
Edelmetalle im Vorfeld von US-Baukonjunkturdaten zumeist leichter, nur Platin schießt hoch
US-Baubeginne und -Genehmigungen im April voraussichtlich kaum verändert
Im bisherigen heutigen Handelsverlauf präsentieren sich um 11:50 Uhr Gold, Silber und Platin allesamt etwas leichter, lediglich Platin schießt derzeit um + 1,7 % auf 1075 USD hoch. Der heute größte und den weiteren Handelstag bestimmende, potenzielle Kurseinfluss auf die Edelmetalle dürfte von den um 14:30 Uhr vorzulegenden Baubeginn- wie auch -Genehmigungszahlen in den USA für den April ausgehen.
Während um 11:50 Uhr allein Platin (TVC:PLATINUM) einen erheblichen Kursanstieg um + 1,7 % auf 1075 USD verzeichnet, geben Palladium (TVC:PALLADIUM) um - 0,4 % auf 1496 USD, Silber (TVC:SILVER) um - 0,3 % auf 23,67 USD und Gold (TVC:GOLD) um - 0,2 % auf 1984 USD nach.
Diese unterschiedlichen Kursentwicklungen, die wir hinsichtlich des Kurssprungs von Platin derzeit allein auf den charttechnischen Umstand zurückführen, dass das Edelmetall bei 1075 USD nun von unten kommend exakt an den häufig als Widerstands- vs. Unterstützungsmarke fungierenden Bollinger-Durchschnitt im Tageschart angestoßen ist, erfolgen aktuell im Vorfeld der um 14:30 Uhr zu publizierenden US-Daten für den April zu den zurückliegenden Baubeginnen und -genehmigungen als den heute für die Edelmetallmärkte sicher relevantesten Konjunkturzahlen.
Heute US-Baubeginn- und -Genehmigungszahlen für den April im Fokus
Für den April erwarten die Ökonomen derzeit im Konsens US-weit 1,4 Mio. Baubeginne, was damit marginal unter der März-Zahl von 1,42 Mio. liegen würde. Die neu erteilten Baugenehmigungen dürften dagegen im April nach den Prognosen der Ökonomen kaum nennenswert von 1,43 auf 1,44 Mio. gestiegen sein.
Da diese heute Nachmittag vorzulegenden Zahlen neben den ebenfalls monatlich publizierten Hausverkäufen und zugehörigen Häuserpreisen jedoch die absolut wichtigsten Indikatoren für das gesamte US-Bau- und Immobilienwesen und damit auch mögliche verzögerte Inflationsentwicklungen darstellen, kommt dem Ausgang dieser heutigen Zahlenvorlagen trotz ihrer von den Ökonomen kaum erwarteten Veränderung für die erhöht konjunktur-, inflations- und zinssensitiven Edelmetallmärkte schon eine nicht unerhebliche Bedeutung zu.
Sollten diese Zahlenveröffentlichungen heute Nachmittag stärker als erwartet ausfallen, was mit Verzögerungswirkungen auch den nachfolgenden Auftrieb der Hypothekenzinsen begünstigen könnte, wären sicher vor allem weitere Abgaben in den defensivsten und zinssensitivsten Edelmetallen Gold und Silber zu erwarten, während sich Platin und Palladium in diesem Fall befestigen dürften.
Eine gegenteilige Reaktion der Edelmetallpreise wäre hingegen zu erwarten, wenn die Baubeginne und -genehmigungen im April schwächer ausgefallen wären, als von den Ökonomen zuvor prognostiziert.
Ferner steht um 17:15 Uhr noch ein Vortragstermin des EZB-Vizepräsidenten Luis de Guindos im Rahmen der 18. IESE Bankindustrie-Konferenz unter dem Leitthema „Bankenpolitik in einem inflationären Umfeld“ auf der Agenda, jedoch sind von dieser Rede aus unserer Sicht keine inhaltlich allzu brisanten Kernaussagen mit erhöhter Relevanz für die Edelmetallmärkte zu erwarten.
17.05.2023 - Matthias Reiner
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