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Edelmetall Marktbericht vom 30.10.2024: Globale Krisen, industrielle Nachfrage und mögliche Zinssenkungen beflügeln Gold, Silber, Platin und Palladium – Experten erwarten weiterhin steigende Preise

Die bevorstehenden US-Wahlen könnten den Edelmetallmarkt zusätzlich befeuern

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 30.10.2024: Globale Krisen, industrielle Nachfrage und mögliche Zinssenkungen beflügeln Gold, Silber, Platin und Palladium – Experten erwarten weiterhin steigende Preise

 

Die Edelmetalle haben sich in der aktuellen Woche einheitlich und positiv entwickelt. Gold glänzt mit einem Plus von 1,5 %, Silber legte 1,9 % zu, Platin steht 2,5 % höher und Palladium verbuchte einen leichten Anstieg um 0,18 %. Während Anleger verstärkt auf Gold setzen, um sich in Zeiten globaler Unsicherheiten abzusichern, bleibt auch die Nachfrage nach Silber und anderen Edelmetallen beständig. Welche Faktoren hinter diesen Entwicklungen stecken und welche Markttendenzen Anleger erwarten können, zeigt die folgende Analyse.

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Der Goldpreis erreicht neue Rekordhöhen und erfüllt seine Rolle als sicherer Hafen in einem unsicheren globalen Umfeld einmal mehr eindrucksvoll. Diese Entwicklungen sind auf das steigende Sicherheitsbedürfnis der Investoren zurückzuführen, die in Gold (TVC:GOLD) eine Absicherung gegen potenzielle Turbulenzen am Finanzmarkt suchen. Ein zusätzlicher Treiber ist die bevorstehende US-Wahl: Die Unsicherheit über den Ausgang des Wahlkampfes zwischen Donald Trump und Kamala Harris lässt viele Anleger vermehrt auf Gold setzen. Die Wahl, die am 5. November stattfinden soll, könnte bei einem für die Märkte unerwarteten Ergebnis starke Auswirkungen haben, weshalb viele sich durch Goldbestände absichern.

Zusätzlich spielt die Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) eine zentrale Rolle für den Goldpreis. Die Erwartungen, dass die Fed die Zinsen weiter senken könnte, erhöhen die Attraktivität von Gold, da die Opportunitätskosten des Edelmetalls im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen sinken. Viele Marktanalysten rechnen mit einer weiteren Zinssenkung um einen Viertelpunkt, was die Nachfrage nach Gold noch zusätzlich ankurbeln könnte. Dennoch bleibt die Entwicklung des Goldpreises auch von wirtschaftlichen Indikatoren abhängig: Sollten Arbeitsmarktdaten positiv ausfallen oder die Inflationsraten sinken, könnte dies die Rallye etwas bremsen.

 

 

 

Silber: Industrielle Nachfrage und Angebotsknappheit

 

Silber (TVC:SILVER) profitiert neben seiner Rolle als sicherer Hafen auch von einer steigenden Nachfrage im industriellen Bereich. Viele Hightech- und Industrieunternehmen benötigen Silber in steigenden Mengen, etwa für die Produktion von Elektronik und Photovoltaikanlagen. Gleichzeitig nimmt die physische Verfügbarkeit des Metalls stetig ab, was den Markt in ein potenzielles Ungleichgewicht bringt. Diese Entwicklung könnte langfristig sogar zu einem sogenannten „Silver Squeeze“ führen – eine Marktverknappung, die durch eine nicht gedeckte Nachfrage entsteht und massive Preisanstiege zur Folge haben könnte. Einige Experten erwarten, dass Silber aufgrund dieser Faktoren zu einer der attraktivsten Anlagemöglichkeiten des nächsten Jahrzehnts werden könnte.

Zusätzlich verschärft sich die Lage am Silbermarkt durch die langjährige Praxis führender Banken, den Silberpreis künstlich niedrig zu halten. Diese Institutionen, die als „Silber-Kartell“ agierten, nahmen massive Short-Positionen auf, die den Preis durch Überangebot drückten. Diese Manipulation wurde in der Vergangenheit mehrfach von den Regulierungsbehörden untersucht und stellte eine strukturelle Schwäche des Marktes dar. Da nun aber der Druck auf diese Banken steigt, ihre Short-Positionen aufzulösen, könnte der Silberpreis bald deutlich steigen und seinen wahren Marktwert erreichen. Sollte der „Silver Squeeze“ eintreten, könnte das nicht nur das Angebot nachhaltig beeinflussen, sondern auch das Ende der jahrzehntelangen Preiskontrolle durch große Finanzinstitute einläuten.

 

Platin: Defizite und zurückhaltende Preisentwicklung

 

Während Gold und Silber sich positiv entwickeln, zeigt sich der Platinmarkt bislang weniger volatil. Trotz eines bestehenden Marktdefizits und einer stabilen Nachfrage verharrt der Preis auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Das World Platinum Investment Council (WPIC) hat ein Modell entwickelt, das die wichtigsten Einflussfaktoren für Platin (TVC:PLATINUM) analysiert und dabei vor allem auf die Rolle stimmungsbedingter Faktoren hinweist. Seit 2011 bestimmen weniger die fundamentalen Marktdaten den Preis, sondern auch emotionale Einflüsse und wirtschaftliche Unsicherheiten.

Mittelfristig könnten sich diese Faktoren allerdings wieder verschieben: Das bestehende Defizit könnte den Platinpreis in den kommenden Monaten anziehen lassen, wenn sich das Interesse vermehrt auf die fundamentalen Defizite konzentriert. Ein deutlicher Anstieg des Preises wäre möglich, wenn die Marktteilnehmer eine strukturelle Unterversorgung erkennen.

 

Palladium: Geopolitische Einflüsse und spekulative Anpassungen

 

Palladium (TVC:PALLADIUM) erlebt derzeit eine starke Preisbewegung und erreichte zuletzt den höchsten Stand seit über zehn Monaten. Diese Preisrallye lässt sich auf mehrere Gründe zurückführen: Eine zentrale Rolle spielt die anhaltende Diskussion innerhalb der G7 über Maßnahmen zur Reduzierung der russischen Einnahmen im Metallsektor, die auch die Exporte von Palladium betreffen könnten. Da Russland zu den größten Palladiumproduzenten zählt, könnte eine Sanktionierung den Markt massiv beeinflussen.

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Zusätzlich wird der Markt von Spekulationen befeuert, da Investoren ihre Short-Positionen auflösen und damit den Preis stützen. Auch die Nachfrage nach Palladium bleibt stabil, obwohl Marktteilnehmer ursprünglich davon ausgingen, dass die Umstellung auf Elektromobilität die Nachfrage nach diesem Edelmetall langfristig dämpfen würde.

 

Technische Analyse Gold: Widerstand bei Rekordmarke

 

Der Goldpreis verzeichnet im laufenden Monat einen Anstieg von 5,7 %. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 2787 US-Dollar und bildet einen wichtigen Anziehungspunkt. Die Unterstützung findet sich bei 2296 US-Dollar. Der Kurs liegt oberhalb des 200-Tage-Durchschnitts (GD200), was auf ein positives langfristiges Momentum hinweist. Der Markt bleibt klar bullish.

 

Technische Analyse Silber: Aufwärtsbewegung im Gange

 

Silber stieg im aktuellen Monat um 10,1 %. Der Widerstandsbereich liegt bei 34,85 US-Dollar, während die Unterstützung bei 26,39 US-Dollar angesiedelt ist. Auch hier befindet sich der Kurs oberhalb des GD200, was eine optimistische Perspektive für die mittelfristige Entwicklung signalisiert. Die Bullen dominieren den Markt.

 

Technische Analyse Platin: Stabiler Anstieg erwartet

 

Platin verzeichnet im Monat ein Plus von 6,9 %. Der aktuelle Widerstand liegt bei 1054 US-Dollar, die Unterstützung bei 900 US-Dollar. Der Kurs notiert über dem GD200, was auf ein gestärktes, positives Momentum hinweist. Auch hier geben die Bullen den Ton an.

 

Technische Analyse Palladium: Starke Erholung setzt sich fort

 

Palladium zeigt einen monatlichen Zuwachs von beeindruckenden 19,7 %. Die Widerstandsmarke liegt bei 1247 US-Dollar, die Unterstützung bei 832 US-Dollar. Der GD200 wird überschritten, was auf eine anhaltend positive Marktentwicklung schließen lässt. Die Bullen dominieren auch diesen Markt.

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30.10.2024 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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