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Goldnachfrage in Indien und China weiter gedämpft

Abschläge auf Gold in Indien auf 6-Wochen-Hoch

NTG24 - Goldnachfrage in Indien und China weiter gedämpft

 

In Indien haben die Abschläge auf physische Goldkäufe ein neues Sechswochen-Hoch erreicht. Dies teilte das Nachrichten-Portal ,,Business Recorder‘‘ mit.

Danach boten in Bombay Goldhändler physisches Gold mit den größten Abschlägen seit Anfang Juli 2020 an, da potenzielle Goldkäufer sich weiterhin zurückhielten.

Gleichzeitig floss wieder mehr Gold-Bullion aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien.

AM vergangenen Freitag wurde der Goldfuture in Indien für 10 Gramm Gold mit 51.800 indischen Rupien (ca. 691,24 US-Dollar) gehandelt, nachdem sie zuvor im August ein neues Allzeithoch von 56.191 Rupien erreicht hatte.

Chanda Venkatesh, geschäftsführender Direktor von CapsGold, einem Bullion-Händler in Hyderabad, sagte zur Situation, dass in der vergangenen Woche eine bedeutende Menge an Gold aus Dubai eingetroffen sei, welches in dieser Woche im Zoll abgefertigt werde. Gleichzeitig fehle aber die entsprechende Nachfrage aufgrund der volatilen Preise.

Die Discounts erreichten bis zu 20 US-Dollar gegenüber den offiziellen Inlandspreisen für Gold, welche eine Importsteuer von 12,5 % und eine Verkaufsabgabe von 3 % enthalten. In der vergangenen Woche hatte noch ein Aufschlag von 2 US-Dollar bestanden.

Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass Indien immer noch im Griff der Corona-Pandemie ist. Das Land hat die drittgrößte Anzahl an bestätigten Infektionen weltweit.

Aber auch in China litt die Goldnachfrage. Dort gingen allerdings die Discounts je Feinunze von 100 US-Dollar bis 75 US-Dollar in der Vorwoche auf nunmehr 80 US-Dollar bis 70 US-Dollar gegenüber dem Spotpreis zurück. Dieser wurde volatil zwischen 1.911 US-Dollar und 2.014 US-Dollar je Feinunze gehandelt.

Peter Fung, Abteilungsdirektor des Goldhandels von Wing Fung Precious Metals, merkte dazu an, dass die aktuelle Pandemie-Situation wohl in diesem Jahr nicht mehr verschwinden werde. Deshalb erwarte man keine großen Veränderungen mehr. Physisches Gold wird seit Februar in China mit Discounts gegenüber dem Spotmarktpreis verkauft.

Allerdings sagte Samson Li, Analyst bei Refinitiv GFMS in Hong Kong, sei es schwieriger geworden, Altgold zu erwerben. Die Preisdifferenz für Gold zwischen China und dem Rest der Welt ist aktuell zu groß, weshalb einige Gold-Einzelhändler damit begonnen haben, ihr Gold zu horten.

 

Fazit

 

Die Gesamtmarktlage für physisches Gold ist in Indien, aber auch in China weiter von den Auswirkungen der Corona-Krise geprägt. Hinzu kommen lokale temporäre Verzerrungen zwischen Angebot und Nachfrage. Ein dauerhafter großer Abschlag beim Kauf physischen Goldes gegenüber dem Spotpreis dürfte allerdings unwahrscheinlich sein. Gleichwohl spiegelt die effektive Nachfrage nach physischem Gold eine Dimension der Corona-Krise wider, nämlich die stark schwankende Fähigkeit zum Sparen von Gold. Denn dass Gold seine Attraktivität als natürliches, ehrliches Geld gerade in der derzeitigen Ausnahmesituation verliert, ist mehr als unwahrscheinlich. Die Zurückhaltung dürfte dabei eher der individuellen Unsicherheit und einer erhöhten Liquiditätspräferenz geschuldet sein.

 

25.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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