Edelmetall Marktbericht vom 28.08.2024: Die Edelmetalle zeigen uneinheitliche Tendenzen, während die Nachfrage aus China das Potenzial für Goldpreisanstiege aufrechterhält

Edelmetalle bieten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten Sicherheit

 

In dieser Woche zeigten sich die Edelmetalle am Markt recht uneinheitlich: Gold handelte bei 2.511 US-Dollar und verzeichnete eine minimale Veränderung von -0,01 %, Silber notierte bei 29,82 US-Dollar ebenfalls mit -0,01 %, während Platin einen Rückgang um 1,0 % erlebte und Palladium mit einem Anstieg von 0,89 % hervorstach. Es ist Mittwoch, 7 Uhr, und die Bewegungen im Edelmetallsektor werfen Fragen auf, die einer tiefgreifenden Analyse bedürfen.

Der Goldpreis (TVC:GOLD) reagierte empfindlich auf die leichte Stärkung des Dollar-Indexes um 0,1 %. Diese Entwicklung verringerte die Attraktivität des Edelmetalls für internationale Anleger und unterstreicht die Sensibilität des Goldmarktes gegenüber monetären Entscheidungen der US-Notenbank. Die bevorstehende Veröffentlichung der PCE-Daten am Freitag könnte neue Impulse setzen, da eine Zinssenkung um 25 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % bereits erwartet wird. In einem Umfeld niedriger Zinsen behält Gold seine Attraktivität als Anlageinstrument ohne Rendite, was es insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten zu einer gefragten Option macht.

 

 

 

Goldmarkt und der Einfluss Chinas

 

Die globale Nachfrage nach Gold zeigt sich weiterhin robust, insbesondere durch den Anstieg der Netto-Goldimporte Chinas über Hongkong im Juli um etwa 17 % gegenüber dem Vormonat. Dies ist der erste Anstieg seit März und signalisiert eine erhöhte Nachfrage der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde. Die Risikobereitschaft der Finanzmärkte trägt ebenfalls zur Stabilität des Goldpreises bei, da Anleger in unsicheren Zeiten verstärkt in sichere Häfen wie Gold und Silber (TVC:SILVER) investieren.

 

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und langfristige Perspektiven

 

Die langfristigen Aussichten für Gold und Silber bleiben trotz kurzfristiger Volatilität positiv. Analysten verweisen auf mögliche Widerstände für den Goldpreis zwischen 2.585 und 2.600 US-Dollar, falls der Markt aus seiner aktuellen Konsolidierungsphase herausbrechen kann. Die makroökonomischen Daten aus den USA und Europa zeigen ein gemischtes Bild: Während die USA mit starken Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter überraschen, deutet der Rückgang des IFO-Indexes in Deutschland auf Herausforderungen hin. In diesem wirtschaftlichen Klima bieten Edelmetalle weiterhin Sicherheit.

 

Der Platinmarkt unter Druck

 

Die Primärversorgung von Platin (TVC:PLATINUM) wird voraussichtlich um 2 % auf 5,5 Millionen Unzen sinken, was auf anhaltenden Druck auf das Angebot hindeutet. Die kritische Situation in Südafrika, wo 75 % der weltweiten Platinproduktion stattfindet, könnte durch fallende Metallpreise und einen starken Rand zu weiteren Angebotskürzungen führen. Es wird erwartet, dass der Platinmarkt zum zweiten Mal in Folge ein Defizit aufweist, was die Preisentwicklung beeinflussen könnte.

 

Palladium im Fokus der Automobilindustrie

 

Im Gegensatz dazu beeinflussen strategische Verschiebungen in der Automobilindustrie, wie die Verzögerungen bei Ford, die Nachfrage nach Palladium (TVC:PALLADIUM) positiv. Die Verlagerung von vollelektrischen Modellen zu Hybriden, die weiterhin Palladium benötigen, könnte die Nachfrage stützen. Ein robustes Wachstum der Palladium-Nachfrage in der US-Automobilindustrie um mehr als 2,5 % auf 1,8 Millionen Unzen wird für 2024 erwartet. Dies unterstreicht die wichtige Rolle von Palladium in der heutigen und zukünftigen Automobiltechnologie.

 

Gold: Bullen behalten die Oberhand

 

Aktuell notiert Gold bei 2.511 US-Dollar und zeigt im laufenden Monat eine minimale Änderung von 2,6 %. Die technische Analyse identifiziert einen unmittelbaren Widerstand bei 2.532 US-Dollar. Sollte Gold diesen Widerstand überwinden, könnte dies einen neuen Aufwärtstrend einläuten. Die Unterstützungszone wird bei 2.277 US-Dollar gesehen, die den Rückhalt in einem möglichen Abwärtsszenario bietet. Der 200-Tage-Durchschnitt liegt aktuell im Steigen und der Goldpreis befindet sich darüber, was die positive Markteinschätzung unterstützt.

 

Silber: Stark bullish trotz jüngster Stagnation

 

Silber zeigt sich mit einer leichten Zunahme von 2,9 % für den aktuellen Monat und handelt derzeit oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts. Die wichtigste Widerstandszone liegt bei 32,49 US-Dollar. Ein Durchbruch darüber könnte den Weg für weitere Kursgewinne ebnen. Die Unterstützung findet sich bei 26,00 US-Dollar, was den aktuellen bullishen Trend bestätigt, solange diese Marke hält.

 

Platin: Seitwärtsbewegung mit positiven Aussichten

 

Platin zeigt im aktuellen Monat einen Rückgang von 2,4 %, doch der 200-Tage-Durchschnitt weist auf eine positive Grundtendenz hin, da der Kurs gerade darüber liegt. Die Unterstützungszone bei 898 US-Dollar ist stark, und ein Abprallen von dieser Marke könnte neue Käufer anlocken. Der Widerstand bei 1.095 US-Dollar bleibt ein kritischer Punkt, den es zu überwinden gilt, um das Momentum zu verstärken.

 

Palladium: Herausforderungen bei schwachem Marktumfeld

 

Palladium verzeichnete im laufenden Monat einen Anstieg von 4,5 %, was auf eine gewisse Marktstärke hinweist. Die Widerstandszone liegt bei 1.054 US-Dollar, und eine Überwindung könnte zu weiteren Kurssteigerungen führen. Allerdings liegt der 200-Tage-Durchschnitt im Fallenden, und der aktuelle Kurs befindet sich darunter, was auf eine mögliche Konsolidierung oder sogar einen Trendwechsel hindeuten könnte. Die Unterstützung bei 832 US-Dollar wird entscheidend sein, um den Kurs zu stabilisieren.

 

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28.08.2024 - Andreas Opitz

 

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