Eine kräftige Investition hilft Lucid dabei, zunächst über Wasser zu bleiben, doch es müssen weiterhin hohe Verluste verkraftet werden

Für Anleger bleibt die Lucid-Aktie eine Wette

 

Licht und Schatten gab es zu Wochenbeginn bei den Zahlen des E-Auto-Herstellers Lucid zu sehen. Das Unternehmen hat bisher nur ein einziges Modell im Portfolio und der geplante SUV Gravity verschlingt in der Entwicklung hohe Summen. Der Mehrheitseigner in Form des saudischen Staatsfonds springt nun ein, um die Finanzierung des Konzerns bis Ende nächsten Jahres sicherzustellen.

Insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar sollen Lucid (US5494981039) zukommen. Die Hälfte davon wird als ungesichertes Darlehen gewährt, die restlichen 750 Millionen Dollar fließen für den Kauf von wandelbaren Vorzugsaktien. Lucid ließ wissen, dass damit die Liquidität bis Ende 2025 sichergestellt sei. Ob das Unternehmen bis dahin auch den Sprung in die schwarzen Zahlen schaffen wird, wurde allerdings nicht weiter erläutert.

 

Im vergangenen Quartal verzeichnete der Tesla-Konkurrent einen Verlust von 0,29 Dollar je Aktie und verpasste damit klar die Erwartungen der Analysten. Es half auch offensichtlich nicht, dass die Umsätze sich stärker als gedacht entwickelten. Trotz knapp 2.400 ausgelieferter Fahrzeuge und Einnahmen in Höhe von 200,6 Millionen Dollar konnte der Sprung aus der Verlustzone nicht einmal annähernd vollführt werden.

 

Lucid: Die Anteilseigner bleiben skeptisch

 

Lucid bringt es bisher ohnehin schon nur auf kleine Stückzahlen mit seinen Premium E-Autos und die aktuelle Flaute im Segment scheint nicht eben weiterzuhelfen. Der im vergangenen Jahr vorgestellte Gravity könnte zwar für etwas neuen Schwung sorgen. Ob und wann damit Milliardeninvestitionen wieder hereingespielt werden können, ist aber eine Frage für sich. Mit der nun erhaltenen Finanzspritze gewinnt der Konzern zwar Zeit, dennoch bleibt die Zukunft ungewiss.

Das scheint auch den Aktionären klar zu sein, die sich über die jüngsten Entwicklungen nur kurz freuen konnten. Ausgehend von etwa 3 Dollar sprang die Lucid-Aktie am Montag zeitweise bis auf rund 3,40 Dollar in die Höhe. Jene Zugewinne wurden aber schnell wieder kassiert und per Handelsschluss am Dienstag standen übersichtliche 3,09 Dollar auf dem Ticker. Der charttechnische Abwärtstrend bleibt damit noch immer intakt, und das wahrscheinlich noch nicht einmal zu Unrecht.

Gerade einmal 9.000 produzierte Fahrzeuge werden für dieses Gesamtjahr in Aussicht gestellt und selbst mit viel Wohlwollen lässt sich da noch keine Entwicklung erkennen, mit der Lucid endlich die Verlustzone verlassen könnte. Daraus ergibt sich die Aussicht auf weitere verlustreiche Quartale, was an der Börse kaum spurlos vorbeiziehen dürfte.

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08.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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