Edelmetalle: Positive US-Inflationsdaten und entspannende FED-Aussagen sorgen für Rallye-Fortsetzung
Edelmetalle: Vom absehbaren Ende der FED-Zinserhöhungen beflügelt
Im Anschluss an die gestrige Publikation der US-Inflationsdaten für Dezember, die exakt die Konsenserwartungen der Ökonomen trafen, sowie zusätzliche weitere ermutigende Statements von 3 regionalen FED-Vorsitzenden konnten sich mit erneuter unrühmlicher Ausnahme von Platin (um 22 Uhr MEZ: +/- 0 %) alle übrigen Edelmetalle Silber (+ 1,6 %), Gold (+ 1,3 %) und Palladium (+ 1,2 %) deutlich befestigen.
Mit einem Rückgang der jährlichen US-Gesamtinflationsrate im Dezember gegenüber November von 7,1 % auf 6,5 % sowie auch der Kerninflationsrate unter Ausklammerung von Nahrungsmitteln und Energielieferungen von 6,0 % auf 5,7 % wurden die optimistischen Konsenserwartungen der Wirtschaftsexperten punktgenau erfüllt.
Dies sowie im Tenor sehr zuversichtlich stimmende Aussagen der drei regionalen FED-Vorsitzenden
Harker (FED Philadelphia; „Favorisierung einer kommenden weiteren Leitzinsanhebung um nur + 0,25 %“; „Rückbildung der Kerninflationsrate bis Ende 2023 auf den Zielpfad von + 3,5 % weiter konkretisiert“; „weiterhin sehr gesunde US-Wirtschaft“)
Bullard (FED St. Louis; „globale Wirtschaftsaussichten in den letzten Wochen verbessert“; „US-BIP-Wachstum im 4. Quartal voraussichtlich höher als aktuell im Konsens erwartet“; „im Zuge abkühlender Inflation finaler US-Leitzins im Mittelwert von leicht über 5 % ausreichend hoch“)
und Barkin (FED Richmond; „Investitions-, Ausgabe- und Arbeitsmarkt-Robustheit wird US-Wirtschaftsrezession in 2023 verhindern“; „weitere nur graduelle Leitzinsanhebungen werden die Inflation final bekämpfen, ohne die US-Wirtschaft über Gebühr zu schädigen“)
führten dazu, dass gemäß dem sog. FED-Watch Tool der Chicago Mercantile Exchange (CME) der Anteil der befragten Ökonomie-Experten, die auf der kommenden FED-Zinssitzung am 01./02.02. von einer weiteren Zinserhöhung um nur + 0,25 % ausgehen, nun binnen allein des gestrigen Tages weiter von 76,7 % auf 96,2 % hochschnellte (damit entsprechend weitere Zinserhöhungsdrosselung praktisch gesichert) und nach einer weiteren Zinserhöhung um voraussichtlich 0,25 % Mitte März von da an nun mehrheitlich mit der gänzlichen Beendigung der Leitzinserhöhungsphase durch die FED gerechnet wird.
Folgerichtig schnellten gerade die noch vergleichsweise zinssensitivsten und konjunkturell defensivsten Edelmetalle Gold und Silber, außerdem beflügelt durch den sofortigen weiteren zinsbedingten Ausbruch des Euro auf 1,085 EUR/USD, erneut am stärksten nach oben und lassen die zyklischeren Edelmetalle Platin und Palladium mittlerweile zunehmend stark hinter sich zurück.
Am heutigen Freitag, der von konjunktureller Seite im Wesentlichen von der Monatspublikation des US-Konsumentensentiment-Indexes der University of Michigan (Konsens: 60,5 nach 59,7 im Vormonat) und der von ihr ebenfalls erhobenen Gesamtinflations-Erwartung der amerikanischen Verbraucher auf 1 Jahr (Konsens: unverändert zum Vormonat 4,4 %) geprägt sein wird, rechnen wir daher insbesondere in den anlagestrategisch von uns auch weiterhin für Long-Engagements präferierten, zinssensitivsten und konjunkturell defensivsten Edelmetallen Gold und Silber mit einer Fortsetzung ihrer bislang völlig intakten Aufwärtstrends.
13.01.2023 - Matthias Reiner
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