Edelmetall Marktbericht vom 07.10.2023: Gold und Silber im Abwärtstrend - Was die aktuellen Marktdaten bedeuten
US-Arbeitsmarktdaten beeinflussen den Edelmetallmarkt zuletzt positiv
Die Edelmetallmärkte waren in dieser Woche einmal mehr einem schwankenden Umfeld ausgesetzt, das von volkswirtschaftlichen Indikatoren und geopolitischen Unsicherheiten geprägt ist. Während Gold und Silber gegen Ende der Handelswoche Verluste verzeichneten, bleibt die Frage, wohin die Reise für die beiden sich traditionell gegenläufig zu den Aktienmärkten entwickelnden Anlagen geht. Die Prognosen der Analysten sind dabei so vielseitig wie die Faktoren, die den Markt beeinflussen.
Gold (TVC:GOLD) schloss die Woche mit einem Preis von 1.832 US-Dollar pro Unze, was einem Minus von 0,87 % entspricht. Silber (TVC:SILVER) fiel sogar um 2,7 % auf 21,57 US-Dollar. In der bisherigen Oktoberwoche zeigt sich somit für beide Metalle ein Minus. Auch wenn diese Zahlen zunächst wenig spektakulär erscheinen mögen, so verdeutlichen sie doch die konstante Abwärtsbewegung der Edelmetalle im aktuellen Marktumfeld.
Aussichten laut Société Générale
Die Analysten der Société Générale präsentierten jüngst eine eher zurückhaltende Prognose. "Der Goldpreis ist kürzlich bei 1.815 Dollar auf Abwärtsprojektionen gestoßen", heißt es im Bericht. Für diejenigen, die auf eine baldige Trendwende hoffen, sind die Zeichen noch nicht günstig. Es könnte zwar zu Erholungen kommen, jedoch sind klare Signale für eine Trendwende bisher nicht erkennbar.
Der Einfluss der US-Arbeitsmarktdaten
Ein entscheidender Moment in der Handelswoche war die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten. Die Wirtschaft zeigt sich von ihrer robusten Seite, mit einer über den Erwartungen liegenden Zunahme von 336.000 Arbeitsplätzen im September. Ein robustes Arbeitsumfeld und moderate Inflation könnten dazu führen, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihren Zinssatz nicht so bald erhöht, was potenziell den Goldpreis stützen könnte.
Reaktion der Märkte und Zinserwartungen
Futures-Händler haben die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im November bereits auf 31,9 % angehoben, verglichen mit 23,7 % vor der Datenveröffentlichung. In einer von niedrigen Zinsen geprägten Landschaft suchen Anleger traditionell Zuflucht in Gold und Silber. Doch trotz der robusten Arbeitsmarktdaten und der Möglichkeit einer Zinspause durch die Fed, scheint der Edelmetallmarkt bisher nicht positiv darauf zu reagieren.
Das bringt uns zu der Frage, wie sich der Edelmetallmarkt in den kommenden Wochen entwickeln wird. Welche Faktoren könnten zu einer Trendumkehr beitragen? Und wie sollten Anleger darauf reagieren?
Technische Analyse: Gold unter der Lupe
Während die fundamentale Landschaft uns unterschiedliche Signale sendet, liefert die technische Analyse spezifischere Hinweise. Gold befindet sich derzeit unter seinem 200-Tage-Durchschnitt, ein unerfreuliches Zeichen für langfristige Investoren. Doch ein Silberstreif am Horizont könnte die „noch“ aufsteigende Tendenz des 200-Tage-Durchschnitts sein. Dieser Indikator, der für viele Anleger ein wichtiger Faktor ist, könnte ein baldiges Aufwärtsmomentum signalisieren.
Als konkrete Unterstützungszone fungiert aktuell der Bereich um 1.810 US-Dollar. Sollte Gold diesen Wert unterschreiten, könnten weitere Abwärtsbewegungen folgen. Andererseits wäre ein Anstieg über den mittelfristigen Widerstandsbereich von 1.950 US-Dollar ein starkes Zeichen für eine Trendumkehr. Langfristig ist der Widerstandsbereich von 2.060 US-Dollar, dem 52-Wochenhoch, entscheidend.
Technische Analyse: Silber im Fokus
Im Gegensatz zu Gold zeigt der 200-Tage-Durchschnitt bei Silber eine absteigende Tendenz, was das Bild für langfristige Investoren weiter trübt. Der aktuelle Kurs von 21,57 US-Dollar liegt ebenfalls unter dem 200-Tage-Durchschnitt, und die mittelfristige Unterstützungszone von rund 20,00 US-Dollar könnte bald getestet werden.
Der Widerstandsbereich, der von besonderem Interesse ist, liegt bei 25,25 US-Dollar. Ein Durchbruch durch diese Zone könnte ein positives Signal für die Bullen sein. Langfristig betrachtet, sollte der Bereich um das 52-Wochentief von 18,08 US-Dollar im Auge behalten werden, um das Risiko weiterer Verluste einzuschätzen.
Faktoren und Ausblick
Beide Edelmetalle befinden sich in einer technisch schwierigen Lage. Während die makroökonomischen Indikatoren gemischt sind, neigen die technischen Indikatoren dazu, ein eher düsteres Bild zu zeichnen. In Kombination mit den jüngsten wirtschaftlichen Daten und den steigenden Erwartungen an eine Zinserhöhung durch die Fed scheint der Weg für Gold und Silber eher abwärts gerichtet zu sein.
Es bleibt jedoch zu sehen, wie sich die geopolitische Lage und andere makroökonomische Faktoren in den kommenden Wochen entwickeln. Anleger sollten die technischen Indikatoren und die fundamentalen Daten gleichermaßen im Auge behalten, um potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale frühzeitig zu erkennen.
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07.10.2023 - Andreas Opitz
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