Wie breit ist der Aufwärtsimpuls bei Gold, Silber & Co.?
Technische Lage bei Edelmetallen weiter verbessert
Die Aufwärtsbewegung in den vergangenen 2 Wochen bei den Edelmetallen wirft die Frage auf, ob diese auch Breitenwirkung entfaltet. Denn anders als zuvor schloss Palladium mit einem Wochenminus ab. Und Divergenzen sind klassische Erinnerungen daran, dass man nach der Nachhaltigkeit von Impulsen fragt. Dies gilt dabei derzeit nicht nur für die Edelmetalle, sondern auch die Aktienindizes, deren gleich gerichtete Aufwärtsbewegung ebenfalls hinterfragt werden sollte. Die Rückkopplung zwischen beiden Märkten im Wechselspiel zwischen ,,Risk on‘‘ und ,,Risk off‘‘ dürfte in den kommenden Wochen noch einiges an Überraschungen bereithalten.
Chart 1 zeigt nun zunächst die kurzfristige Entwicklung von Gold, Silber, Platin und Palladium. Dabei ist zu sehen, dass Palladium zuletzt der Bewegung der anderen drei Schwestermetalle nicht mehr gefolgt ist.
Daneben kann man eine relative Stärke von Silber erkennen. Diese korrespondiert mit einem anhaltend starken Ölpreis und einem neuen Allzeithoch bei Kupfer in der vergangenen Woche. Und während Öl ein klassischer Treiber von Inflation ist, ist Dr. Copper ein Indikator nicht nur von zukünftigen Investments in typischerweise kupferlastiger Infrastruktur (Neue Seidenstraße und seine Konkurrenzprojekte), sondern zunehmend auch ein Investmentziel für Investoren, die reale Vermögenswerte wie Rohstoffe nutzen, um sich gegen zunehmende Geldentwertung abzusichern. Vor diesem Hintergrund überrascht die kurzfristige Outperformance von Silber nicht.
Wirft man nun aber einen Blick auf die Entwicklung der letzten 4 Wochen, so wird die relative Schwäche von Palladium in den letzten Tagen plausibel, denn das weiße Metall stieg zunächst, nachdem der weltgrößte Palladiumproduzent weitere Förderrisiken kommuniziert hatte und eine weitere Angebotsverknappung erwartet wurden. Im Zuge dessen stieg Palladium dann in den Folgetagen auf ein neues Allzeithoch, welches nun gerade konsolidiert wird.
Und was ist das Fazit?
Im Lichte dessen ist die relative Schwäche von Palladium kein Indiz für Divergenzen innerhalb der Edelmetalle, sondern nur für seine kurzfristige Asynchronität.
Damit ist von einem marktbreiten Aufwärtsimpuls bei den Edelmetallen auszugehen, bei dem zwar die charttechnischen Signalschwellen unterschiedlich sind. Gleichwohl könnte das neue Allzeithoch bei Palladium aber der Vorbote eines neuen Anlaufes von Gold auf ein neues Allzeithoch sein. Beschleunigt werden könnte die Aufwärtsbewegung durch das Momentum, welches sich durch neue Jahreshöchstkurse bei Silber und Platin ergeben. Dann würden sich die Edelmetalle gegenseitig in ihrem Momentum verstärken. Dies könnte allerdings nicht nur durch einen weiteren Anstieg der Inflationserwartungen und in dessen Folge von steigenden Zinsen entstehen.
Denn zu den wichtigsten Eigenschaften von Edelmetallen als Investment gehört, dass sie sich als ,,sicherer Hafen‘‘ eignen, die zwar kurzfristig bei einem Ausverkauf zum Abbau der kreditgehebelten Investitionen fallen, dann aber schon bald nach oben drehen, weil sich einige Investoren an den Unterschied von ,,real Assets‘‘ und ,,financial Assets‘ erinnern.
10.05.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)