Doch keine Übernahme bei Evotec, die Anleger von Halozyme Therapeutics atmen auf, Nvidia kühlt sich dezent ab und Rheinmetall schreibt neue Kursrekorde
Über mangelnde Bewegung lässt sich an der Börse nicht klagen
An den Märkten ließen sich in den letzten Tagen einige Stimmungsschwankungen beobachten, insbesondere mit Blick auf diverse Einzeltitel. Während die Ergebnisse der US-Wahl etwas in den Hintergrund rückten, fanden die Anlegerinnen und Anleger genügend andere Gründe, um für teils deutliche Kursbewegungen zu sorgen.
Vor genau einer Woche kam bei den Aktionären von Evotec (DE0005664809) noch neue Hoffnung auf. Ein Übernahmeangebot in Höhe von elf Euro je Aktie ließ die Kurse um über 20 Prozent in die Höhe schießen und manch einer hoffte schon auf eine nahende Übernahmeschlacht. Allerdings ließ Evotec wenige Tage später mitteilen, dass es auch in Zukunft ein unabhängiges Unternehmen zu bleiben gedenkt.
Damit einher geht das Versprechen, sich gegen mögliche Übernahmeversuche zur Wehr zu setzen. Das Übernahmeangebot von Halozyme Therapeutics wurde nun zurückgezogen, da es wohl nicht zu Gesprächen kam und an einer feindlichen Übernahme kein Interesse zu bestehen scheint. Das nahm der Evotec-Aktie jeglichen Wind aus den Segeln. Der Kurs stürzte am Freitag um 15,6 Prozent auf 8,50 Euro zurück und findet sich damit auf altbekanntem Niveau wieder.
Eine gute Entscheidung für Halozyme Therapeutics?
Die Aktie von Halozyme Therapeutics (US40637H1095) bewegte sich in die exakt gegensätzliche Richtung und blickte vor dem Wochenende auf Kursgewinne in Höhe von 7,5 Prozent. Allerdings konnten damit die herben Korrekturen aus der Vorwoche noch nicht ausgeglichen werden. Erkennen lässt sich aber klar und deutlich, dass die Investoren ganz glücklich über den Rückzieher hinsichtlich der Übernahme von Evotec sind.
Halozyme selbst ist weiterhin überzeugt davon, zusammen mit Evotec ein weltweit führendes Pharmadienstleistungsunternehmen auf die Beine stellen zu können. Die Anleger scheuen aber die vielen Probleme, welche man sich mit einer Übernahme ins eigene Haus holen würde. Denn dass so etwas gut und gerne mal nach hinten losgehen kann, das gab es gerade in dieser Branche schon oft genug zu sehen.
Nvidia: Hin- und hergerissen
Bei Nvidia (US67066G1040) scheinen die Anlegerinnen und Anleger nicht recht zu wissen, was sie von den Quartalszahlen halten sollten, die in dieser Woche vorgestellt wurden. Der Konzern konnte einmal mehr sämtliche Erwartungen sprengen, was im Vorfeld aber bereits fest erwartet wurde. Der Ausblick auf das vierte Quartal fällt eher nüchtern aus, wenngleich noch immer Milliardengewinne winken. Es ist zudem nicht unwahrscheinlich, dass die Prognosen erneut übertroffen werden können.
Die Nvidia-Aktie verhielt sich etwas wankelmütig. Zeitweise gab es bei 152,89 US-Dollar ein neues Allzeit-Hoch zu sehen, doch bis zum Wochenende ging es auf 141,95 Dollar zurück. Allein am Freitag verlor der Titel um 3,2 Prozent an Wert. Gewinnmitnahmen dürften dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Charttechnisch kann der generelle Aufwärtstrend bislang verteidigt werden und auch fundamental gibt es keinerlei Grund zum Meckern. Doch die extrem hohen Erwartungen sind bei der Nvidia-Aktie definitiv ein Risikofaktor.
Rheinmetall: Höher, schneller, weiter!
Sehr zufrieden waren die Anleger von Rheinmetall (DE0007030009) mit den jüngsten Quartalszahlen und die weiteren Aussichten haben sich noch weiter aufgehellt. Das liegt nicht nur an den freundlichen Prognosen des Rüstungskonzerns selbst. Die Märkte setzen darüber hinaus auf weitere Nachfrageschübe, nachdem die Ukraine von immer mehr Staaten die Zustimmung zum Einsatz von Langstreckenwaffen auf russischem Boden erhält.
Den Stein ins Rollen brachten die USA, wo Joe Biden zwei Monate vor dem Machtwechsel seinen Widerstand aufgab. Diesem Beispiel folgten mehrere europäische Partner, darunter Schweden und Großbritannien. Deutschland macht der Ukraine schon seit Längerem keine konkreten Vorschriften, will aber bekanntlich weiterhin keine Taurus-Raketen liefern. Das stört die Anleger von Rheinmetall nicht weiter und der Aktienkurs schwang sich am Freitag um 2,15 Prozent bis auf 619 Euro, wo ein frisches Rekordhoch markiert werden konnte. Seit Jahresbeginn ging es um knapp 107 Prozent aufwärts.
Keine Zeit zum Ausruhen
Manche Hoffnung ist in diesen Tagen an den Börsen geplatzt und es haben sich auch zweifellos neue Sorgen breitgemacht. Solche können aber schon mal bei einigen Titeln für steigende Kurse sorgen. Die Lage bleibt äußerst dynamisch und wenn sich in den letzten Jahren eine Konstante durch die Märkte zieht, dann ist es vielleicht die recht hohe Nervosität. Reaktionen auf die Nachrichtenlage fallen oft ziemlich heftig aus. Das muss keine tiefere Bedeutung haben, doch eine erhöhte Aufmerksamkeit ist für die nahe Zukunft unverändert anzuraten.
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23.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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