NTG24-Tagesbericht Gold vom 28.06.2023: Gold nach belanglosem Lagarde-Powell-Panel auf heutiger EZB-Konferenz minimal um – 0,1 % schwächer
Bereits erreichtes Tagestief von nur noch 1903 USD Signal für anhaltenden Korrektur-Modus
Bis um 21:00 Uhr gab Gold heute weiter moderat um - 0,1 % auf 1912 USD nach und reagierte damit angemessen auf die inhaltlich völlig belanglose und ohne entscheidende neue Nachrichten versehene heutige Gipfel-Diskussion auf der EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra, an der neben der Gastgeberin Christine Lagarde und dem FED-Vorsitzenden Jerome Powell auch der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, und der Präsident der Bank of Japan, Kazuo Ueda, teilnahmen.
Bis unmittelbar vor dem Beginn dieser international führenden Notenbankchef-“Elefantenrunde“ war Gold (TVC:GOLD) zwar noch deutlich auf ein Tages- und damit auch neues Korrekturtief seit dem 10.05. von nur 1903 USD abgetaucht, fing sich dann aber spürbar, nachdem keiner der 4 vertretenen Notenbank-Vorsitzenden wesentliche neuartige Stellungnahmen zur weiteren Zinspolitik ihrer jeweiligen Institute abgab.
Keinerlei neue relevante Kernaussagen der 4 Notenbank-Präsident(inn)en
So wiederholte Powell die Aussage seiner jüngsten Kongressbefragung, dass FED-intern noch keinerlei Entscheidung über die Frage einer weiteren Zinserhöhung gefallen sei, andererseits als notwendig erachtete weitere Leitzinsanhebungen durchaus aber auch ggfs. ohne weitere Zinserhöhungspausen (anders als zuletzt am 14.06.) erfolgen könnten.
Lagarde bekräftigte hingegen lediglich ihre Aussage, dass auf der nächsten Zinssitzung am 27.07. eine weitere Leitzinserhöhung um + 0,25 % sehr wahrscheinlich sei, etwaige darüber hinausgehende Zinsschritte würden jedoch hoch flexibel „meeting by meeting“ an den jeweiligen zwischenzeitlichen Dateneingängen ausgerichtet.
Der Gouverneur der Bank of England, Bailey, äußerte hingegen unverändert seine Zuversicht, dass trotz der Stagnation der Inflationsrate Großbritanniens im Mai bei weiterhin extrem hohen 8,7 % (was die Bank auf England auch gleich zu einer weiteren Zinserhöhung um + 0,5 % veranlasste), sich die dortige Inflationsrate in 2023 noch spürbar zurückbilden werde.
Und Ueda, der Notenbank-Präsident der Bank of Japan, erklärte, die Wiedereinleitung einer erneuten Zinssenkungsrunde stehe selbst für die üblicherweise expansive Geld- und Zinspolitik seines Instituts bislang nicht zur Debatte, da zwar die Erreichung des Inflationsziels von 2 % für Japan in 2023 denkbar sei, ein Fortbestehen der weiterhin zunehmenden Wirtschaftserholung, des sehr robusten Arbeitsmarkts und steigenden Lohndrucks in Japan jedoch in 2024 ein erneutes unerwünschtes Anziehen der Inflation nicht ausgeschlossen erscheinen lasse.
Weiterhin keinerlei Goldkäufe angezeigt
Insgesamt waren die Kernaussagen aller 4 Notenbank-Präsident(inn)en also von derart geringem Neuigkeitswert, dass hierauf auch die heute kaum nennenswerte Reaktion von Gold nur allzu angemessen war.
Mit der neuen Korrekturtief-Bildung von nur 1903 USD hat sich die Charttechnik von Gold jedoch auch heute prinzipiell weiter verschlechtert, weshalb wir nun den künftigen Vorstoß von Gold in seinen tieferen und flacheren Unterstützungs-Trendfächer von rd. 1830 – 1890 USD für nun nochmals wahrscheinlicher halten und demzufolge von Gold-Engagements auch weiterhin definitiv abraten.
Chart: Gold längerfristig
Gold auf TradingView
28.06.2023 - Matthias Reiner
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