
NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 10.02.2023: Gold im volatilen Umfeld
Michigan-Verbraucherindex bringt Schwung
Die am Freitagnachmittag erwarteten Zahlen University of Michigan Consumer-Indizes werden den Edelmetall-Markt noch einmal vor dem Wochenende aufmischen. Aktuell notiert Gold bei 1.867 USD, der sich schnell wieder nach unten korrigieren kann.
Wie bereits heute Morgen in unserem Beitrag dargelegt, waren die seit gestern Mittag erneuten Crashs der vier Edelmetalle Gold (TVC:GOLD), Silber, Platin und Palladium (im Schlusskurs zwischen - 1,6 % bis - 3,2 % unter ihren Tageshochs) auf Niveaus, mit denen entweder ihre seit 06./07.02. kurzzeitig erfolgten Stabilisierungsversuche sofort wieder zur Makulatur wurden oder neue Tiefs bereits intakter Korrekturen erreicht wurden, als besonders bedenklich einzustufen.
Erstanträge für US-Arbeitslosenhilfe überraschend hoch
Denn diese gestrigen Abstürze erfolgten sogar vor dem Hintergrund überraschend hoher wöchentlicher US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (196.000 statt erwarteten 183.000). Dies könnte durchaus als ein erstes Signal für die aus Inflationssicht endlich einsetzende Abschwächung des US-Arbeitsmarktes gedeutet werden, was daraufhin entgegen dem Kurssturz aller Edelmetalle zumindest gestern auch für völlig stabile Renditen langlaufender US-Anleihen sorgte. Diese waren allerdings zuvor binnen nur einer Woche im 10 Jahres-Bereich wieder von rd. 3,35 % auf rd. 3,65 % hochgeschnellt, was die Edelmetall- wie aber auch Aktienmärkte erneut sofort belastete.
Sollten in der mittlerweile zugleich immer skeptischeren Markt-Konsenserwartung heute mit Vorlage um 16 Uhr die fraglos relevantesten monatlichen Verbraucherstudien der University of Michigan ein weiteres Mal stärker als erwartet ausfallen, wäre mit der darauf sicher erneut folgenden heftigen Korrektur der endgültige Übergang aller Edelmetalle in einen generellen neuen Short-Trading-Modus sicher endgültig besiegelt.
Chartbild: Gold
Gold auf TradingView
In der am Freitagnachmittag erfolgenden Publikation der sog. University of Michigan Consumer-Indizes erwarten die Ökonomen für das Verbrauchervertrauen konkret einen marginalen Anstieg des Indexwertes von 64,9 auf 65,0, während die Inflationserwartung der Verbraucher auf Sicht eines Jahres weiter bei 3,9 % verharren dürfte.
Höhere Werte dieser beiden Michigan-Indizes würden somit sicherlich eine weitere erhebliche Korrektur aller Edelmetalle auslösen. Im umgekehrten Fall niedrigerer Werte dürften die heute bisher zunächst fester tendierenden 3 Edelmetalle Gold ,Silber (TVC:SILVER) und Platin (TVC:PLATINUM) jedoch erneut in einen wenigstens moderaten Erholungskurs einschwenken.
Reden von Notenbankdirektoren
Als relevanteste Reden von führenden Notenbank-Direktoren stehen heute Auftritte von Prof. Isabel Schnabel (Geldpolitisches Direktorium der EZB / 15:00 Uhr), Huw Pill (Chefökonom der Bank of England / 15:00 Uhr) und Christopher Waller (Mitglied des FED-Zinsausschusses / 18:30 Uhr) auf der Agenda.
In dem vor diesen Hintergründen heute im weiteren Tagesverlauf gerade nach 16 Uhr sicher noch hoch spannend und volatil werdenden Handelsumfeld befestigt sich Gold nach einem bereits erreichten Tagestief von nur noch 1.853 USD derzeit geringfügig um + 0,1 % auf 1.864 USD.
Goldpreis von Zahlen abhängig
Sollte die Publikation der Michigan-Verbraucherindizes um 16 Uhr günstig ausfallen, dürfte Gold sicher sofort wieder zumindest bis in den Widerstandsbereich seiner ab 06.02, etablierten (aber derzeit vorerst wieder verletzten) Erholungs-Zone vorstoßen, der in einer entsprechenden Aufwärtslinie aktuell bei 1893 USD liegt. Im Fall von dessen Überschreitung wäre sogar auch im nächsten Schritt wieder die Erreichung einer Marke von rd. 1.909 USD (= aktueller Bollinger Band-Durchschnitt auf 1-tägiger Chartbasis) denkbar.
Im Fall heute überraschend stark publizierter Michigan-Indizes könnte Gold in einem dann sicher als endgültig anzusehenden Korrekturmodus dagegen zunächst bis auf rd. 1.826 USD abstürzen, in deren Bereich sich aktuell die nächste horizontale Unterstützungszone befindet.
10.02.2023 - Matthias Reiner
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