Gold ebnet den Weg, Silber folgt
Edelmetalle reagieren unterschiedlich auf Dollarstärke
Seit den Absturz der Edelmetalle Mitte März haben Gold, Silber, Platin und Palladium unterschiedliche Wege eingeschlagen. Dies liegt wohl teilweise an der zuvor deutlich abweichenden Entwicklung, die bei Palladium die Zeichen eher auf die Konsolidierung zuvor gemachter Gewinne gerichtet war. Zwar erholte sich Palladium in einer ersten Reaktion ebenfalls deutlich, gab diese Gewinne aber im Anschluss fast vollständig wieder ab.
Anders die drei restlichen Edelmetalle. Gold, Silber und Platin hingehen waren insofern im gleichen Camp, dass sie nach dem Ausverkauf in einer schnellen ersten Gegenbewegung einen beachtlichen Teil der vorherigen Verluste wieder aufholten. Dies zeigt auch der Kursvergleich.
Im Unterschied zu Palladium gaben sie die Gewinne der Gegenbewegung nicht wieder ab.
In den letzten Stunden zeichnet sich zudem ab, dass Silber seine Korrelation zu Gold erhöht hat. Jene zwischen dem weiter seitwärtslaufenden Platin und Silber nahm im Gegensatz dazu wieder ab.
Es sei daran erinnert, dass die monetäre Komponente des Silbers es zu einer dadurch enger an Gold gebundenen Schwester als Platin macht. Sollte also der Grund für die sich erhöhende Korrelation von Gold und Silber darin liegen, dass Silber stärker auf Änderungen in den Inflationserwartungen reagiert, wäre dies eine plausible Erklärung, die auch historisch auf einer guten Erfahrungsgrundlage fußt.
Interessant ist zudem, dass Gold und Silber zuletzt stärker geworden sind, obwohl der US-Dollar gegen den Euro gestiegen ist. Damit sinkt die sonst herumgereichte negative Korrelation von Gold (und Silber) zum US-Dollar. Dies wiederum könnte aber bedeuten, dass die monetäre Komponente von Gold und Silber deshalb steigen, weil perspektivisch der Markt ein Sinken des Realwerts des US-Dollars erwartet.
Fazit
Gold und Silber steigen nach einer Plateaubildung zunehmend im Gleichklang trotz eines stärkeren US-Dollars. Platin hat sich noch nicht entschieden, jedoch seine Gewinne aus der Gegenbewegung nach dem Ausverkauf im März 2020 bislang gut verteidigt. Palladium hingegen laboriert weiter und bastelt an einer Bodenbildung, hat aber im Zuge dessen seine Zwischengewinne fast ganz wieder abgegeben. Palladiuminvestoren werden es aber mit einem Blick auf die Gesamtperformance seit Sommer 2018 verschmerzen können.
14.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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