als .pdf Datei herunterladen

Steinhoff hält sich tapfer, Valneva bricht weiter ein, auch TeamViewer korrigiert wieder und Tesla spart am falschen Ende

Die gute Stimmung bröckelt schon wieder

NTG24 - Steinhoff hält sich tapfer, Valneva bricht weiter ein, auch TeamViewer korrigiert wieder und Tesla spart am falschen Ende

 

Zu Beginn der laufenden Woche standen die Märkte noch im Zeichen der Erholung. Zahlreiche Titel konnten vorherige Verluste zum Teil wieder ausgleichen, nachdem das Schreckgespenst der steigenden Zinsen zumindest etwas in den Hintergrund gerückt war. Am Donnerstag gab es zwar noch nicht unbedingt eine Trendwende zu sehen, die Kauflaune hat aber definitiv nachgelassen.

Das war auch bei Steinhoff (NL0011375019) der Fall, wenngleich hier die Leitzinsen im laufenden Jahr eine eher untergeordnete Rolle spielen. Tatsächlich gibt es am Minus von 1,15 Prozent sogar durchaus etwas Positives zu erkennen. Dass eine erwartbare Korrektur nach Erreichen des 52-Wochen-Tiefs vergleichsweise gering ausfiel und die Kurse sich wacker über 0,30 Euro halten, ist aktuell ein gutes Zeichen.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusDas spricht dafür, dass die Anleger langfristig weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken und die Aufwärtsbewegung potenziell noch nicht an ihrem Ende angekommen ist. Endgültig entscheiden wird sich das aber ohnehin erst gegen Ende Januar, wenn frische Zahlen sowie die wichtige Gerichtsentscheidung um den angestrebten Vergleich mit den Gläubigern ansteht. Bei letzterer macht sich zwar niemand ernsthaft Gedanken um ein negatives Urteil, dennoch bleibt ein Stück Unsicherheit erhalten.

 

Impfstoffe am Ende?

 

Mit einem anderen, mittlerweile bekannten Problem hat derweil Valneva (FR0004056851) zu kämpfen. Obwohl die Corona-Infektionszahlen ständig neue Höchstwerte zu erreichen scheinen, halten die Hospitalisierungen sich weiterhin in Grenzen. Das befeuert Vermutungen, wonach mit Omikron der Übergang von der Pandemie in die Endemie gelingen könnte.

Die Schlussfolgerung vieler Börsianer ist nun, dass im Zuge dessen die Nachfrage nach Impfstoffen einbrechen könnte. Entsprechend ziehen sich viele Aktionäre von Valneva zurück, und das nicht erst seit gestern. Auf Monatssicht hat der Titel bereits um 27 Prozent an Wert verloren und auch am Donnerstag zählten die Franzosen mit Abschlägen von 2,7 Prozent klar zu den Verlierern an der Börse. Dass Impfungen von Politik und Wissenschaft nach wie vor als elementar im Kampf gegen die Pandemie angesehen werden, scheint weiterhin niemanden zu interessieren.

 

TeamViewer kann sich nicht halten

 

Ebenfalls im roten Bereich bewegte sich TeamViewer (DE000A2YN900), nachdem erst tags zuvor der Ausbruch aus dem Kurskeller gelang. Die Aktionäre zeigten sich euphorisiert darüber, dass die Zahlen für das Jahr 2021 wohl nicht ganz so katastrophal ausfallen werden wie befürchtet. So langsam scheint aber manch einem zu dämmern, dass das nicht unbedingt eine riesige Sensation ist.

Entsprechend scheint manch einer seine Investments noch einmal zu überdenken und die TeamViewer-Aktie purzelte im gestrigen Handel wieder um 2,9 Prozent in Richtung Süden. Mit 12,90 Euro per Handelsschluss mag sie noch immer deutlich höher notieren als bei den Tiefstständen rund um die 11-Euro-Marke. Dass aus dem Kurssprung keine anhaltende Aufwärtsbewegung hervorzugehen scheint, dürfte viele aber enttäuschen.

 

Werden Tesla-Autos zur Rostlaube?

 

Die sich wieder verschlechternde Stimmung bei Tech-Aktien bekam derweil unter anderem die Aktie von Tesla (US88160R1014) zu spüren, welche am Donnerstag um 1,4 Prozent in die Tiefe segelte. Auch wenn solche Verluste noch eher überschaubar sind, so sprechen sie doch dafür, dass der scheinbar ewige Aufwärtstrend ins Stocken geraten könnte. Das neue Jahr meinte es mit dem Titel bisher nicht besonders gut, in knapp zwei Wochen ging es um 8,7 Prozent abwärts.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistEin Bericht von „Auto Motor & Sport“ über Rostprobleme beim Tesla Model 3 hilft da nicht eben weiter, um die Stimmung zu heben. Das Magazin hat sich ein entsprechendes Fahrzeug mit einem beinahe jungfräulichen Kilometerstand von gerade einmal 300 Kilometern angesehen. Dabei traten offenbar eklatante Mängel zum Vorschein und der Rost-Experte Ralf Rößler sprach davon, dass schon man es schon binnen sechs Jahren mit einem „totalen Rostfall“ zu tun habe. Die Vermutung steht im Raum, dass Tesla beim Rostschutz spart, was sich auf lange Sicht noch rächen könnte. Auf den Aktienkurs hat das aber, zumindest für den Moment, keinen Einfluss. Hier stehen weiterhin Zinssorgen im Vordergrund.

 

Daraus soll einer schlau werden

 

Es sind gleich mehrere Themen, welche die Börsen derzeit beherrschen und nur bei den wenigsten davon zeigen sich derzeit klare Entwicklungen. Die Anleger reagieren darauf vor allem verunsichert. Auch wenn es am Donnerstag durchaus noch den einen oder anderen Gewinner zu sehen gab, so hielten die Zugewinne sich doch im Vergleich zu den vorherigen Tagen eher in Grenzen.

Neue Impulse wird es jetzt in naher Zukunft zweifellos geben, wenn zahlreiche frische Quartalszahlen anstehen. In der kommenden Woche werden solche vor allem von den Banken erwartet, aber auch andere Branchen werden noch vor Monatsende nachziehen. Nach dem verrückten Jahr 2021 dürfte das sehr spannend werden.

 

14.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)