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NTG24-Tagesbericht Gold vom 14.04.2023: Kurssturz nach verschlechterten 1 Jahres-Verbraucher-Inflationserwartungen eröffnet neue spekulative Kaufchancen

FED-Zinssenkungserwartung ab September nun deutlich realitätsnäher

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 14.04.2023: Kurssturz nach verschlechterten 1 Jahres-Verbraucher-Inflationserwartungen eröffnet neue spekulative Kaufchancen

 

Am Freitag, dem 14.04. korrigierte Gold erheblich um - 1,8 % auf einen Schlusskurs von nur noch 2004 USD. Dies war weniger auf die für Gold nachfrageseitig ungünstig starke Abschwächung der US-Einzelhandelsumsätze im März, als vielmehr gemäß dem am Freitag publizierten Michigan-Konsumentenstimmungs-Index nun ebenfalls erheblich verschlechterten Verbraucher-Inflationserwartungen auf Sicht eines Jahres zurückzuführen.

Dass Gold (TVC:GOLD) am Freitag nach diesen US-Datenvorlagen derart stark abstürzte, war fundamentalanalytisch aus unserer Sicht nach seinem zurückliegenden „Hausse-Rausch“ bis knapp unter 2050 USD, d.h. nur noch rd. – 1 % unter seine historische Rekordhoch-Zone von 2070 – 2073 USD auch vollkommen folgerichtig und in dieser Höhe angemessen gewesen.

Hierzu hatten wir auch bereits im Rahmen unseres gleichzeitigen Tagesberichts zu Platin analytisch ausführlich Stellung genommen.

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Gold-Korrektur insbesondere aufgrund schlagartig eingetrübter 1 Jahres-Inflationserwartungen

 

Denn nicht nur stellt der sämtliche Analystenerwartungen erheblich enttäuschende Umsatz-Rückgang des US-Einzelhandels im März um - 1,0 % gegenüber dem Februar (der dabei natürlich auch das gesamte Luxusgüter-Segment enthält) nach einem auf Monatsbasis im Februar nur - 0,2 % betragenden Rückgang ein Warnsignal für eine zumindest in den USA künftig möglicherweise nun erst einmal zunehmend abgeschwächte Goldnachfrage der Konsumenten dar.

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Werbebanner EMH PM TradeSondern abgesehen von den zunehmend unübersehbaren Belastungen durch die zurückliegenden inflationsbekämpfenden FED-Leitzinserhöhungen revidierten die US-Verbraucher nun auch in völligem Einklang mit der 1 Woche zuvor veröffentlichen, landesweiten Verbraucherbefragungs-Studie der FED New York auch gemäß dem am Freitag veröffentlichten Konsumentenstimmungs-Index der University of Michigan nun ihre Inflationserwartungen auf 1 Jahr ebenfalls massiv nach oben.

So schnellte nach den neuesten Auswertungen dieser regelmäßigen Monatsumfrage der University of Michigan die 1 Jahres-Inflationserwartung der Verbraucher nun schlagartig von 3,6 % auf 4,5 % nach oben.

Diese nun erneut drastisch erhöhte Inflationsskepsis der Verbraucher lag damit auch völlig auf einer Linie mit dem knapp einer Woche zuvor genauso bedenklichen, ähnlichen Bericht der FED New York, nach dem sich diese 1 Jahres-Inflationserwartungen der Konsumenten gemäß ihrer ähnlichen Umfrageerhebung nun von 4,2 % auf 4,7 % erhöht hätten.

Die FED New York führte als den allerwesentlichsten Grund für diese nun wieder stark verschlechterte Inflationsstimmung der Verbraucher aus, dass sich infolge der zuletzt sehr selektiv ausgebrochenen US-Bankenkrise die Kreditvergabe- und Kreditzins-Konditionen nun offenbar landesweit wieder merklich verschlechtert hätten.

Dieser unerfreuliche Effekt dürfte aus unserer Sicht folglich auch praktisch allein für die entsprechende Prognoseeintrübung innerhalb des Michigan-Konsumentenstimmungs-Indexes verantwortlich gewesen sein.

Vor diesem offenkundig nun wieder verstürkt zutage getretenen, neuen Inflationsrisiko hatte ja auch die FED schon zu ihrer letzten Zinspressekonferenz durch ihren Präsidenten Jerome Powell eindringlich gewarnt.

Nur war auch diese inflations- und zinskritische FED-Botschaft offenbar zumindest bis Freitag durch die anhaltend im „Rallye-Taumel“ befindlichen Edelmetalle erneut weitgehend ignoriert worden.

 

FED-Leitzinssenkungs-Konsensprognose ab September wohl immer noch zu optimistisch

 

In dem auch wissenschaftlich hinreichend belegbaren Credo „Erwartete Inflation erzeugt mit leichter Zeitverzögerung auch tatsächliche Inflation“ wird sich die FED daher aus unserer Sicht nun umso mehr bestätigt sehen, gerade ihre auch mit dieser These begründete äußerste Vorsicht vor künftig möglicherweise verfrühten US-Leitzinslockerungen nun auch tatsächlich mit jeglicher Konsequenz beizubehalten.

Nach einer absehbaren, weiterhin sicher letzten Leitzinsanhebung um + 0,25 % am 03.05. erachten wir die nun im Ökonomen-Konsens des sog. FED Watch-Tools nun zumindest von der dritten Juli- auf die dritte September-Woche hinausgeschobene Wahrscheinlichkeit einer ersten erneuten Zinssenkungseinleitung durch die FED im Hinblick auf die weiteren Kreditzins-Inflationsrisiken der USA aber immer noch eher für zu optimistisch.

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Werbebanner ClaudemusFolglich können wir uns auch weiterhin erste neue Leitzinslockerungen in den USA nun wohl frühestens erst ab dem FED-Meeting ab 31.10/01.11. vorstellen, was auch unter reinen Glaubwürdigkeits-Aspekten weitaus eher mit der bisherigen Grundaussage der FED und ihres Präsidenten Powell korrespondieren würde, dass „Leitzinssenkungen noch in diesem Jahr für die FED inflationsrisikobedingt vorerst auch weiterhin in keiner Weise zur Debatte stünden“.

Somit dürfte in dem am Freitag gerade auch in Gold als dem zinssensitivsten und defensivsten Edelmetall verzeichneten Absturz aus unserer Sicht zwar derzeit immer noch ein perspektivisch eher zu optimistisches US-Leitzinsbild (zumindest gemäß dem FED Watch-Tool) reflektiert sein.

Allerdings befindet sich mit den zumindest nun auf September hinausgeschobenen ersten Leitzins-Senkungserwartungen des FED Watch-Tools sowie den zudem auch generell künftig voraussichtlich eher zunehmend schwächer ausfallenden US-Konjunkturdaten Gold nach der scharfen Korrektur am Freitag nun fraglos wieder auch einem fundamental deutlich solideren und nachvollziehbareren Kursniveau als dies noch insbesondere bei knapp unter 2050 USD der Fall gewesen war.

 

Erste sehr risikofreudige Neueinstiege nun wieder erwägenswert

 

Kurzfristig sehen wir zwar immer noch, auch wegen der erhöhten Wahrscheinlichkeit erster FED-Leitzinssenkungen erst ab Anfang November, weiterhin ein technisches Korrekturpotenzial von Gold zumindest in den nächsten Unterstützungsbereich von rd. 1970 – 1990 USD gegeben. Dennoch erscheint uns ein möglicher mittel- bis längerfristig ausgerichteter Neueinstieg in Gold nun fundamental wieder besser gestützt als noch zuvor.

Da Gold im Freitags-Tagestief von nur noch 1992 USD auch erstmals wieder auf seinen ehemals exakt dort liegenden signifikanten Widerstand vor rund einem Monat am 17.03. zurückgefallen war, können Anleger unseres Erachtens im Falle einer entsprechenden Risikofreude vor allem unter längerfristigen Aspekten daher nun wieder erstmals vorsichtige Neukäufe von Gold in Erwägung ziehen.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

16.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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