
Hapag-Lloyd sieht Anzeichen für eine Entspannung in den Lieferketten
Ist das gut oder schlecht?
Seit einer gefühlten Ewigkeit sind die globalen Lieferketten schwer gestört. Erst brachte die Corona-Pandemie alles durcheinander, dann stellte sich auch noch ein die Ever Given im Suezkanal quer und schließlich sorgte Russland mit seinem sinnlosen Angriffskrieg gegen die Ukraine für Chaos.
Manch einer dürfte da schon gedacht haben, dass Normalität schlicht eine Sache aus der Vergangenheit ist. Doch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd (DE000HLAG475) sieht derzeit Zeichen der Entspannung aufkommen. Gegenüber der „Welt am Sonntag“ sprach Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen davon, dass die Überbuchungen wieder deutlich zurückgegangen seien.
Vor sechs Monaten sei noch jedes Schiff „drei- oder vierfach überbucht“ gewesen. Mittlerweile sollen die Überbuchungen sich eher auf rund 20 Prozent belaufen. Das hält Habben Jansen für einen wesentlichen Indikator. Für die Aktie von Hapag-Lloyd ist das indes nicht unbedingt eine gute Nachricht. Zumindest für die Pessimisten könnte das als Startpunkt für einen Niedergang beim Aktienkurs gelten.
Schließlich lässt sich durchaus auch eine Brücke zur hohen Inflation und zur Zinswende schlagen. Manch einer könnte damit argumentieren, dass aufgrund zurückgehender Kaufkraft und damit einhergehenden Einbußen beim Konsum die Lieferketten wieder zur Normalität zurückkehren und Hapag-Lloyd dadurch in naher Zukunft weniger Aufträge erhalten könnte. Zugegebenermaßen lässt sich über solche Themen aber nur spekulieren.
Es sah schon besser aus für Hapag-Lloyd
Am Aktienkurs lässt sich ablesen, dass die meisten Anleger von Hapag-Lloyd keine Wunder mehr erwarten. Auf Jahressicht notiert der Titel zwar noch knapp 33 Prozent höher; seit Jahresbeginn ging es allerdings um rund sechs Prozent in die Tiefe. Auch am gestrigen Montag mussten wieder Kursverluste von 0,6 Prozent hingenommen werden, was den Kurs bis auf 270,40 Euro beförderte. Auch wenn die Tiefststände aus dem Juli damit auf Abstand bleiben, so lässt sich im Chart relativ eindeutig eine negative Tendenz seit dem Sommer feststellen.
30.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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