US-Finanzinvestor möchte Encavis von der Börse nehmen – DWS erneut Ziel von Protestaktionen
Der US-Finanzinvestor KKR plant die Übernahme des angeschlagenen Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers Encavis
Der US-Finanzinvestor KKR plant die Übernahme des angeschlagenen Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers Encavis. Die Aktie der Hamburger wird aufgrund der hohen Volatilität vom Handel ausgesetzt. Greenpeace demonstriert vor der Zentrale der DWS.
Zusammen mit dem Familienunternehmen Viessmann als Co-Investor plant der US-Finanzinvestor KKR die Übernahme von Encavis (DE0006095003). Den Aktionären des Hamburger Betreiber von Wind- und Solarparks werden in einem ersten initialen Offer ein Preis von 17,50 € pro Aktie angeboten. Mit den Ankeraktionären, die etwas mehr als ein Drittel an dem Unternehmen halten, wurde bereits im Vorfeld eine Vereinbarung zur Übernahme der Anteile getroffen und auch der Vorstand von Encavis habe den Übernahmeplänen bereits zugestimmt und befürworten laut einer Unternehmensmitteilung das Übernahmeangebot.
Der Übernahmepreis von 17,50 € pro Aktie bedeutet aktuell einen Aufschlag von etwa 52 % pro Anteil im Vergleich zum Schlusskurs des Vortags. Allerdings kam es aufgrund der Bestätigung des Übernahmeangebots durch den Vorstand und den bereits zuvor durchgesickerten Gerüchten bereits im nachbörslichen Handel zu einem Gap.
Das Übernahmeangebot unterliegt allerdings einer Mindestannahmeschwelle von 54 %. Darunter fallen allerdings auch alle Wandelanleihen, sodass etwas über 70 % der Aktionäre das Angebot annehmen müssen, um die Übernahme schlussendlich durchführen zu können. Bereits im vierten Quartal des Jahres soll die Übernahme durchgeführt werden und Encavis schlussendlich von der Börse genommen werden.
Weiteres Wachstum ungewiss
Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet Encavis derweil eine Umsatzsteigerung von 449,1 Millionen Euro auf bis zu 460 Millionen Euro. Aufgrund der höheren Kosten wird das EBITDA allerdings etwas geringer ausfallen. So sollen nach 319,2 Millionen Euro im Jahr 2023 nur noch 300 Millionen Euro EBITDA bleiben. Als Grund hierfür nannte Encavis primär die geringeren Stromhandelspreise im Jahr 2024.
Auch das EBIT wird weiter zurückgehen, so soll das EBIT in 2024 von 194,3 Millionen Euro auf etwa 175 Millionen Euro sinken. Dabei haben bereits die Geschäftszahlen im Jahr 2023 deutlich unter dem Vorjahreswert gelegen, auch wenn die Markterwartungen schlussendlich doch übertroffen werden konnten und sich das Unternehmen weiterhin auf einen mittelfristigen Wachstumskurs befindet.
Greenpeace - Protest bei der DWS
Die Zentrale der Deutsche Bank (DE0005140008)-Tochter DWS (DE000DWS1007) ist erneut aufgrund der Investmentpolitik Ziel von Protestaktionen der Umweltorganisation Greenpeace geworden. Die Aktivisten kippten mehr als 200 Liter ölartige-Masse auf den Vorplatz der Zentrale in Frankfurt und demonstrierten mit Bannern wie „Kein Geld für Klimakiller.“
Die DWS ist aufgrund einer Studie von Greenpeace erneut ins Fadenkreuz der Umweltorganisation geraten. Demnach erreicht die DWS in einem Branchenvergleich lediglich den letzten Platz, wenn es darum geht die geäußerten Umweltversprechen auch in die Tat umzusetzen. So kritisiert Greenpeace primär, dass die DWS weiterhin in Öl- und Gaskonzerne investiert ist und sich darin in der Vergangenheit nichts geändert hat.
Die DWS ist bereits in der Vergangenheit öfters mit dem Vorwurf des „Greenwashings“ konfrontiert wurden und auch in den USA im Jahr 2022 aufgrund dessen mit einer Rekordstrafe belangt wurden. Auch die Frankfurter Staatsanwaltschaft untersuchte im Jahr 2022 die Büroräume der Zentrale in Frankfurt nach dem sich die Kritik auch auf die europabasierten Anlageprodukte des Fondsunternehmens ausgeweitet haben.
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14.03.2024 - Felix Eisenhauer
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