NTG24-Tagesbericht Gold vom 20.06.2023: Starke US-Baukonjunkturzahlen fügen Gold vor den FED-Vorstands-Anhörungen einen weiteren Verlust zu
Bei morgen erneut kritischen FED-Vorstands-Aussagen steile Gold-Rallye seit 11/2022 am Ende
Bis um 18:45 Uhr korrigierte Gold heute einmal mehr um – 0,7 % auf nur noch 1936 USD, was zum einen auf eine Vorlage weiterer starker US-Baukonjunkturzahlen, andererseits aber auch auf die unübersehbare Marktskepsis bezüglich der morgen ab 16:00 Uhr erfolgenden Senats- und Repräsentantenhaus- Anhörungen der führenden nationalen FED-Vorstände Powell, Cook und Jefferson zu aktuellen Fragen der inflationssteuernden US-Geld- und Zinspolitik zurückzuführen war.
In diesem Umfeld gab Gold (TVC:GOLD) bis um 18:45 um – 0,7 % auf 1936 USD nach, was angesichts der heutigen starken Vorlage neuer US-Baukonjunkturzahlen per Ende Mai wie auch der morgen ab 16 Uhr beginnenden und nach dem sehr kritischen Zinsstatement der FED vom 14.06. voraussichtlich erneut ernüchternd ausfallenden Anhörung der führenden nationalen FED-Vorstände Powell, Cook und Jefferson vor dem US-Senat sowie -Repräsentantenhaus aus unserer Sicht auch nur folgerichtig war.
Starke Baukonjunktur-Zahlen signalisieren weiter intaktes US-Wirtschaftswachstum
Die heute um 14:30 Uhr veröffentlichten Baukonjunkturzahlen der USA für den Mai gingen sowohl in den gemeldeten Baugenehmigungen (1,49 Mio. nach nur 1,15 Mio. im April, Analystenkonsens 1,43 Mio.) wie auch den publizierten Baubeginnen (1,63 Mio. nach nur 1,34 Mio. im April, Analystenkonsens 1,4 Mio.) jeweils über die Prognosen der Ökonomen hinaus und belegten gegenüber dem April eine erneute erhebliche Verstärkung der US-Baukonjunktur, die die FED wohl eher mit einer weiter genährten Inflationsskepsis aufgenommen haben dürfte.
Vor diesem Hintergrund dürften die morgigen Anhörungen der führenden nationalen FED-Vorstände Powell (Präsident), Cook und Jefferson jeweils ab 16 Uhr vor dem US-Repräsentantenhaus (Powell) und Senat (Cook, Jefferson) zu ihren Einschätzungen der weiteren Geld- und Zinspolitik-Erfordernisse wohl nochmals zurückhaltender und kritischer ausfallen, da ja schon im Rahmen der Leitzinsbeibehaltung am 14.06. durch den verantwortlichen Zinsausschuss (11 Mitglieder inklusive der 3 oben genannten) unerwartet kritische und vom Markt stark negativ aufgenommene Aussagen zu weiter als erforderlich angesehenen Leitzinserhöhungen (voraussichtlich noch 2 zu je 0,25 % in 2023) wie auch der Einleitung von Leitzinssenkungen (voraussichtlich nur 4 zu je 0,25 % in 2024) getätigt wurden.
Diese kritischen Zins-Ankündigungen und ihre Gegenüberstellung zum derzeitigen Konsens des FED Watch-Tools können Sie z.B. auch noch einmal detailliert dem gestrigen Tagesbericht zu Gold entnehmen.
Weitere zinskritische FED-Vorstandsaussagen zweifellos das Ende der Gold-Rallye seit 11/2022
Sollten also nach den heutigen äußerst robusten US-Baukonjunkturzahlen die morgigen FED-Vorstandsanhörungen daher tatsächlich inflations- und damit auch zinsperspektivisch so kritisch und insgesamt unerfreulich ausfallen, wie nicht nur wir, sondern scheinbar auch die weite Mehrheit der Goldmarkt-Akteure dies befürchten, wäre aus unserer Sicht morgen ein weitere und dann wohl auch erhebliche Korrektur von Gold hoch wahrscheinlich, die damit sicher auch das grundsätzliche Ende des steilen Gold-Anstiegs seit Ende Oktober 2022 bis auf sein Rekordhoch bei 2080 USD markieren würde.
Wir raten daher aktuell natürlich weiterhin strikt von jeglichen Goldkäufen ab und empfehlen ab Unterschreitung des letztwöchigen Tiefs von 1925 USD sogar unbedingt konsequente Verkäufe, da in dieser dann finalen eindeutigen Verletzung des Aufwärtstrends seit Ende Oktober 2022 ein weiterer herber Rückschlag des Goldpreises auf nur noch rd. 1885 USD (= den Boden des seit 20.11.2022 signifikant abgeflachten Aufwärtstrends hoch wahrscheinlich wäre).
Chart: Gold längerfristig
Gold auf TradingView
20.06.2023 - Matthias Reiner
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