Vergoldete Heirat in Assam
So vergoldet Assam die Zukunft
Die Regierung des ostindischen Bundesstaats Assam hat nach Informationen der Hindustan Times vom 21.11.2019 ein Programm mit dem Namen ,,Arundhati‘‘ beschlossen, nach dem ab Januar 2020 jede erwachsene Braut 10 Gramm Gold als Geschenk erhält, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden.
Dazu gehört, dass die Braut das 18. Lebensjahr vollendet haben muss und der Ehemann mindestens 21 Jahre alt ist. Beide Ehepartner müssen mindestens die 10. Klasse beendet haben. Bräute aus der Gemeinschaft der Adivasi und der Gemeinschaft der Tee-Stammes können das Gold erhalten, auch wenn sie keinen Abschluss der 10. Klasse vorweisen können. Das Einkommen der Familie der Braut muss allerdings unter 500.000 indischen Rupien liegen. Das Geschenk erhält die Braut zudem nur bei der 1. Ehe.
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Zu den weiteren Bedingungen gehört, dass die Ehe offiziell gemäß dem ,,Special Marriage Act von 1954‘‘ registriert werden muss, erklärte der Finanzminister des Bundesstaates, Himanta Biswa Sarma, letzte Woche. Einen Wermutstropfen hat die Neuerung aber: Wie Minister Sarma ausführte, gilt diese Regelung nicht für Heiraten nach dem ,,Hindu Marriage Act‘‘, dem ,,Muslim Marriage Act‘‘ oder dem ,,Christian Marriage Act‘‘.
Die Registrierung der Heirat als Voraussetzung des Goldgeschenkes soll dazu beitragen, dass die Braut nach der Heirat ihre gesetzlichen Rechte besser einfordern kann und dass der Brauch der Kinderheirat eingedämmt wird, so Sarma.
Anstatt die 10 Gramm Gold einfach auszuhändigen, soll der Betrag auf einem Konto der Braut gutgeschrieben werden, sobald die Heirat im Heiratsregister eingetragen wurde und der Antrag auf Auszahlung vorliegt. Nach der Auszahlung der für den Kauf vorgesehenen 30.000 Rupien muss im Anschluss noch ein Kaufbeleg über den Goldkauf an die Regierungsbehörden nachgereicht werden.
Fazit
Mit der ,,goldenen Versuchung‘‘ strebt die Regierung des indischen Bundesstaates Assam mehrere Ziele an. Eine Stärkung der Frauenrechte ist in Indien nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Insofern ist dies ein interessanter Ansatz, etwas in Richtung der Gleichstellung von Mann und Frau und gegen die Kinderheirat zu tun.
26.11.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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