Die Bullen toben sich an der Wall Street aus
Die Bullen in New York sind in Rage und preisen ein Best-Case Szenario ein
Höher, höher, höher! Der amerikanische Aktienmarkt kennt nur eine Richtung: Norden! Zwei der grossen Benchmarks sind bereits stark nach oben ausgebrochen und die letzte steht nun kurz vor dem Break. Doch was wird eigentlich konkret prognostiziert?
Prognosen und Wirklichkeit laufen an der Wall Street mit Beginn der Berichtssaison weit auseinander. Während die Analysten im Verlauf des 3. Quartals und insbesondere im September ihre Prognosen radikal - und stärker als üblich - zusammengestrichen haben, signalisieren die Unternehmen im S&P 500 Index im Schnitt ein ausserordentlich hohes Gewinnwachstum.
Die Anleger folgen ganz klar den optimistischen Vorgaben der Unternehmen. Insbesondere der Dow Jones Industrial Average Index und der S&P 500 Index stürmen regelrecht in die Berichtssaison zum 3. Quartal und setzen dabei regelmässig neue Allzeithochs. Auffällig ist, dass die Big Techs dieser Rallye bisher hinterherlaufen, aber kurz vor Vorlage der ersten wichtigen Berichte aus dem Silicon Valley der Nasdaq 100 knapp unter dem letzten Allzeithoch von den Bullen positioniert wurde. Die Anleger scharen also mit den Hufen und hoffen auf positive Überraschungen in den kommenden drei Wochen.
Die Bullen toben an der Wall Street
Im Schnitt rechnen die Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von 16 % im Jahresvergleich. Das ist ordentlich. Und liegt in diesem Quartal auffällig weit entfernt von dem Konsens der Analysten. Die hatten zum Beginn des 3. Quartals im Schnitt ein Gewinnwachstum von 7 % für die S&P 500 Unternehmen prognostiziert und zum Ende des Quartals die Schätzungen harsch heruntergenommen. Letztlich blieb nur noch eine Prognose von 4,2 % bis 4,4 % Gewinnwachstum übrig, je nachdem welche Gruppe von Analysten man betrachtet. Dass Analysten ihre Prognosen im Verlauf des Quartals reduzieren, ist nicht überraschend, sondern der Standard. Dass sie es jedoch so umfassend tun, ist durchaus eine Anomalie.
Die Anomalie wird noch grösser dadurch, dass die Unternehmen so hohe und optimistisch Vorgaben gemacht haben. Zugegeben: Es ist der Standard geworden, dass die Analystenerwartungen geschlagen werden. Ganz konkret: In den letzten 40 Quartalen wurden die Analystenerwartungen 37 Mal geschlagen. Die Frage ist also nicht, ob die Analystenerwartungen für das 3. Quartal geschlagen werden, sondern um wie viel. Betrachtet man die Zeiträume 12 Monate, 5 Jahre und 10 Jahre, dann wurden die Analystenprognosen im Schnitt mit 3,1 Prozentpunkten, 7,2 Prozentpunkten und 5,5 Prozentpunkten geschlagen. Da uns die Banken am Freitag bereits gezeigt haben, dass das 3. Quartal kein negativer Ausreisser wird, kann man das finale Gewinnwachstum realistisch zwischen 7,5 % und 9,9 % im Jahresvergleich erwarten.
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15.10.2024 - Mikey Fritz
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