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Wie halten sich Gold, Silber und Co.?

Edelmetalle relativ

NTG24 - Wie halten sich Gold, Silber und Co.?

 

Die Turbulenzen der letzten Wochen haben die Kapitalmärkte derzeit fest im Griff. Jenseits der Frage nach Bewertungsniveaus stellt sich auch die Frage, wie sich in diesen Momenten die einzelnen Edelmetalle verhalten.

Ihre relative Bewegung ist sein Anfang Januar 2020 in unten stehender Grafik nachvollzogen.

Wenig überraschend enteilte Palladium den restlichen drei um Längen. Hierbei hätte man aber vermuten können, dass die zunehmenden Produktionsprobleme im Automobilsektor das physische Angebotsdefizit bei Palladium zumindest zeitweise mindern. Aber danach sieht es wohl nicht aus. Der Markt sieht die kurze Korrektur wohl eher als gute Kaufgelegenheit. Dies tun neben Spekulanten vor allem Hersteller, deren Rohstoffreichweite für das Metall kurz, der Auftragsbestand aber hoch ist.

 

Gold und Silber

Bildnachweis: © EMH Service GmbH

 

Frontrunner Palladium

 

 Zwar lässt sich der Nachfragausfall bislang nur in China ausmachen, weil die dortigen Quarantäne-Maßnahmen den Absatzmarkt in großen Teilen zum Stillstand gebracht haben. Im Rest der Welt ist die Antwort aber noch offen. Einstweilen kann man Palladium aber eine weiterhin hohe Resistenz gegen allfällige Marktschocks bescheinigen.

 

PM-Vergleich

 

Danach aber folgen mit großem Abstand Gold und Silber. Die ist angesichts der hohen Korrelation zwischen beiden zwar keine Überraschung. Es zeigt aber auch, dass zuletzt eine Divergenz zu Palladium sichtbar wurde. Aus dieser Perspektive muss insbesondere für Silber offenbleiben, inwieweit es sich als ,,Krisenabsicherung‘‘ eignet. Gleichwohl hält sich gerade Silber angesichts des hohen Industrieverbrauchs am Gesamtverbrauch erstaunlich gut.

Dies lässt sich von Platin aktuell leider nicht behaupten. Neben dem immer noch bestehenden Angebotsüberschuss hat sich die Hoffnung bislang nicht bestätigt, dass eine steigende Investmentnachfrage den Preis nach oben zieht. Offensichtlich wiegen die Entwicklungen im Dieselauto-Bereich noch zu schwer.   

Die Rolle der roten Laterne könnte sich aber für Platin gleichwohl als vorübergehend herausstellen. Denn die relative Preiswürdigkeit gegenüber Palladium ist inzwischen so groß, dass zumindest die Investmentnachfrage mittelfristig reagieren könnte.

 

Fazit

 

Die vier Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium weisen derzeit ein deutlich unterschiedliches Verhalten in den aktuellen Marktturbulenzen auf. Die physische Knappheit macht Palladium dabei aktuell zum widerstandsfähigsten Metall bei Aktienmarktschocks, die bislang durch potenzielle Nachfragerückgänge seitens der Automobilindustrie nicht überkompensiert werden.

Gold und Silber zeigen dagegen zwar weniger Eigenleben. Jedoch sind sie als ,,sicherer Hafen‘‘ des großen und kleinen Mannes ein Mittel gegen fallende Aktienmärkte. Ob dies so bleib oder ob sich dies sogar noch stärker ausprägt, ist eine spannende Frage für die nächsten Wochen.

Platin schließlich erlebte gerade zuletzt einen deutlichen Schwächeanfall, was sowohl auf eine zu geringe Investmentnachfrage auch als die Sektorentwicklung in der Automobilindustrie zurückzuführen sein dürfte. Hierbei reizt allerdings die Perspektive, dass mittelfristig eine (Teil-) Substitution bei Katalysatoren zu einer tendenziell ähnlichen Entwicklung wie bei Palladium führen könnte, sollten große Hersteller eine technologisch ausgereifte Lösung für die Massenproduktion erreichen. Denn man sollte nicht vergessen, dass der Platinmarkt eine ähnliche Größe besitzt wie jener für Palladium und der Angebotsüberschuss durch kleine Änderungen schnell in ein Defizit umschlagen kann.

 

26.02.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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