Indien verdreifacht Silberkäufe im Juli
Indien schwenkt von Gold zu Silber
Es liest sich so steril: Der Westen kauft eher, wenn die Edelmetallpreise steigen, der Osten wenn sie fallen. Was am Ende klüger ist, wird zwar die Zeit zeigen. Was aber schon jetzt zu sehen ist, ist der ökonomische Vorteil des Ostens, im aktuellen Falle Indiens.
Zum einen haben die Inder die leichte Aufwertung der indischen Rupie gegen den US-Dollar genutzt. Zwar stieg Silber ab Mitte Juli deutlich an, lag aber im Jahresvergleich immer noch zurück.
Die Kombination aus stärkerer Binnenwährung und beginnender Aufwärtsdynamik bei Silber hatte aber noch einen weiteren Treiber. Gold begann seine Aufwärtsbewegung bereits Anfang Juni 2019. Damit war Gold für viele Inder bereits zu teuer. Die Goldkäufe gingen in Indien deshalb im Vergleich zum Vorjahr von 74,5 t im Juli 2018 auf 37,8 t im Juli 2019 zurück – ein Rückgang um 55 % und ein Dreijahrestief. Um auf den in Fahrt kommenden Edelmetallzug aufzuspringen, entschieden sie sich deshalb für das ,,Gold des kleinen Mannes‘‘.
Die Silberkäufe Indiens stiegen im Zuge dessen im Juli 2019 auf satte 1041 t nach 314 t im Juli 2018 und 327 t im Juli 2017.
Interessant ist auch, dass die indischen Silberimporte bereits 2018 fast 30 % des weltweiten Minenangebots ausmachten. Man braucht schon etwas Fantasie sich vorzustellen, was eine Verdreifachung bei einem Nachfrageanteil von 30 % jährlich bedeutet.
12.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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