Edelmetall Marktbericht vom 29.11.2023: Gold und Silber legen zu, Platin und Palladium reagieren unterschiedlich auf globale Faktoren

Anleger wachsam, da Gold und Silber bullisch, Platin seitwärts und Palladium bärisch tendieren

 

Diese Woche zeigte eine top Entwicklung bei den Hauptedelmetallen, wobei Gold und Silber starke Zuwächse verzeichneten, während Platin und Palladium unterschiedliche Signale aussandten. Dieser Artikel wirft einen detaillierten Blick auf die jüngsten Entwicklungen und analysiert die zugrundeliegenden Faktoren, die den Markt beeinflussen.

Während dieser Woche erlebten die Edelmetalle eine heterogene Entwicklung. Gold (TVC:GOLD), das traditionelle Sicherheitsinvestment, erzielte einen Anstieg von 2,1 % und erreichte damit 2044 US-Dollar pro Unze – ein fast siebenmonatiges Hoch. Silber (TVC:SILVER) folgte mit einer Steigerung von 2,5 % und notierte bei 24,91 US-Dollar. Platin (TVC:PLATINUM) zeigte eine moderate Erhöhung von 0,71 %, wohingegen Palladium (TVC:PALLADIUM) mit einem Rückgang von 1,0 % eine abweichende Richtung einschlug.

 

Gold: Ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten

 

Gold profitierte von einem signifikanten Rückgang des US-Dollars und der Anleiherenditen. Investoren zeigen sich zuversichtlich, dass die US-Notenbank Federal Reserve in der ersten Jahreshälfte des kommenden Jahres die Zinsen senken könnte. Kelvin Wong, Senior Market Analyst bei OANDA, betont, dass die Erwartung einer dovishen Wende der Fed früher als angenommen Gold beflügelt. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Mai des nächsten Jahres, gemessen am FedWatch Tool der CME, liegt nun bei über 70 %, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 50 % am Vortag.

 

Silber: Aufwind trotz globaler Herausforderungen

 

Silber, oft im Schatten von Gold, konnte ebenfalls an Wert gewinnen. Ein schwacher US-Dollar hat wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. Die Bullen sollten jedoch vorsichtig bleiben und Stop-Loss-Orders in Betracht ziehen, um sich gegen einen möglichen Rückfall in frühere Handelsspannen abzusichern, welcher das bullische Signal schwächen könnte.

 

Platin und Palladium: Unterschiedliche Wege

 

Platin verzeichnete eine leichte Steigerung, während Palladium einen Rückgang erlitt. Diese divergierenden Entwicklungen dürften unterschiedliche Marktdynamiken und Nachfragefaktoren widerspiegeln.

 

Einflussfaktoren und zukünftige Entwicklungen

 

Die Dynamik des Edelmetallmarktes wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die globale Wirtschaftslage, Währungsbewegungen, insbesondere des US-Dollars, und geldpolitische Entscheidungen der großen Zentralbanken. Inmitten dieser Unwägbarkeiten suchen Anleger nach stabilen Anlageformen, was Edelmetalle zu einer attraktiven Option macht.

 

Gold: Der Leuchtturm in stürmischen Zeiten

 

Die technische Analyse bestätigt die Stärke von Gold. Mit einem Abschluss von 2041 US-Dollar am Dienstag und einem beeindruckenden Wochengewinn von 2,1 % zeigt Gold eine robuste Performance. Der direkte Widerstandsbereich liegt bei etwa 2052 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 1810 US-Dollar angesiedelt ist. Diese Zahlen unterstreichen die bullische Haltung des Marktes, wobei Gold als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten dient.

 

Silber: Der leise Gewinner

 

Silber, das oftmals im Schatten von Gold steht, zeigt sich mit einem Wochengewinn von 2,5 % und einem Monatsgewinn von beeindruckenden 9,1 % ebenfalls stark. Der Widerstandsbereich liegt bei etwa 25,19 US-Dollar, während die Unterstützung bei 20,67 US-Dollar gefunden wird. Diese Daten signalisieren eine stark bullische Tendenz, die in der aktuellen Marktunsicherheit noch zunehmen könnte.

 

Platin: Der stille Beobachter

 

Platin zeigt ein bescheideneres Bild mit einem Wochengewinn von 0,73 % und einem Monatsgewinn von 0,35 %. Der Widerstandsbereich befindet sich bei 988 US-Dollar, und die Unterstützungszone liegt bei 841 US-Dollar. Diese Zahlen deuten auf eine eher seitwärtige Tendenz hin, was auf eine abwartende Haltung der Investoren schließen lässt.

 

Palladium: Gegen den Strom

 

Im Gegensatz zu den anderen Edelmetallen steht Palladium mit einem Wochenverlust von 1,0 % und einem Monatsverlust von 5,1 %. Der Unterstützungsbereich liegt bei 944 US-Dollar und der Widerstandsbereich bei 1335 US-Dollar. Diese Werte weisen auf eine eher ungünstige Lage für Bullen hin, was die aktuelle Schwäche dieses Metalls im Markt verdeutlicht.

 

Zukunftsausblick: Was steht bevor?

 

Der Edelmetallmarkt bleibt ein spannendes Feld für Investoren und Analysten. In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, die globalen wirtschaftlichen Entwicklungen und die geldpolitischen Entscheidungen der großen Zentralbanken genau zu beobachten. Besonders die Entwicklung des US-Dollars und der Inflationsraten werden einen signifikanten Einfluss auf die Preisentwicklung der Edelmetalle haben. Anleger sollten daher wachsam bleiben und ihre Strategien flexibel anpassen, um auf die sich ständig ändernden Marktbedingungen reagieren zu können. Der Edelmetallmarkt, traditionell ein Indikator für wirtschaftliche Unsicherheit, wird weiterhin im Fokus stehen, da Anleger weltweit nach sicheren Anlagehäfen suchen.

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29.11.2023 - Andreas Opitz

 

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