Wo liegt der Boden für Siltronic?

Siltronic Korrektur hält an - Ist die Skepsis des Vorstands für 2024 berechtigt?

 

Die Korrektur bei Siltronic zieht sich inzwischen seit dem Jahresanfang hin. Die Aktien finden keinen Boden, was im Kern dem schwachen Ausblick für 2024 geschuldet ist. Die Frage ist aber: Wo liegt das neue Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage für die Aktien?

Siltronic (DE000WAF3001) sieht 2024 als Übergangsjahr an. Für die mittel- bis langfristige Nachfrage ist der Vorstand sehr optimistisch, räumt aber ein, dass das laufende Jahr für das Unternehmen eher sehr ruhig und ohne High-Lights verlaufen wird. Und das ist im Kern nicht ein Problem der aktuellen Nachfrage, sondern des aktuellen Angebots. Die Kunden haben sich stark mit Wafern eingedeckt, was zu vorgezogenen Umsätzen bei Siltronic geführt hatte, aber nun im Umkehrschluss auch das Wachstum im laufenden Jahr ausbremst, bis die Lagerbestände der Kunden sich normalisiert haben. 

Der Vorstand hat das auch klar formuliert und für 2024 eine Prognose veröffentlicht, die deutlich unter dem Niveau von 2023 bleibt. Konkret erwartet man einen Umsatz, der etwa -10 % unter dem Vorjahr bleibt. Wir reden dann nur noch über ein Niveau von rund 1,36 Mrd. Euro. Und wir erinnern uns: 2023 erfuhr bereits eine deutliche Kontraktion um -16 % im Vergleich zu 2022. Vergleicht man die Prognose für 2024 mit den Niveaus der Vergangenheit, dann würde Siltronic so schwach wie seit 2020 nicht mehr abschneiden. Damit nicht genug:

 

Halbleiterboom geht an Siltronic vorbei

 

Auch die Profitabilität wird tiefer gesehen. In den vergangenen fünf Geschäftsjahren konnte Siltronic sehr auskömmliche EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) Margen von 27 % bis 37 % erzielen. Im Schnitt rund 32 %. Doch für das laufenden Jahr sieht der Vorstand eine deutliche Kontraktion auf eine EBITDA Marge von nur noch 21 % bis 25 %. Das wäre in Verbindung mit der erneuten Umsatzkontraktion eine sehr enttäuschende Entwicklung. 

 

 

Die Ernennung von Klaus Buchwald zum neuen COO könnte in diesem Zusammenhang von Bedeutung werden. Buchwald wird entgegen der bisherigen Planung bereits zwei Monate früher den Posten des Chief Operating Officer zum 01. Juni übernehmen. Eine Neubesetzung, die sicherlich kein Zufall in einem Umfeld ist, wo die wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens streng gen Süden abtauchen. 

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25.05.2024 - Mikey Fritz

 

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