Edelmetalle: Starke Kursverluste nach Notenbank-Statements
Zinspolitik der Notenbanken im Vordergrund
Nach 3 sehr ereignisreichen und erwartungsgemäß von einer extremen Volatilität geprägten Handelstagen auch im Segment der Edelmetalle (zunächst mit Beflügelung durch die November-Inflationsdaten der USA, seit vorgestern jedoch mit erheblichen Abschlägen nach den Zinsentscheidungen und anschließenden Pressekonferenzen der FED und der EZB) sollte das heutige Marktgeschehen zum Wochenausklang wesentlich ruhiger verlaufen.
Es waren erwartungsgemäß 3 sehr unruhige, hektische und von starken Kursschwankungen gekennzeichnete Handelstage vom 13. – 15.12., die zunächst die mit Begeisterung aufgenommenen US-Inflationsdaten für den November (Gesamtrate von 7,7 % auf 7,1 % und Kernrate von 6,3 % auf 6,0 % gesunken), anschließend jedoch die nach erwartungsgemäßen Leitzinsanhebungen um jeweils + 0,5 % und zusätzlich weiterhin sehr inflations- und zinskritischen Verlautbarungen der FED und erst recht heute der EZB eingetretenen starken Kurstürze den Edelmetallmärkten bescherten.
So wiesen Gold in dieser Woche bislang eine Schwankungsbreite von – 2,8 %, Silber von – 4,7%, Platin von – 4,6 % und Palladium sogar von erratischen – 11,9 % auf, wobei die Kurse aller Edelmetalle nach den sehr restriktiven Aussagen des FED-Präsidenten Powell und gerade auch gestern der EZB-Vorsitzenden Lagarde zur weiteren Zinspolitikausrichtung beider Notenbanken derzeit sehr nahe an ihren Wochen-Tiefständen notieren.
Die wesentlichen inhaltlichen Kernaussagen aus den Pressekonferenz-Reden beider Notenbankleiter können Sie auch bereits unseren diversen zurückliegenden Berichten hierzu entnehmen.
Gerade auch angesichts der Tatsache, dass nach den Kurskorrekturen der letzten Tage Edelmetalle wie gerade Gold und Platin nun bereits sehr nahe an ihre jüngsten, entscheidenden 1-2monatigen Kurzfrist-Aufwärtstrends zurückgefallen sind, dürften insbesondere institutionelle Großanleger den heutigen Wochenhandels-Schlusstag nach unserer Erwartung noch einmal intensiv nutzen, um eine abschließende Entscheidung über ihre weitere taktische wie strategische Edelmetall-Positionierung (Long oder Short) unter noch detaillierterer analytischer Auslegung der letzten beiden FED- und EZB-Leitzinsanhebungsmaßnahmen zu treffen.
Unter diesem Aspekt könnte auch der heutige Edelmetallhandels-Tag nochmals von einer erhöhten Volatilität gekennzeichnet sein, selbst wenn die einzig heute nennenswerten Konjunkturdaten-Publikationen der monatlichen Einkaufsmanager-Indizes durch das Institut S&P Global (jeweils immer zu einer Monatsmitte für den vorangegangenen Monatszeitraum) um 09:30 Uhr für Deutschland, 10 Uhr für die Eurozone und 15:45 Uhr MEZ für die USA infolge allgemein gegenüber dem Vormonat kaum erwarteter Veränderungen nahezu irrelevant sein dürften.
16.12.2022 - Matthias Reiner
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