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NTG24-Tagesbericht Gold vom 02.05.2023: Gold haussiert vor der FED-Entscheidung in erneuter US-Rezessions- und Bankenkrisen-Panik

Heutige US-Konjunkturdaten für morgige FED-Zinsentscheidung sicher kaum relevant

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 02.05.2023: Gold haussiert vor der FED-Entscheidung in erneuter US-Rezessions- und Bankenkrisen-Panik

 

Nachdem Gold heute schon bis zur Vorlage der heute ab 16:00 Uhr entscheidendsten US-Konjunkturdaten aus dem Industrie- und Arbeitsmarkt-Segment freundlich tendiert hatte, brach dessen Kurs anschließend weiter erratisch nach oben aus und notierte im späten Handel um 21:50 Uhr um + 1,7 % höher bei 2017 USD.

Die für diese Hochstimmung gerade in Gold (TVC:GOLD) durch Finanzmedien angeführten Argumente einer angeblich erneut angefachten Bankenkrisen-Panik (und dies gerade nach der künftigen Übernahme der andernfalls konkursreifen First Republic Bank (US33616C1009) durch JP Morgan (US46625H1005)) und einer durch die heutigen US-Konjunkturdaten noch vermeintlich zusätzlich geschürten Rezessionspanik der Anleger stufen wir jedoch geradezu als grotesk ein.

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Wir erklären uns diese aus unserer Sicht erneute reine und nahezu völlig unfundierte „Panik-Stimmungsmache“ an den US-Kapitalmärkten, die sich sogar auch am US-Rentenmarkt in einem Renditesturz 10jähriger Treasuries von 3,58 % auf 3,45 % ausdrückte, jedoch lediglich mit dem schon fast „verzweifelt“ manipulativen Versuch interessierter und sicher auch kapitalstärkster Marktteilnehmer-Kreise, die FED gerade vor ihrer morgigen Leitzinsentscheidung durch diesen heutigen Panik-Tenor möglicherweise kurzfristig doch noch zu einer künftig forcierteren Lockerung ihrer Zinspolitik zu veranlassen.

 

Kaum Anlass für neu gesteigerte US-Bankenkrisen- und Rezessions-Panik gegeben

 

Genauso sicher sind wir jedoch ebenfalls, dass weder dieses heute erneut hochgekommene Thema vermeintlich neuer US-Bankenkrisen-Risiken (schließlich drückte ja auch gerade der JP Morgan-CEO James Dimon völlig zu Recht seine Überzeugung aus, dass die Übernahme der First Republic als der letzten der 3 bislang größten insolventen Regionalbanken das US-Bankwesen künftig nur noch weiter stabilisiere) noch die tatsächlich in unseren Augen heute keinerlei neue Rezessionsrisiken offenbarenden US-Konjunkturdaten-Publikationen die FED in irgendeiner Weise dazu bewegen dürften, ihre zweifellos schon seit Tagen intern gefällte Leitzinsentscheidung und auch ihren weiteren zinspolitischen Fahrplan noch einmal zu überdenken.

Denn auch neue Rezessionsrisiken waren durch die heutigen US-Konjunkturdaten-Vorlagen aus unserer Sicht beim besten Willen nicht auszumachen.

So wurde zunächst um 14:55 Uhr im Rahmen des sog. wöchentlichen Redbook-Index zumindest weiterhin ein Anstieg der Jahresumsätze der größten US-Einzelhändler um + 1,3 % (Vorwoche allerdings + 1,8 %) ausgewiesen, womit bereits diese zudem recht volatile Wochenzahl derzeit also noch keinerlei negatives, d.h. rezessives Niveau erreicht hat.

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Werbebanner EMH PM TradeDanach fielen auch die um 16 Uhr publizierten Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe der USA für den März praktisch völlig wie auch von den Ökonomen im Konsens erwartet aus, indem hier nun insgesamt ein Zuwachs gegenüber dem Februar um + 0,9 % (im Februar dagegen sogar noch - 1,1 % gegenüber dem Januar) sowie ohne Einbeziehung von Rüstungsgütern sogar eine Auftragseingangs-Ausweitung gegenüber Februar um + 3,4 % (damit praktisch gleichstark wie auch im Februar gegenüber dem Januar) verbucht wurde.

Und schließlich zeigte auch der heute gleichfalls um 16 Uhr publizierte, allerdings grundsätzlich unwichtigste US-Arbeitsmarktindikator des sog. JOLTS-Indexes für den März eine gegenüber dem Februar nur moderat rückläufige US-weite Annoncierung von 9,59 Mio. ausgeschriebenen Stellen, womit dieser bereits seit einem Jahr rückläufige Trend zwar erneut bestätigt wurde, was gegenüber dem historisch weit niedrigeren Durchschnittsniveau jedoch immer noch einen hervorragenden Wert darstellt und damit die grundsätzlich weiterhin anhaltende Intaktheit des US-Arbeitsmarktes belegt.

Rein fundamentalanalytisch war daher unseres Erachtens der heutige Kurssprung in Gold daher kaum begründbar (weder mit angeblich neu gestiegenen Bankenkrisen- noch Konjunkturrisiken) und folgte wohl eher der heute stimmungsseitig angeheizten Markthoffnung einer morgen möglichst positiven FED-Verlautbarung, was denkbare künftige Zinslockerungsschritte noch in diesem Jahr angeht.

 

Für Gold einzig kursrelevante Aufschlüsse über die weitere FED-Zinspolitik erst morgen

 

Sollten diese heute klar genährten Markthoffnungen, die sich auch erneut nun sofort wieder in einer optimistischeren Konsensprognose des FED Watch-Tools zu einer ersten Leitzinssenkung bereits im September widerspiegeln, morgen jedoch spätestens durch anderslautende Ankündigungen von Jerome Powell auf der Zins-Pressekonferenz ab 20:30 Uhr zerstreut werden, würde Gold daraufhin fraglos schlagartig wieder erheblich den Rückwärtsgang einlegen.

Eine deutlich negative Reaktion des Goldpreises könnte zuvor jedoch auch bereits morgen ab 16:00 Uhr eintreten, wenn - wie schon im Rahmen der ISM-Einkaufsmanager-Indexpublikation für den Industriesektor am Montag - auch der nun morgen ebenfalls auch für den Dienstleistungssektor veröffentlichte ISM-Einkaufsmanagerindex eine gleichfalls derart unerfreuliche Preisauftriebsausweitung im April ausweisen würde.

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Werbebanner ClaudemusSollten beide morgen äußerst relevanten US-Publikationsereignisse jedoch den von den Akteuren sicher sehnlich erhofften Ausgang nehmen, dass hierdurch künftig doch zumindest gegen Jahresende eine zunehmende Lockerung der FED-Zinspolitik immer wahrscheinlicher wird, würde Gold seine heutige Rallye jedoch sicher nochmals dynamischer fortsetzen und könnte dabei sogar auch weiter bis in Richtung seines jüngsten Hochs vom 13./14.04. bei rd. 2048 USD vorstoßen.

Bis zu dieser finalen Klärung, die morgen spätestens bis zur Beendigung der FED-Pressekonferenz gegen 21:15 Uhr gefallen sein wird, raten wir jedoch auch weiterhin zu erhöhter Zurückhaltung in neuen Goldkäufen.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

02.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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