Eurofins Scientific: KAUFEN - Weltgrößter Life Sciences-Substanztester nach Kurssturz wieder fair bewertet
Update zum Strategiedepot Vermögensstreuung 03.10.2021
In der zurückliegenden Woche musste selbst unser in der Aktienauswahl defensivstes Strategiedepot VERMÖGENSSTREUUNG eine zuletzt innerhalb des Corona-Crashs im Februar/März 2020 in diesem Maße eingetretene Wochenkorrektur um - 4,4 % hinnehmen, nachdem sich alle grundsätzlich überdurchschnittlich zinssensitiven Qualitätswachstumsaktien des Depots vor dem Hintergrund der deutlichen Stimmungsverschlechterung an den internationalen Rentenmärkten (weltweit fortgesetzt anziehende Inflationsraten, ungeklärte Votierung des US-Kongresses über eine Erhöhung der Verschuldungsobergrenze) schlagartig massiven Gewinnmitnahmen ausgesetzt sahen. Der MSCI WORLD (Euro)-Index büßte zeitgleich dagegen lediglich - 1,6 % ein.
Die auf Währungsbasis Euro kalkulierte Nettoperformance des Strategiedepots Vermögensstreuung stellte sich damit ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen seit seiner Auflegung am 30.04.2019 auf + 37,4 %, womit die zeitgleiche Performance des MSCI WORLD (Euro)-Indexes um + 3,3 % übertroffen wurde.
Einer der größten Verlierer im Strategiedepot Vermögensstreuung war in der letzten Woche die Aktie der in Luxemburg ansässigen, jedoch an der Pariser Börse hauptnotierten EUROFINS SCIENTIFIC (FR0014000MR3), die einen Kurssturz um gleich - 11,7 % verzeichnete.
In Abwesenheit jeglicher fundamentaler unternehmensspezifischer Hintergründe für diesen Kurseinbruch in der Aktie des weltgrößten Spezialisten für alle nur denkbaren wissenschaftlichen Nahrungs-, Umwelt-, Kosmetik-, Pharmazie-, Stoffwechsel-, Biomolekül- und Genom-Testungen (das detaillierte Geschäftsprofil wie auch das überragende Ergebnis des 1. Halbjahres hatten wir zuletzt bereits hier ausführlich dargelegt) war neben der geschilderten hohen Zinsänderungs-Anfälligkeit der Aktie der weitaus entscheidendste Grund für diese Korrektur zweifellos darin zu sehen, dass trotz des starken Umsatz- wie auch Nettogewinnsprungs im 1. Halbjahr die Analysten die Aktie von Eurofins mit ihrem Schlusskurs von 119,94 EUR vom vergangenen Freitag und einem hiermit verbundenen KGV (2023e) von rd. 37 im Konsens zumindest kurzfristig als um ca. 12 % überbewertet einstuften.
Analystenhaltung zur Aktie unseres Erachtens zu zurückhaltend
Diese kritische Analysteneinschätzung teilen wir jedoch in keiner Weise, da für diesen unbestrittenen und dazu noch immens akquisitionsstarken Weltmarktführer in nahezu allen relevanten chemischen und pharmazeutischen Stoffanalysen und –testungen sowie die hieraus resultierende hoch stabile Wachstumsdynamik und Margenstärke des Konzerns (EBITDA-Marge 2023e rd. 24 %) ein langfristiges KGV im hohen 30er Bereich unseres Erachtens im internationalen Sektorvergleich grundsätzlich als vollauf akzeptabel einzustufen ist.
Auch die Skepsis der Analysten, dass die in ihren Ergebnispublikationen nahezu immer sehr positiv überraschende Eurofins infolge der unbestritten massiven 2021er Umsatz- und Gewinnimpulse durch weitere Corona-Analyse- und Testungsaufträge in 2022 einen Umsatzrückgang um rd. – 6 % sowie eine Nettogewinnminderung um sogar – 20 % verbuchen dürfte, erscheint uns aktuell zu übertrieben negativ, da Eurofins stets bekundete, dass außerhalb der Corona-Sonderaufträge ihre sonstigen, o.g. klassischen Analysefelder unter dem Ausbruch der Corona-Pandemie praktisch durchweg gelitten hätten.
Wir gehen daher davon aus, dass selbst in 2022 das Konzernergebnis auf allen Ebenen letztlich relativ nah an das absehbare Glanzresultat in 2021 heranreichen, wenn auch hinter diesem vermutlich leicht zurückbleiben dürfte.
Infolgedessen erscheint uns auch die aktuelle Analystenbewertung der Aktie von Eurofins mit einem vermeintlich fairen Kursziel von rd. 107 EUR (= nahezu exakt das aktuelle Kursniveau bzw. ein KGV (2023e) von rd. 33) als zu zurückhaltend und erachten wir die Aktie auf diesem aktuellen Kursniveau fundamental- wie bewertungsanalytisch daher nunmehr gut nach unten abgesichert.
Unsere Kaufempfehlung selbst auch für konservativer eingestellte Anleger halten wir daher, gerade unter längerfristigen Aspekten, unverändert weiter aufrecht, setzen jedoch unsere neue Stop Loss-Marke in der Aktie nun neu auf 102 EUR (= rd. 5,3 % unterhalb des aktuellen Kurses bzw. 2 % unter dem jüngsten Korrekturtief von 104 EUR) fest.
Das maximal denkbare, weitere charttechnische Korrekturpotenzial veranschlagen wir aktuell schlechtesten Falls bis auf rd. 94 EUR, womit die Aktie dann eine Unterbewertung von – 12 % gegenüber dem aktuellen Analystenkonsens-Kursziel von 107 EUR aufweisen würde.
Chart: EUROFINS SCIENTIFIC
06.10.2021 - Matthias Reiner
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