Edelmetall Marktbericht vom 22.06.2024: Silber folgt Gold - Warum Silber trotz einer allgemeinen Verringerung der Rohstoffinvestitionen eine Kernposition behalten sollte

Einschätzungen von Goldman Sachs zu den langfristigen Auswirkungen auf die globalen Edelmetallpreise

 

In der vergangenen Handelswoche zeigten Gold und Silber eine einheitliche, jedoch negative Entwicklung. Mit einem Abschluss bei 2321 US-Dollar verzeichnete Gold einen Rückgang von 0,46 %, während Silber mit 29,52 US-Dollar um 0,04 % nachgab. Diese Zahlen spiegeln eine anhaltende Unsicherheit im Edelmetallmarkt wider, die sowohl durch geopolitische als auch durch makroökonomische Faktoren beeinflusst wird.

Goldman Sachs hebt hervor, dass Gold (TVC:GOLD) weiterhin eine effektive Absicherung gegen Inflationsrisiken darstellt, besonders im Licht der bevorstehenden US-Wahlen. Das Finanzteam um Daan Struyven zeichnet mehrere Szenarien, abhängig vom Wahlausgang. Ein republikanischer Sieg könnte durch erhöhte Importzölle und Steuersenkungen zu einer höheren Inflation führen, während ein demokratischer Sieg Risiken durch mögliche Erhöhungen der Unternehmenssteuern bergen könnte. Die Analysten betonen, dass die robuste Nachfrage nach Gold, insbesondere aus Schwellenländern und asiatischen Privathaushalten, sowie die zunehmende Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank den Goldpreis stützen könnten.

 

Silber folgt Gold, aber mit eigenen Dynamiken

 

Während Gold seine Position als sichere Anlage festigt, zeigt Silber (TVC:SILVER) eine eigene Dynamik. Die Société Générale empfiehlt, trotz einer generellen Reduzierung des Engagements in Rohstoffen, eine Kernposition in Silber zu behalten. Diese Empfehlung stützt sich auf die anhaltende geopolitische Unsicherheit und die Tendenz einiger Länder, sich vom US-Dollar zu distanzieren. Auch die robuste Performance von Silber im Vergleich zu anderen Anlageklassen und seine Rolle bei der Diversifizierung und Inflationsabsicherung werden hervorgehoben.

 

Strategien zur Absicherung

 

Interessant ist auch der strategische Ansatz von Goldman Sachs, der den Einsatz von Call-Optionen auf Gold nahelegt. Angesichts der aktuell niedrigen Volatilität bietet dies ein attraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis. Allerdings könnte eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank diese Prognosen beeinträchtigen. Trotz dieser potenziellen Wendung bleibt Gold laut Einschätzung der Analysten eine vielversprechende Option für die Absicherung gegen diverse ökonomische Risiken.

 

Blick auf die Zukunft der Edelmetalle

 

Ohne ein abschließendes Fazit zu ziehen, lässt sich beobachten, dass die Rolle von Gold und Silber in den globalen Finanzmärkten entscheidend bleibt. Kurzfristige Volatilität mag Anlass zur Besorgnis geben, doch die langfristigen Aussichten sind durch tiefer liegende wirtschaftliche und politische Entwicklungen geprägt. Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit Anleger diese Edelmetalle als sicherer Hafen in einem stürmischen ökonomischen Umfeld nutzen werden.

 

Goldpreis: Stabilität trotz Rückschlägen

 

Gold hat die Woche bei 2321 US-Dollar abgeschlossen, was einen leichten Rückgang von 0,46 % darstellt. Der Blick auf den 200-Tage-Durchschnitt (GD200), der weiterhin ansteigt, zeigt jedoch eine langfristige Stabilität des Metalls. Der Kurs von Gold befindet sich über diesem Durchschnitt, was auf eine grundsätzlich positive Marktsentiment hindeutet. Die technische Unterstützung findet sich bei 1995 US-Dollar, während ein signifikanter Widerstand bei 2450 US-Dollar liegt, nahe dem 52-Wochen-Hoch. Diese Widerstandszone ist kritisch, da ein Durchbrechen höhere Kursziele aktivieren könnte.

 

Langfristige Aussichten und kritische Zonen

 

Langfristig gesehen, fungiert die Zone um das 52-Wochen-Tief von 1810 US-Dollar als eine starke Unterstützung. Die Tendenz des Goldpreises, oberhalb dieses Niveaus zu bleiben, zeigt die Robustheit des Marktes gegenüber kurzfristigen Schocks. Der derzeitige Trend deutet auf eine seitwärts gerichtete Bewegung hin, die auf eine Konsolidierungsphase nach den jüngsten Gewinnen hindeuten könnte. Anleger sollten auf die Bewegung um die genannten Schlüsselzonen achten, um kurz- bis mittelfristige Handelsentscheidungen zu treffen.

 

Silberpreis: Subtile Stärke in einem volatilen Umfeld

 

Silber hat die Handelswoche mit einem minimalen Rückgang von 0,04 % bei einem Preis von 29,52 US-Dollar beendet. Trotz dieser scheinbar stagnierenden Entwicklung ist der 200-Tage-Durchschnitt positiv, und der Preis bleibt darüber, was insgesamt auf eine positive Grundstimmung hindeutet. Der unmittelbare Widerstandsbereich für Silber liegt bei 32,49 US-Dollar, dem 52-Wochen-Hoch, während die Unterstützung bei 22,26 US-Dollar zu finden ist. Diese Unterstützung könnte als Sprungbrett für zukünftige Preisanstiege dienen.

 

Wichtige technische Indikatoren und Markttrends

 

Auf längere Sicht zeigt Silber bullische Tendenzen, die durch die anhaltende Nachfrage und die Diversifizierung von Investitionen durch große und kleine Marktteilnehmer gestützt werden. Die Zone um das 52-Wochen-Tief von 20,67 US-Dollar stellt eine kritische Unterstützung dar, die in Zeiten von Marktunsicherheiten als sicheres Rückzugsgebiet angesehen wird. Der überwiegend positive Trend wird durch den Anstieg über den kritischen Durchschnittswerten bestätigt, was auf eine anhaltende Attraktivität von Silber als Investitionsvehikel hindeutet.

 

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22.06.2024 - Andreas Opitz

 

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