-Seite) zumindest im unmittelbaren zeitlichen Vorfeld vor diesem Publikationstermin daher eher ab.
Tabelle: Heutige relevante Konjunkturdaten
26.01.2023 - Matthias Reiner
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