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Großbritannien und Kanada einigen sich auf Handelsabkommen

Kanada schließt vorläufiges Handelsabkommen mit Großbritannien

NTG24 - Großbritannien und Kanada einigen sich auf Handelsabkommen

 

Nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch der Brexit macht vielen britischen Unternehmen zu schaffen. Positive Aussichten gibt es jetzt für den Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und Kanada.

Denn kurz vor dem Ende der Brexit-Übergangsphase haben Großbritannien und Kanada ein vorläufiges Handelsabkommen vereinbart. Dadurch wollen beide Staaten ihre
wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen. Der britische Premierminister Boris Johnson und der kanadische Premier Justin Trudeau besiegelten die Vereinbarung, wie das Ministerium für Internationalen Handel in London mitteilte.

Damit werde der Weg für Verhandlungen ab 2021 für ,,ein neues, ehrgeizigeres Abkommen geebnet‘‘, teilte Handelsministerin Liz Truss in London mit. Der Handel etwa mit Autos, Rindfleisch, Lachs und Gin könne ungehindert weitergehen, erklärte Truss.

Großbritannien hat bereits Ende Januar die Staatengemeinschaft verlassen. Doch in der bald endenden Übergangsphase gibt es praktisch noch keine Änderungen. So trieb London weiter Handel mit anderen Ländern im Rahmen der Europäischen Union.

Die britische Handelskammer begrüßte die Vereinbarung mit Kanada, betonte aber, dass ähnliche Abkommen schnellstmöglich mit wichtigen Märkten wie der Türkei und Singapur geschlossen werden müssten. Auch der britische Industrie-Verband lobte die Einigung; sie könne ,,die Basis für ein tiefer gehendes Handelsabkommen‘‘ sein.

Bereits im Oktober hatten sich Großbritannien und Japan auf ein bilaterales Freihandelsabkommen geeinigt, das weitgehend dem bestehenden Abkommen Tokios mit der Europäischen Union entspricht.

Emily Thornberry von der Oppositionspartei Labour mahnte zur Eile: Johnson müsse noch 14 weitere Kontinuitätsabkommen mit Ländern wie Mexiko und Ghana sichern. ,,Die Zeit wird langsam knapp.‘‘

Der Ausgang der Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über ein Freihandelsabkommen ist immer noch ungewiss. Ohne Vertrag droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. Eine Entscheidung könnte möglicherweise zu Wochenbeginn fallen. Am Freitag sprach EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zwar von großen Fortschritten. Doch blieben ,,noch etliche Meter bis zur Ziellinie‘‘.

 

Fazit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGroßbritannien stellt seine Außenwirtschaftspolitik auf Bilateralismus um. Dass die Übergänge nun keine ,,hohe B-Note‘‘ erhalten, liegt dabei auch an der Verhandlungsführung des britischen Premierministers Johnson. Am Ende dürfte ein ohnehin gebremster Welthandel einem bilateralen Wachstum entgegenwirken. Und wie schnell sich neue globale Optima von Wertschöpfungsketten bilden, welche auch den nationalen Vorstellungen von ,,Versorgungssicherheit‘‘ und ,,Souveränität‘‘ gerecht werden, ist noch völlig offen. Im Falle von Kanada und Großbritannien allerdings bildet sich dieses in einem kulturellen resonanten Umfeld, von dem auch eine Eigendynamik erwartet werden kann. Aus dieser Perspektive ist das vorläufige Handelsabkommen beider Länder auch ein Schritt hin zu einer Handelspartnerschaft mit möglicherweise höherer Intensität als bisher. Der Brexit hat den Handlungsdruck nur verstärkt.

 

23.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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